Emmerich. Am Freitagmorgen wurde ein U-Boot über den Rhein gefahren. In Emmerich und Rees war das Interesse groß. Viele Schaulustige waren vor Ort.
- Technik Museum Sinsheim Speyer erhält ein Original U-Boot der Bundeswehr
- Fahrt führte von Nimwegen unter anderem über Emmerich und Rees
- Viele Schaulustige wollten sich das Spektakel nicht entgehen lassen.
Die U17 ist am Freitag auf dem Weg von Nimwegen aus in Richtung Duisburg. Gegen 6 Uhr ist das U-Boot in Nimwegen in den Niederlanden gestartet. Etwa eine Stunde später passierte es die niederländisch-deutsche Grenze. Gegen 9 Uhr war es in Emmerich erstmals gut von der Rheinpromenade aus zu sehen.
Bereits seit dem frühen Morgen warteten dort zahlreiche Schaulustige auf der Emmericher Rheinpromenade auf das original U-Boot der Bundeswehr, das über den Rhein nach Speyer transportiert wird. An die 1000 Menschen beobachteten das Spektakel vom Ufer aus. Gegen 10.30 Uhr wurde es in Rees gesichtet.
Das ist der Zeitplan des Technik Museums Speyer:
- 9 Uhr Rheinpromenade Emmerich
- 10.30 Uhr Rheinpromenade Rees
- 12 Uhr an der Weseler Rheinpromenade
- Gegen 16.30 Uhr Ankunft in Duisburg
************************************ DAS WURDE BISHER BERICHTET************************************
Das Technik Museum Sinsheim Speyer erhält ein Original U-Boot der Bundeswehr. Jetzt sind letzte Details bekannt, wann der mit dem Unterseeboot U17 beladene Schwimmponton auf dem Rhein von Emmerich in Richtung Köln zu sehen sein wird.
Aktuell (Stand: Donnerstag, 11. Mai) wird angegeben, dass der Transport auf den Rhein von Nimwegen bis nach Duisburg am Freitag, 12. Mai, stattfinden wird. Abfahrt am Freitagmorgen von der Waalkade beim Kunstwerk Het Labyrinth in Nimwegen ist für Freitagmorgen um 6 Uhr vorgesehen. Die Ankunft in Duisburg wird gegen 17.30 Uhr Uhr an diesem Tag erwartet. Am Samstag, 13. Mai, soll es dann weiter von Duisburg bis nach Köln gehen. Die Anlegestelle in Duisburg ist die Mercator Insel im Hafenmund.
Im Moment befindet sich die U17 übrigens schon in den Niederlanden.
Live-Tracking im Internet
Das Technik Museum weist darauf hin, dass durchaus noch einmal Änderungen am Zeitplan vorgenommen werden könnten. Darüber hinaus gibt es auf der Website des Museums auch ein Live-Tracking, so dass Interessierte immer den genauen Standort des U-Bootes auf seiner Reise von Kiel nach Speyer verfolgen können.
>>> So berichtete die NRZ zuvor
Ein U-Boot auf dem Rhein hat absoluten Seltenheitswert. Das wird die Menschen sicherlich an die Promenaden des Flusses von Emmerich bis Speyer locken. Erst recht, wenn das U-Boot nicht aus eigener Kraft den Strom zu Berg fährt. „Dies wird ein Transport an der Grenze zum Machbaren“, ist Hermann Layher, Präsident der Technik Museen Sinsheim Speyer überzeugt.
Von Kiel über Emmerich nach Sinsheim
Damit meint er den Großtransport eines Unterseebootes der Klasse 206 A von Kiel nach Sinsheim. Der Koloss wird beim Transport Orte und Landschaften passieren, die mit einem U-Boot bis dato nur wenig zu tun hatten. Von Kiel startet das mit dem Unterseeboot U17 beladene Schwimmponton zum ersten Teil der Reise – mit dem Ziel: Technik Museum Speyer.
