Isselburg. 2024 wird für Isselburger teurer. Die Gebühren für Müll und den Bereich Friedhof sollen steigen. Senkung in einem Bereich geplant.

2024 werden Isselburger tiefer in die Tasche greifen müssen. So etwa im Bereich Müllentsorgung. Ende 2023 legte die Stadt Isselburg die geplanten Gebührenänderungen vor. Auch für den Bereich Abwasser und Friedhof. Bei letzteren Themenfeld sind die höheren Gebühren allerdings noch nicht beschlossen. Eine entsprechende Entscheidung hierzu vertagte zuletzt der Rat der Stadt Isselburg.

Für den Bereich Müll wird nun der Preis für eine 120-Liter-Biotonne und einer 240-Liter-Papiertonne um rund zehn Prozent steigen. Die Gebühr für Rest- und Sperrmüll steigt von rund 187 Euro auf rund 221 Euro je 1000 Kilogramm, für Bioabfall von 89,50 Euro auf 92,50 Euro und für Grünabfälle von knapp 40 Euro auf rund 43 Euro. Für die Altpapierentsorgung wird eine Gebühr in Höhe von 17 Euro je Tonne angelieferten Altpapiers erhoben und für die Elektroschrottentsorgung 12,50 Euro je Tonne.

Mehrkosten in Sachen Müll

Die Mehrbelastungen führt die Stadt fast ausschließlich auf fremdbestimmte Faktoren zurück und nennt in diesem Zusammenhang das Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG). Sie prognostiziert für die kommenden Jahre weitere Steigerungen der Abfallgebühren durch das BEGH.

Für die Isselburger Bürger bedeutet das konkret, dass die Kosten für die Abfalltonnen je nach Größe und Menge zwischen 20 und 30 Euro jährlich steigen. Ein Beispiel: Eine Familie mit einem 120-Liter-Vollanschluss (je eine 120-Liter-Tonne für Restmüll und Biomüll und eine 240-Liter-Papiertonne) zahlt künftig 295,80 Euro statt 268,20. Das bedeutet eine Kostensteigerung von 27,60. Für einen 240-Liter-Vollanschluss werden 370,20 Euro fällig und damit 29,40 Euro mehr.

Schmutzwasser wird günstiger

Im Bereich Abwassergebühren kommt es zu einer minimalen Entlastung. Ein Kubikmeter Schmutzwasser kostet 2024 3,82 Euro. Das ist eine Kostenminderung um drei Cent. Ein Kubikmeter Niederschlagswasser kostet 2024 75 Cent je Quadratmeter bebauter und befestigter Fläche. Das entspricht einem Kostenrückgang von sechs Cent je Quadratmeter. Ein Beispiel: Eine Familie mit einem Einfamilienhaus in Anholt mit einer Grundstücksgröße von 718 Quadratmetern und einem Schmutzwasserverbrauch von 165 Kubikmetern muss insgesamt Gebühren von 723 Euro zahlen. 2023 waren es noch 730 Euro. Das entspricht einem Rückgang von einem Prozent.

Wir haben alle gesehen, dass die Gebühren drastisch steigen. Wir sollten uns das alles ordentlich angucken und dann schauen, wie es weitergeht
Frank Häusler - Fraktionsvorsitzender der CDU

Klar ist: Auch die Friedhofsgebühren in Isselburg werden steigen. Und zwar, so sehen es die Pläne vor, drastisch. Allerdings: Die CDU will nicht alle Kostensteigerungen mittragen. Daher wurde auch noch einmal eine entsprechende Entscheidung dazu in der jüngsten Ratssitzung vertagt. „Wir haben alle gesehen, dass die Gebühren drastisch steigen“, so Frank Häusler, Fraktionsvorsitzender der CDU, „wir sollten uns das alles ordentlich angucken und dann schauen, wie es weitergeht.“

Keine Entscheidung zu Friedhofsgebühren

Die Stadtverwaltung hatte bereits im Vorfeld mitgeteilt, dass die aktuellen Gebühren – im Verhältnis zu den künftigen Gebühren – nur einen Deckungsgrad von rund 53 Prozent vorweisen. Der Erwerb einer Wahlgrabstätte soll etwa von 1243 Euro in 2020 auf 2080 Euro in 2024 steigen soll. Fast vervierfacht hat sich der Erwerb einer Wahlgrabstätte im Kindergräberfeld von 381 Euro in 2020 auf 1445 Euro in 2024.

Um fast tausend Euro hat sich der Erwerb einer Rasenwahlgrabstätte von 1453 Euro auf 2410 Euro erhöht. Und auch die Gebühren einer Rasenreihengrabstätte für Fehl- und Totgeburten steigen von 212 Euro auf 960 Euro ebenfalls fast um das Vierfache. Selbes gilt für eine Urnenreihengrabstätte im anonymen Gräberfeld, wo die Gebühren von 282 Euro auf 1120 Euro steigen. Der Kostendeckungsgrad liegt mit der neuen Gebührensatzung bei rund 90 Prozent.

Zum besseren Vergleich: Eine Wahlgrabstätte kostet in Kranenburg 1384 Euro, in Rees 1648 Euro, in Rhede 980 Euro und in Kalkar 1110 Euro. Unangefochtener neuer Spitzenreiter, wenn die Gebühren so seitens der Politik beschlossen werden, wäre damit dann Isselburg mit 2080 Euro.

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