Emmerich. Die St. Sebastian-Schützen haben ihr Königsschießen durchgeführt und einen neuen König gefunden. Dieser ist ein Kandidat auf beiden Rheinseiten.

Während die St. Sebastian-Schützen ihren neuen König André Kremer mit Sprechchören und Gesang lautstark hochleben ließen, mussten die St. Michael-Schützen in diesem Jahr ohne einen König auskommen. Der Verein hatte keinen Bewerber auf den Schützenkönig finden können.

Das hundertjährige Bestehen des Spielmannszuges in diesem Jahr nahmen André Kremer, Martin Stevens und Jürgen Schorn zum Anlass auf den König zu schießen. Das Glück war auf der Seite vom Jungschützenmeister André Kremer, mit dem 79. Schuss beförderte er den Vogel von der Stange. Mit Tränen in den Augen nahm er die Glückwünsche seine Schützenbrüder entgegen. Der 40-jährige Logistik-Operator nimmt seine Lebensgefährtin Katharina Adomeit als Königin mit auf den Thron. Die 32-jährige ist Krankenschwester.

„Ich will zuerst König in Emmerich werden“, dann in Keeken

„Ich bin selbst überrascht und total überwältigt, wir hatten einen superfairen Wettkampf“, erklärte Kremer. „Wir sind auch im Keekener Schützenverein 1710 und sind dort schon mehrfach aufgefordert worden, mit auf den König zu schießen, ich habe aber immer gesagt, ich will zuerst König in Emmerich werden“, berichtetet der neue König. Damit steht dann einer weiteren Regentschaft auf „de Gönne Kant“ nichts mehr im Wege.

Vor dem Vogelschießen schossen die St. Sebastian Schützen ihre Preise aus. Der Kopf ging an Kurt Reintjes und der rechte Flügel an Dirk Scholten. Die linke Schwinge sicherte sich Nadine Glaser. Den Reichsapfel holte Luke Scholten. Mit dem Zepter ging Andreas Götte nach Hause.

Andre Kremer holte den Vogel von der Stagen und machte eine sichtlich gerührte Katharina Adomeit zu seiner Königin.
Andre Kremer holte den Vogel von der Stagen und machte eine sichtlich gerührte Katharina Adomeit zu seiner Königin. © FUNKE Foto Services | Arnulf Stoffel

Zugweg durch Speelberg kam gut an

Seit sechs Jahren feiern beide Schützenvereine ein gemeinsames Schützenfest am Kapauenberg. In diesem Jahr wurde im Festablauf einiges geändert. Das Schützenfest begann bereits an einem Freitag, dort konzentrierten sich die Feierlichkeiten auf Speelberg. Der Kirchgang fand in der Liebfrauenkirche statt. „Auch der Zug nur durch Speelberg kam bei der Bevölkerung gut an, es standen viel mehr Leute als sonst an der Straße“, erklärte der Pressewart der St. Sebastian-Schützenbruderschaft Manuel Jonkhans.

In diesem Jahr führte der Umzug auch erstmalig über die Rheinpromenade. „Es ist alles toll gelaufen von A bis Z“, meinte Jonkhans, „genauso wie wir uns das vorgestellt hatten. Auch das Wetter hat super mitgespielt.“

Gespannt verfolgten die Schützen das Königsschießen der St. Sebastian-Bruderschaft am Kapaunenberg.
Gespannt verfolgten die Schützen das Königsschießen der St. Sebastian-Bruderschaft am Kapaunenberg. © FUNKE Foto Services | Arnulf Stoffel

Der Zusammenhalt der beiden Schützengemeinschaften wird auch auf einem Banner im Eingangsbereich sichtbar, dort steht neben den Emblemen beider Vereine „Gemeinsam das Schützenfest (er)leben.“ „Die Bevölkerung erlebt es und wir Schützenbrüder leben gemeinsam das Schützenfest“, sagte Manuel Jonkhans.

>> Scheibenschießen der Sebastianer

Die St. Sebastianer veranstalteten auch ein Scheibenschießen. In der ersten Schießklasse gewann André Kremer den ersten Platz mit 47 Ringen. Darauf folgten Silvia Evers mit 46 Ringen auf dem zweiten Platz und Jürgen Schorn auf dem dritten Platz mit 44 Ringen.

In der Schießklasse II gingen die Preise an Maria Hollander (46 Ringe), Jörg van Grol (45 Ringe) und Martin Stevens auch mit 45 Ringen.

In der dritten Schießklasse waren Erik Richter (44 Ringe), Andres Richter (42 Ringe) und Andreas Götte (42 Ringe) erfolgreich.

In Klasse IV schoss Christoff Stevens 47, Janin Bartels 45 und Marie Scherzinger 43 Ringe.