Über den Nord-Ostsee-Kanal und die Nordsee geht es nach Rotterdam. Die nächste Etappe führt auf dem Rhein über Dordrecht zum Naturhafen in Speyer. Das Museumsteam befindet sich mitten in den Vorbereitungen, denn ab dem 28. April soll es in Kiel losgehen. Wenn alles gut läuft, könnte das U-Boot am 21. Mai seinen Weg per Straßentransport ins Museum finden.
Schaulustige am Unteren Niederrhein sollten sich Freitag, 12. Mai, im Kalender rot anstreichen. An diesem Tag wird die U17 auf dem Rhein über Emmerich, Rees, Wesel,Duisburg, Düsseldorf, Dormagen bis nach Köln gebracht. Am Tag zuvor erfolgt der Wasser-Transport von Dordrecht nach Nimwegen.
Bereits im Dezember 2017 bekundete der Auto - Technik - Museum e.V. sein Interesse beim Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr auf Übernahme beziehungsweise Leihgabe eines Unterseebootes. Die damalige Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen sagte schließlich zu.
Firmen haben auch Interesse an ausgemusterten Booten
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„Das war eine ganz tolle Nachricht. Wir wussten, dass es einige Firmen gab, die Interesse an den ausgemusterten U-Booten haben, um sie einer Verschrottung zuzuführen. Und das wäre furchtbar schade“, so Layher. Dieser Metall-Koloss sei geradezu perfekt für das Museum – er ist eine Weiterentwicklung des im Technik Museum Speyer ausgestellten U-Bootes U9.
Als erstes Nachkriegs-U-Boot den Atlantik überquert
Bevor U17 am 14. Dezember 2010 in Eckernförde ausgemustert wurde, war es seit 1973 im Einsatz. Das Besondere an diesem fast 50 Meter langen und 500 Tonnen schweren Exemplar ist, dass es während eines Übungsprogramms als erstes Nachkriegs-U-Boot den Atlantik überquerte. Nach der Außerdienststellung lag es elf Jahre im Marinearsenal in Wilhelmshaven, bis es am 1. Juli 2021 das vorletzte Mal in See stach. Das Boot wurde von dort nach Kiel zur Werft Thyssenkrupp Marine Systems geschleppt, wo es nun demilitarisiert wird.
Transport auf dem Rhein ist große Herausforderung
Das U-Boot zu transportieren, ist eine sehr große Herausforderung. Bis es das letzte Mal in See stechen kann, tüfteln das Museumsteam, der Verband Deutscher U-Boot-Fahrer (VDU) und die Spedition Kübler konzentriert am reibungslosen Ablauf. „Alle Teams, die mit dem Transport beauftragt sind, sind motiviert bis in die Haarspitzen,“ so Layher.
Wobei das Technik Museum Speyer die Lage am Rhein auch schon zuvor genutzt hat. So wurde im April 2008 etwa an Emmerich vorbei das imposante russische Space-Shuttle Buran transportiert.
>>>Die Basisdaten des U-Bootes
Die Technik Museen Sinsheim Speyer erhalten das U-Boot U17 der Klasse 206A. Die Schiffskennung ist S196. Die Schiffskennung dient dazu Schiffe gleicher Bauweise individuell zuzuordnen.
- Bauwerft: Howaldtswerke-Deutsche Werft, Kiel
- Aufschwimmen/Taufe: 10.10.1972
- Indienststellung: 28.11.1973
- Schiffstyp: Unterseebot
- Klasse: 206
- Länge ü.a.: 48,49m
- Breite: 4,58m
- Tiefgang: 4,30m
- Verdrängung aufgetaucht: ca. 450t
- Verdrängung getaucht: ca. 500t
- Geschwindigkeit aufgetaucht: 10 kn
- Geschwindigkeit getaucht: 17kn
- Maximale Tauchtiefe: 100m
- Maschinen: 2x MTU 12-Zylinder-Motoren zu je 440 Kw (600 PS)
- Antrieb: Ein Elektromotor zu 1.100 Kw (1.500 PS)
- Besatzung: 22
- Umbau zu 206A: September 1989 – Mai 1991
- Patenstadt: Kressbronn, Bodensee