Emmerich. Die Mitglieder der St.-Sebastian-Schützenbruderschaft in Emmerich diskutierte Neuerungen zum Schützenfest. Das wird sich in 2023 erstmals ändern.

Schützenfeste zeichnen sich durch Traditionen aus. Neuerungen im Programm sind daher nicht nur eine Seltenheit, sondern auch ein Diskussionsgrund. Das unterstrich nun auch die Jahreshauptversammlung der Emmericher St.-Sebastian-Schützenbruderschaft am Freitag.

Knapp 80 von insgesamt 250 Mitgliedern bewiesen hier im heimischen Kapaunenberg Mut zur Veränderung. Ganz oben auf der Tagesordnung standen vorerst Neuwahlen. Thomas Gorgs ließ sich zum Kassenprüfer küren. Als erster Direktor der Schützen bestätigten die Anwesenden Rainer Otten einstimmig in seinem Amt. Nach positivem Resümee zum vergangenen Jahr ging es an die Anträge. Der Vorstand forderte, das Schützenfest der Bruderschaft um einen Tag vorzuziehen.

Feierlichkeiten sollen bereits Freitag beginnen

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Die dreitägigen Feierlichkeiten würden so bereits Freitags beginnen. „Wir sind dazu gezwungen, da wir Montags ohne Musik dastünden“, erklärte Otten. Die meisten Mitglieder der Spielmannszüge seien nicht mehr bereit, sich extra einen Urlaubstag zu nehmen. Mit 63 Stimmen folgten die Sebastianer dem Vorbild anderer lokaler Vereine und beginnen ihr Schützenfest nun erstmals dieses Jahr am bereits zweiten Freitag im August.

Traditionell startet das Schützenfest mit einem Kirchgang. Der wechselt jedoch in diesem Jahr erstmals seinen Ort. Statt in die Aldegundiskriche geht es nun zum Gottesdienst in die Liebfrauenkirche. Anschließender Zapfenstreich, bisher auf dem Vorplatz der Kirche vollzogen, bedurfte damit ebenfalls einer neuen Lokalität. Mit knapper Mehrheit entschieden die Schützen, die Zeremonie dieses Jahr am Kapaunenberg abzuhalten.

Starke Änderungen, die positiv wirken sollen

„Das sind bereits starke Veränderungen, die aber sicherlich positive Auswirkungen haben werden“, kommentierte Otten, der damit wohl für die Anwesenden sprach. Anträge des 17. Zuges säten dann hitzige Diskussionen.

Weil die Gruppe der Schützen mittlerweile zu klein sei, um den Geistmarkt auszufüllen, solle die sonntägliche Parade in den Rheinpark verschoben werden. Wo sich die Meinungen anfangs spalteten, fügte sich letztlich die Mehrheit zusammen, um die Änderung abzulehnen.

Schützen haben viel diskutiert

Gleichem Schicksal unterlag der Vorschlag, die Matinee auf den Nachmittag zu verschieben, womit das Königsschießen in den Abend gerückt wäre. Da spiele allein die Definition nicht mit. Eine Matinee zeichne sich schließlich dadurch aus, vormittags abzulaufen.

„Wir haben viel diskutiert, aber nur so läuft ein Verein. Es ist wichtig, die Mitglieder zu Wort kommen zu lassen“, schloss Otten die Versammlung.