Rees. Der mittlerweile zweite Feierabendmarkt in Rees erwies sich wieder als Publikumsmagnet – obwohl es auch heftig geregnet hatte. Das wurde geboten.
Die Pessimisten sollten kein Recht behalten. „Das wird heute nichts“, war auf dem Feierabendmarkt in Rees gegen 17 Uhr zu hören, als sich kräftige Regengüsse über den Marktplatz ergossen. Eine Stunde später sah die Welt ganz anders aus. Vor allen Ständen bildeten sich Menschentrauben, der Feierabendmarkt hat sich erneut als Publikumsmagnet bewiesen. Sieben Damen aus Mehr, einst ein Kegelclub, treffen sich einmal im Monat, um gemeinsam einen Ausflug zu unternehmen. Annette Borgers hatte die Idee, den Reeser Feierabendmarkt zu besuchen.
Mit Schirmen ausgestattet, schafften die Damen noch die Flucht unter die zahlreichen Pavillons, als der heftige Regen einsetzte. So konnten sie trockenen Fußes den Abend auf dem Reeser Marktplatz genießen. Wie beim ersten Feierabendmarkt in diesem Jahr hatten sich Heinz-Gerd Pols, Hans van Bruck und Rainer Hölker am Tischchen vom Walter Bräu aus Büderich niedergelassen. Heiß diskutierten die drei Reeser, ob ihnen das Bier namens Polder oder das namens Brückenschlag besser mundet.
Auch Stammpublikum war in Rees schon unterwegs
Für Ole Engfeld hingegen war es Ehrensache, sich am Stand der Millinger Braumanufaktur anzustellen. Nach dem Hellen sollte es noch eine weitere Sorte sein, die der Halderner probieren wollte. Die Stände der verschiedenen Brauereien so zu gruppieren, dass eine Biermeile in Nähe der Pumpe entstand, machte den Platz an den bunten REES-Buchstaben attraktiv. Hier stand auch die kleine Hüpfburg, die von den Kindern begeistert gestürmt wurde. Und als der kleine Anton Franken seinem Vater Jörn den Wunsch, „Kinderbier auf dem Feierabendmarkt trinken“ vortrug, hatte er bestimmt eine weitere Runde auf der Hüpfburg ins Auge gefasst.
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Schließlich tobte auch sein Namensvetter Anton dort. Der Enkel von Karl Hagedorn genoss den Trubel, während seine Oma stolz die acht Wochen alte Reeser Neubürgerin Elisabeth auf dem Arm trug. Ansonsten hätte die Oma gerne den Cocktailstand angesteuert. Nachhaltig in Ex-Gemüsegläsern präsentierte Tim Möllmann wunderbare Kreationen mit und ohne Alkohol: „Hier habe ich schon mein Stammpublikum. Eindeutig läuft in Rees Mojito am besten!“, sagte er.
Auch kulinarisch wurde beim Feierabendmarkt in Rees viel geboten
Besonders schwer war es, sich für einen kulinarischen Stand zu entscheiden. Der Burger aus Lammfleisch war beispielsweise einen Versuch wert, getestet zu werden, eben ob man Lammfleisch mag. Er konnte zahlreiche Koster überzeugen. Es gab Pulled Pork Burger und Bruschetta Baguettes vom Restaurant Zur Linde, italienische Küche vom Ristorante Da Vinci und ein breites kulinarisches Angebot vom Rheincafé Rösen. Auch Bürgermeister Sebastian Hense hatte hier die Qual der Wahl
Immer wieder von Bürgern angesprochen, genoss er den Besuch des Marktes. Wunderbare Feierabend-Livemusik mit zweistimmigem Gesang bot das Quartett Traces. Tessa van Straalen, Robby Drews, Klaus Sonntag und Stefan Belting schafften es, mit ihrer Musik eine Unterhaltung nicht zu übertönen, dennoch aber so laut zu spielen, dass die Songs bis zur Biermeile zu hören waren. Von den Beatles bis zu Pink, ihr Repertoire überzeugte die Gäste.
Vor dem Bürgerhaus gab’s einen Ess- und Getränkewagen
Vor dem Bürgerhaus hatte Pächterin Silke Waerder einen Ess- und einen Getränkewagen vorgefahren, zudem gab es bunte Eisvariationen für Kinder. Ein Stand mit Zuckerwatte und Popcorn komplettierte das Angebot für die Kleinen auf dem Markt. „Der Getränkestand am anderen Ende des Marktes, wo es Alt und Pils gab, erwies sich ebenfalls als Publikumsmagnet“, resümierte Wirtschaftsförderin Sandra Kimm-Hamacher, die sich sichtlich freute, dass ihr Konzept vom Abendmarkt aufgeht.
Zwar hieß am Ende des Tages an einigen Ständen „ausverkauft“, doch hungern musste auch zu vorgerückter Stunde niemand. Auch die anliegenden Gastronomiebetrieben profitierten vom Marktgeschehen und als die Besucher auch bei Regen Schutz in den Geschäften am Markt wie Wessendorf oder Nobel Poppy flüchteten, zauberten sie auch den Inhabern ein Lächeln ins Gesicht.
Der nächste Feierabendmarkt in Rees ist am 10. August
Noch eine Geste hat Tradition: Während die Band einpackt, gibt es am Stand vom Hamminkelner Feldschlösschen noch etwas Musik aus der Dose. Wenn dort allerdings „Last Christmas“ ertönt, dann versteht jeder: „Das letzte Bier ist angeläutet“. Also bis zum nächsten Mal, hieß es, der letzte Feierabendmarkt in diesem Jahr ist am Donnerstag, 10. August.