Emmerich. Die Seniorenvertretung wird künftig Teil des neuen Inklusionsbeirates in Emmerich. Aber die Politik hat noch Dinge geändert. Etwa die Besetzung.
Die Seniorenvertretung wird künftig Teil des neu zu gründenden Inklusionsbeirat werden. Das hat der Rat bei einer Enthaltung entschieden. Allerdings hat es nach der Beratung in der Seniorenvertretung, wo es ein knappes Votum für die Vorlage der Verwaltung gab, einen geänderten Beschluss im Sozialausschuss gegeben. Die SPD erhob diesen Beschuss nun zum Antrag. Dem wurde bei einer Enthaltung dann auch zugestimmt.
Was hat sich geändert? Sollten es zunächst noch elf Beiratsmitglieder mit elf Vertretern werden, so sollen es nun zehn und zehn sein. Es wird nicht mehr acht Mitglieder für die Belange der Senioren und drei für die Inklusion geben, sondern paarig fünf und fünf. Ferner wird der neuer Beirat damit beauftragt ein Handlungskonzept Inklusion zu erarbeiten und die Beiratsarbeit soll nach einer Weile evaluiert werden.
+++ Das berichtete die NRZ zuvor +++
Die Seniorenvertretung hat dem Rat mit fünf Stimmen eine Neufassung der Richtlinien für die Seniorenvertretung (SV) empfohlen. Folgt der Rat der Empfehlung, dann wird es künftig keine reine Seniorenvertretung mehr geben, sondern einen Inklusionsbeirat. Die Mitglieder würden auch nicht mehr von den Bürgern gewählt, sondern von einem Gremium aus Rat und Verwaltung.
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Der zweite Beigeordnete Markus Dahms erläuterte in der Sitzung, warum es Handlungsbedarf gibt. Lediglich 0,6 Prozent der wahlberechtigten Bevölkerung beteiligte sich an der vergangenen Wahl 2019. Von den nur 17 zusammen gekommenen Mitgliedern (eigentlich hätten es elf sein sollen und elf Vertreter), sind nur noch neun aktiv. Die anderen schieden vor allem aus gesundheitlichen Gründen aus. Das Gremium sei „kaum noch beschlussfähig“, erinnerte Dahms. Denn sechs Mitglieder müssen mindestens anwesend sein.
Hohe Schnittmenge bei den Themen
Zugleich hat die SPD die Einrichtung eines Inklusionsbeirat beantragt. Dahms erinnerte: „Inklusion ist nicht nur Behinderung.“ Bei einer zunehmend sinkenden Bereitschaft zum gebundenen ehrenamtlichen Engagement und einem hohen Aufwand für die Verwaltung könnte ein fusionierter Inklusionsbeirat Synergieeffekte erzielen. Denn die Themen, die in der Seniorenvertretung behandelt würden, wiesen eine hohe Schnittmenge auf zu Inklusionsthemen im Allgemeinen.
Neue wäre: Künftig würde der Inklusionsbeirat je ein beratendes Mitglied in den Ausschuss für Stadtentwicklung und in den Sozialausschuss entsenden, was die Mitglieder der SV sehr begrüßten.
Peter Hinze: „Seniorenarbeit hat ganz viel mit Inklusion zu tun“
Die zwiegespaltene Haltung in der Seniorenvertretung wurde deutlich. Besonders die Vorsitzende Herma Matser sprach sich gegen die Fusion aus: „Ich habe große Probleme mit der Zusammenlegung.“ Eine intensive Zusammenarbeit könne sie sich hingegen gut vorstellen. Ursula Brockmann fragte, welche Probleme Matser denn mit der Fusion hätte. „Ich fürchte, dass wir uns nachher überwiegend mit Inklusionsfragen beschäftigen.“
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Bürgermeister Peter Hinze bemühte sich um Aufklärung: „Die Selbstständigkeit ist nicht gefährdet. Der Vorsitz bestimmt die Tagesordnung. Seniorenarbeit hat ganz viel mit Inklusion zu tun.“ Dahms ergänzte: „Wir gehen nicht von Kampfabstimmungen aus. Sie arbeiten an der gleichen Sache.“
Frank Jöris: „Inklusion könnte den Blickwinkel vergrößern“
Birgit Offergeld ließ sich begeistern: „Ich verspreche mir neue Impulse.“ Frank Jöris ließ sich auch erwärmen. Er habe sich für die SV beworben, nicht um etwas für Senioren zu tun, sondern für die Stadt: „Inklusion könnte den Blickwinkel vergrößern.“
Vorgesehen ist bisher eine Verteilung von acht Mitgliedern für die Belange der Senioren (Ü55) und drei Mitglieder für die Belange der Inklusion (Ü21) plus die selbe Zahl an Vertretern. Alle müssen in Emmerich wohnen und dürfen nicht Ratsmitglied sein. Wie oft der Inklusionsbeirat tagt, das kann der Beirat selbst entscheiden.