Rees. Etwa zwei Jahre später als geplant geht in Rees der Marissa Ferienpark an den Start. Wann die ersten Gäste erwartet werden.
Es hat dann doch etwas länger gedauert, was offenbar am wohl ziemlich komplizierten Vertrag mit der Stadt wegen des Grundstück-Erwerbs und der Vereinbarung mit der Firma Holemans wegen der Auskiesungs-Frist zu tun hat. Doch jetzt bald bewegt sich etwas auf dem Gelände am Reeser Meer, das zum Freizeitpark wird. „Mit etwas Glück stehen zwischen Juli und Oktober die ersten drei oder vier Musterhäuser“, sagt Erik Winther, Geschäftsführender Gesellschafter der Wald und Welle Reeser Meer GmbH. Denn auch die Genehmigungen sind, bis auf eine, alle unter Dach und Fach. Winther: „Jetzt im April rollen die ersten Bagger, um das Gelände vorzubereiten“.
Aktuell ist die Firma, die in Rees „die größte touristische Einheit in NRW“ errichten wird, so Winther, dabei, einen Masterplan für den Ferienpark zu erstellen, der am Ende 450 bis 500 Ferienhäuser umfassen soll, die meisten direkt am Wasser. „Wenn der Masterplan fertig ist, werden wir den Park mit all seinen Facetten visualisieren“, erklärt Winther. Die Vermarktung soll Mitte des Jahres losgehen – übrigens zentral aus dem dann renovierten Haus am Wahrsmannshof, von wo aus das Marissa-Team schon heute alles managt und demnächst hier die Häuser verkaufen will.
Gewinner ist auch die Umwelt
Der Startschuss für die Arbeiten fällt im Frühjahr, wenn Holemans Kies aus dem See saugt und ihn aufs Gelände befördert. Denn das ist der Deal: Die Firma darf jetzt doch bis Ende 2028 weiter Kies aus dem Reeser Meer holen, der dann für die Herrichtung des Ferienpark-Geländes genutzt wird. „Da reden wir über eine halbe Million Tonnen“, sagt der Däne. Das entspreche etwa 35.000 bis 40.000 Lkw-Ladungen, die sonst von außerhalb hätten angeliefert werden müssen. Gewinner sei also neben der Stadt, Marissa und Holemans so jetzt auch die Umwelt.
Wenn auch der konkrete Zeitplan für die Realisierung des Großprojektes erst im März vorgestellt werden könne, sagt Erik Winther, sei doch schon ziemlich klar, wie das Zeitfenster aussehen soll. „Im Sommer 2024 werden die ersten Fertighäuser verkauft, die ab Herbst 2025 geliefert werden“, sagt er. Die ersten Gäste ziehen dann 2026 ein. Dann gehe der Betrieb offiziell los, inklusive der Gastronomie, die bis dahin fertiggestellt sein könnte. Winther: „Bis 2029 wird der gesamte Ferienpark inklusive Schwimmbad und allen anderen Einrichtungen in Betrieb gehen können.“
Rahmenbedingungen haben sich verbessert
Das große Interesse an den Häusern, die zwischen 300.000 Euro und eine Million Euro kosten werden, sei weiterhin vorhanden, da ist sich der Unternehmer absolut sicher – trotz der widrigen Umstände der vergangenen zwei Jahre durch den Ukraine-Krieg. Mittlerweile hätten sich aber auch die Rahmenbedingen wie Baukosten und Zinsen wieder etwas normalisiert.
Großen Wert legt Erik Winther aufs Thema Nachhaltigkeit des gut 300-Millionen-Euro-Projektes. „Wir werden mit Blick auf Strom und Wärme am Ende so gut wie autark sein“, sagt er. Denn der Marissa-Ferienpark wird Erdwärme aus dem Wasser ziehen und auch den Strom auf dem Reeser Meer mittels einer fünf Hektar großen, schwimmenden Photovoltaik-Anlage erzeugen. Das Genehmigungsverfahren dafür wird aber wohl noch gut ein Jahr dauern.
Musterhäuser kommen im Herbst
Im Moment sei man aber immer noch in der Planungsphase, drehe an Stellschrauben, was Details betrifft. Noch offen ist zudem, welche Firma die hochwertigen Häuser, vermutlich aus Holz, herstellen und liefern wird. Das soll aber in den nächsten Wochen klar sein. Denn schon bald kann man ja die Modelle, die man erwerben will, vor Ort im Nordteil des 150 Hektar großen Areals besichtigen.
Wie gesagt: An Anfragen mangele es nicht, so Winther. Schon gut 500 potenzielle Investoren haben sich gemeldet, die sehr großes Interesse am Marissa Ferienpark am Reeser Meer haben. Falls sie sich für eines der eingeschossigen Häuser entscheiden, dürften sie sich später wie am Meer fühlen können. „Denn die große Insel, aber auch die Uferbereiche, werden wie eine Dünenlandschaft gestaltet“, blickt der Däne voller Enthusiasmus in die nahe Zukunft.