Rees-Haldern. NRZ präsentiert Haldern Pop. Bear’s Den, Die Nerven Low Cut Connie und mehr am Freitagabend. Was es mit dem neuen Tipi des Grauens auf sich hat.
Trocken. Es war trocken. Der Unterschied war am Haldern Pop Freitag gleich zu merken. Viel mehr Besucher kamen auf dem Hauptgelände zusammen. Jetzt war die typische, entspannte Atmosphäre, das große Wiedersehen der Festivalgemeinde komplett. Die Musik, die sie präsentiert von der NRZ genießen konnten, war sehr abwechslungsreich.
Versöhnlicher Folk mit Bear’s Den
Besonders glücklich zurück in Haldern zu sein, waren Bear’s Den aus London: „Wir waren viermal hier. Zum ersten Mal spielen wir auf der Hauptbühne zur besten Zeit. Auf dem besten Festival der Welt. Danke, wir hoffen, wir versauen es nicht“, sagte Sänger Andrew Davie. Haben sie nicht! Ihr Folk-Rock mit diesem warmherzigen Gesang war großartig. Ein Moment sich in den Arm zu nehmen. Musik voller Melancholie, aber auch versöhnlich. Die neueren Stücke, die auch Synthesizer beinhalten kommen poppiger rüber. Aber zum Abschluss spielten sie mit „Agape“ und „Above the Clouds of Pompeii“ ihre zwei größten Hits. Zwei der schönsten Folk-Songs überhaupt.
Wer es bis in die Nacht schaffte, wurde zum Abschluss mit einem wahnsinnig gutem Auftritt von Low Cut Connie und seiner Band im Spiegelzelt belohnt. Die US-Rock’n’Roll-Musiker gaben alles, spielten ein anderthalbstündiges Set. Wirkte fast so, als hätten sie was nachzuholen, nachdem vorherige Festivalauftritte verhindert wurden.
Die Nerven mit beeindruckendem Sound
Zugleich war auch ordentlich Stimmung etwas weiter zu vernehmen. Was früher sich als „Tipi des Grauens“ im Backstage-Bereich beim Haldern Pop als Treffpunkt für die Helfer einen Namen machte, war nun ein Party-Ort im Parkplatzbereich, der jedem offen stand. Zum Abschluss nochmal zusammen kommen… und die Nacht verkürzen.
Wer härtere Gitarrenmusik mag, der hat Die Nerven sehr genossen. Sie brachten ihren Noise-Rock mit einem beeindruckenden Sound im Spiegelzelt, der bis ins Mark ging, rüber. Die Wut kanalisiert in Töne. Viele haben sich darauf gefreut. Zurecht. Das was bärenstark.
Grooven mit Olivia Dean
Ebenfalls hart, aber mehr auf Tempo und Abfeiern ausgerichtet, war der Punk-Rock/Post-Punk der Iren Gurriers. Da ging der Pogo im Spiegelzelt ordentlich ab. Mit ihren geschickten Tempi-Wechseln lockten sie das Publikum, richtig abzugehen. So muss das.
Lesen Sie auch diese Nachrichten aus Emmerich und Umgebung
- Emmerich: Wie Mona Veldkamp den Saunagästen im Embricana einheizt
- Rees: So spaßig war das Wasserballturnier der Feuerwehren
- Emmerich: Pilotprojekt zur Sprachförderung bei BLG Logistics
- Isselburg: Kreisverkehr am Lidl in Anholt wird saniert
- Lesen Sie hier alle Nachrichten aus Emmerich, Rees und Isselburg
Ganz andere Marke: Olivia Dean aus London auf der Hauptbühne. Der Soul und Pop mit dieser leichtfüßigen Stimme sorgte für den entspannten Groove am Nachmittag, bei dem viele ihr Lächeln im Gesicht tragen mochten. Diese Klangfarbe, das zeigt sich deutlich, ist fürs Festival wichtig, für die Balance. Da die Musiker mal durch dominantes Schlagzeugspiel, mal durch das Gitarrenspiel, live guten Elan mitbrachten, passte es bestens auf die Hauptbühne.
Retro-Soul im Stile von Amy Winehouse
Um Porridge Radio aus England gibt es einen ziemlichen Hype. Die Indie-Rock, der auch mal zum Synthie-Pop-Rock abdriftet, wurde voller Melancholie, gerade zu leidend präsentiert. Bei manchen regte sich was, für andere war es eher ein beiläufiges Genießen.
Wer Amy Winehouse mag, der dürfte auch Lily Moore im Spiegelzelt genossen haben. Der Retro-Soul lebt von der starken Stimme, der vornehmlich in Balladen mit Piano präsentiert wurde. Ein, zwei tanzbare Stücke hätten dem Mix gut getan.