Oberhüthum. . Privater Bauherr plant am Polderbusch in Emmerich ein neues Wohngebiet. Vereinsheim der Schützen bleibt erst einmal bestehen. Planung ist Thema im Ausschuss.

Ein herber Verlust fürs Vereinsleben: Saal Hebben und die dazugehörige Gaststätte in Oberhüthum sollen abgerissen werden. Das geht aus den Unterlagen des Ausschusses für Stadtentwicklung am 14. Juni hervor. Ein privater Bauherr plant auf dem Gelände in Oberhüthum ein neues Wohngebiet. Die Politik soll sich demnach nun mit den Planungsabsichten befassen und ein Bebauungsplanverfahren in Gang setzen. Für das neue Wohngebiet am Polderbusch ist geplant, die Gaststätte und den Saal zugunsten der neuen Wohngebäude abzureißen. Nur das Vereinsheim der St. Michael-Schützenbruderschaft samt Schießstand soll erhalten bleiben. Wie den Unterlagen zu entnehmen ist, will der Bauherr zwei Mehrfamilienhäuser und sieben Einfamilienhäuser errichten. Die Geschossigkeit der Häuser wurde auf zwei Geschosse festgesetzt. Zudem soll die Erschließung des neuen Wohngebietes durch eine Wegeverbindung zwischen den Straßen Im Polderbusch und dem Borgheeser Weg gesichert werden. Die Straße soll zudem so gestaltet werden, dass kein Durchgangsverkehr entsteht. Lediglich ein Müllfahrzeug muss die neue Straße passieren können.

Vereine machen sich Gedanken

Bekanntlich hat Jochen Hebben seit einigen Jahren versucht, Gebäude und Gelände zu veräußern. In den vergangenen Monaten gab es bereits Gerüchte, dass er nach der langen Suche einen Interessenten gefunden hat. Zumindest den Vereinen, die den Saal Hebben nutzen, hat er immer wieder nur Garantien für die Nutzung innerhalb der nächsten sechs Monate gegeben. „Das war im April das letzte Mal der Fall“, so Gerd Bartels vom Vorstand der Michaelschützen. Heißt: „Unser Schützenfest ist 2016 nicht in Gefahr.“ Zumindest in diesem Jahr wird noch in Oberhüthum am Polderbusch geschossen. Dass das Vereinsheim der Schützen nicht einfach mitabgerissen wird, liegt übrigens daran, dass ein Erbpachtrecht besteht. Trotzdem überlegen die Schützen, wie es ohne den Saal Hebben weitergeht. „Wir haben schon Gespräche mit unseren Mitgliedern darüber geführt“, so Bartels. Es gebe einen Plan B und C. Fusionen mit anderen Vereinen oder die Anmietung von anderen Sälen wären für ihn unter anderem denkbar.

Gedanken müssen sich auch andere machen. Denn den Saal Hebben nutzten nicht nur Schützen, neben den Michaelschützen schießt auch die Schützengesellschaft Borussia in Oberhüthum, sondern unter anderem auch der Karneval. Sitzungen der HNG, des Bürgervereins und des Hüthumer Frauen Karnevals fanden hier statt. Für HNG-Präsident Peter van Marwyk ist der mögliche Abriss des Saales ein herber Verlust. „Das ist sehr schade für Hüthum und Oberhüthum.“ Er wisse erstmal nicht, wie es weitergehen soll: „Wir haben keine Lösung. Wir sollten im Sommer erfahren, ob unsere Sitzung im Januar im Saal Hebben stattfinden kann“, so van Marwyk. Denn auf einen anderen Saal in Emmerich ausweichen, sei nicht so einfach.

Für den Karnevalisten steht daher fest: „Wir werden uns mit anderen Vereinen zusammensetzen und versuchen, gemeinsam eine Lösung zu finden.“