Emmerich. Viele Menschen wollten jetzt Gerda Preuth gratulieren. Die Markthändlerin ist nicht nur seit 50 Jahren dabei, sie hatte noch einen Feieranlass.
Einiges los war am Mittwoch um 11 Uhr am Wochenmarkt in Emmerich. Eine große Schar an Menschen hatte sich eingefunden, um Gerda Preuth persönlich zu gratulieren. Nicht nur, dass sie an diesem Tag ihren 74. Geburtstag feierte, sie ist auch seit 50 Jahren auf dem Emmericher Wochenmarkt tätig. Und wer so fröhlich und kommunikativ ist wie Gerda Preuth, den kennt und mag auch halb Emmerich. Die große Familie – also die Leibliche und das Marktteam – überraschte Gerda Preuth zu ihrem Geburtstag.
Das Geburtstagskind genießt die Marktatmosphäre jeden Mittwoch: „Immer frische Luft, nicht immer schönes Wetter“, sagt Preuth. Aber sie genieße es, die Menschen zu treffen: „Es ist wunderbar. Ich bin nett zu den Kunden und sie sind nett zu mir.“ Da bleibe auch Zeit für einen Plausch: „Ich weiß so viel, das darf ich gar nicht weitererzählen. Das ist wie beim Frisör, nur ohne Zeitungen“. Wenn die Gesundheit nichts dagegen hat, dann möchte sie gerne weiterhin mittwochs für die Wochenmarkt-Besucher präsent sein. Und dann habe sie immer noch viel Zeit für die sechs Enkel.
Früher wurden die Stände erstmal aufgebaut
Gerne erinnert sie sich an die frühen Marktjahre zurück. Damals habe es noch nicht so schöne Verkaufsstände gegeben wie heute. Die wurden noch mit Baken und Ständern aufgebaut. Verdeck drüber, fertig. Bei Wind flog das auch schon mal weg. Aufbauen musste sie aber nicht: „Ich bin immer erst um 8 Uhr gekommen zum Verkauf.“
Damals sei der Wochenmarkt viel stärker besucht worden. „Da haben die Leute noch Kirschen oder Pfirsiche eingeweckt. Alles für den Winter“, erinnert sich die 74-Jährige. Womöglich kann auch Marlies Kerstjes davon erzählen, noch eine Markt-Mitarbeiterin, die ähnlich lang dem Wochenmarkt treu sei.
Seit 2006 am Stand von Ludger Wittenhorst
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Beim Obst- und Gemüsehändler Theo Westhoff startete die damals 24-Jährige ihre Marktkarriere. „Er war ein guter Freund von meinem Mann“, erzählt die gebürtige Bislicherin, die 1971 nach Emmerich zog, und zu dem Zeitpunkt zum ersten von drei Malen schwanger war. Als Westhoff aufhörte, übernahm die Gärtnerei Westerkamp 1983 ihre Dienste. Preuth stand lange auch alleine am Blumenstand.
Ob nun 2006 sie zu Ludger Wittenhorst oder der Markthändler von der Bioland Gärtnerei Voorthuysen sei gelockt hat, darüber wird heute diskutiert: „Wir waren beide scharf drauf“, sagt Wittenhorst augenzwinkernd.
Den Neumarkt findet Gerda Preuth schöner als den Geistmarkt
Ende Juli wird der Wochenmarkt wohl wieder vom Geistmarkt zurück zu seinem Stammplatz am Neumarkt wechseln, wenn die Platzgestaltung bis dahin fertig wird. „Ich persönlich finde den Platz am Neumarkt schöner“, hat Preuth auch eine klare Meinung dazu. Sie habe ja auch den Wochenmarkt am Nonnenplatz noch kennengelernt.
Auch die Tagespflege St. Vinzenz schaute vorbei und sang der Jubilarin ein Ständchen. Das Marktteam hatte alkoholfreie Leckerein zum Anstoßen bereitgestellt und es gab einen Geschenkkorb mit Marktprodukten. Nicht zu vergessen: In der Vinci-Fiets durfte Gerade Preuth sich für eine Ehrenrunde von Paul Evers kutschieren lassen.