Rees. 1979 eröffnete Otto Hanrath den Imbiss Marktstube in Rees. In der Coronazeit schloss er nach mehr als 40 Jahren. Nun kommt ein neuer „Otto“.

Die Kinder hatten in den 70er Jahre die Qual der Wahl. „Gehen wir zu Pilla Lola, um Süßigkeiten zu kaufen? Oder kaufen wir schräg gegenüber bei Otto eine kleine Pommes?“ Otto Hanrath arbeite damals in dem ehemaligen Haus Keim, heute das Städtische Museum, Vor dem Falltor in einem Imbiss. Damals muss er seine Liebe für Pommes und Co. entdeckt haben, ebenso wie sein gastronomisches Talent. Otto Hanrath hatte ein Herz für Kinder und nicht nur sie folgten ihm gerne in Rees zum Markt 34, als er im Jahr 1979 seinen Imbiss „Marktstube“ eröffnete. Erst in der Coronazeit schloss der Imbiss nach mehr als 40 Jahren. Nun ist ein neuer „Otto“ in Sicht.

Weit vor seinem Tod im Jahr 2016 hatte sich Otto Hanrath ins Rentnerleben verabschiedet, seine Nachfolger konnten gut damit leben, mit dem Spruch „Ich geh‘ mal eben zu Otto` gemeint zu sein. Jede Vakanz auf dem Marktplatz schadet dem Image der Stadt. Das weiß auch Oliver Scholten, der sich mit dem Eigentümer der Immobilie, Dirk Bollwerk, beriet und übereinkam, die ehemalige Marktstube zu pachten, um sie wiederzubeleben.

Mit neuem Konzept soll der Geschmack der Reeser getroffen werden

Oliver Scholten ist gelernter Koch, seine Ausbildung absolvierte er bei Theo Holzum, damals Inhaber vom Hotel Holzum, später Op de Poort. Knapp zwei Jahrzehnte war er als Hoteldirektor im Tannenhäuschen in Wesel tätig. Der Millinger weiß nur zu genau, was am Niederrhein „ankommt“. Er mag es klassisch, traditionell, so wird trotz geplanter Umgestaltung die Marktstube an Ottos Imbiss erinnern.

„Aber es wird mehr sein als nur ein Imbiss“, hat Oliver Scholten bei Facebook verraten. Dass er immer noch gerne am Herd, beziehungsweise am Grill zaubert, bewies er jetzt auf dem Reeser Weihnachtsmarkt Vor dem Rheintor. Mit seinem neuen Konzept und fachkundigen Unterstützern wird den Geschmack der Reeser treffen. Aber mehr möchte Oliver Scholten, der deutschlandweit als Berater für Hotelbetriebe tätig ist, noch nicht verraten. Wohl aber, dass die ehemalige Marktstube den Namen des Gründers tragen wird – „Otto“.