Emmerich. Unter dem Titel „Weltreise durchs Wohnzimmer“ nahmen zehn Fremde im Zuhause von Sabina Palluch Platz. Das erzählte die Emmericherin ihnen.
Weltreise durchs Wohnzimmer – so lautet der Titel einer Veranstaltungsreihe der VHS. Diese machte nun in Emmerich Halt. Und zwar im Wohnzimmer von Sabina Palluch in Emmerich-Elten. Der Reiseveranstalter, also die Volkshochschule Kleve, war auch hier vertreten durch Paul Simons.
Obwohl die Wohnzimmerreise seitens der VHS schon seit über zehn Jahren mit über 40 Reisezielen veranstaltet wird und die Polen die fast schultergleich mit den Niederländern die zweitgrößte ausländische Bevölkerungsgruppe stellen (4,66 Prozent), war Polen zum ersten Mal dabei.
Reiseleiterin Sabina Palluch präsentierte ihr Heimatland Polen
Sabina Palluch, die als Reiseleiterin ihr Land präsentierte, öffnete in Emmerich-Elten am Samstagabend ihr Wohnzimmer für etwa vier Stunden für zehn Reisende aus Emmerich und Kleve und nahm sie auf eine spannende Reise in ihr Heimatland mit.
Nachdem sich die Reisegäste in einer gemütlichen Atmosphäre auf der Wohnzimmercouch eingefunden und für die kommende Reise angeschnallt hatten, begann das Abenteuer. Kleine Spezialitäten aus Polen sorgten für einen kulinarischen Sinneseindruck vom Reiseland. Bei der Einführung wurden landesspezifische Daten und Fakten vorgestellt. Dem folgte ein persönlicher Bezug zu Palluchs Heimatgebiet, dem Seybuscher Land im Süden Polens.
Gastgeberin informierte über Sitten und Bräuche
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In traditioneller Tracht stellte die Gastgeberin, welche 2011 nach Deutschland gezogen war, die Sitten und Gebräuche sowie kulturelle und kulinarische Eigenarten Polens vor. Die Teilnehmer bekamen die Möglichkeit, sich in der Aussprache der für die polnische Sprache charakteristischen Zischlaute zu üben.
Die Phonetik der Sprache wurde mit Hilfe der bekanntesten polnischen Zungenbrecher „Chrząszcz – der Käfer“ von Sabina Palluch dargelegt. Die Vorliebe der Polen für die konsequente Verwendung der Verkleinerungsform ist auch eine Besonderheit der polnischen Sprachkultur. Weiter ging es mit religiösen Feiertagen, wie dem Heiligabend mit zwölf kulinarischen Gerichten, welches nur ein Anriss der komplexen und umfangreichen polnischen Rituale und Sitten darstellt. Um die Mentalität und das Selbstverständnis der Polen zu verstehen, kommt man um eine tiefere Betrachtung der Geschichte Polens, welche von Turbulenzen, Kriegen und Unterdrückung gekennzeichnet ist nicht herum.
Wichtige polnische Persönlichkeiten wurden vorgestellt
Abgerundet wurde dies mit der Vorstellung der wichtigsten polnischen Persönlichkeiten, wie Marie Curie, Roman Polanski, Papst Johannes Paul II oder Frédéric Chopin. Bei Nikolaus Kopernikus kamen die Teilnehmer zu dem Schluss, sich den Nationalhelden zu teilen. Weshalb die polnischen Abiturienten bereits 100 Tage vor der Prüfung feiern, warum sie im Wachsgießen am Andreastag ihre Zukunft zu deuten versuchen oder wie viele Berliner ein Pole am „Fetten Donnerstag“ im Durchschnitt verspeist konnte man in Palluchs Wohnzimmer am Samstagabend erfahren.
Am Ende bekamen die Gäste einen Stempel in ihren für diese Veranstaltungsreihe ausgestellten Reisepass. Diese interkulturelle Begegnung betonte das Potential der polnischen Kultur für alle Teilnehmer.