Rees-Haffen. Der Haffener Karnevalsverein feierte stimmungsvoll seine Sitzung unter dem Motto „Karneval unter Wasser“. Diese Stimmungskanonen überzeugten.
Wer am Samstag die Haffener Schützenhalle betrat, tauchte dank ausgeklügelter Lichttechnik ein in eine tiefblaue Unterwasserwelt. Vor den Wogen, die sich vor und auf der Bühne aufbauten, thronte eine riesengroße, orangefarbene Krake, die förmlich zum „Karneval unter Wasser“ aufrief. Mit dem Einzug des neuen Prinzenpaares, seinem Gefolge, dem Vorstand des HKV 1851 – des Haffener Karnevalsvereins – und dem Weseler Fanfarencorps erlebten die Besucher des Büttenabends von der ersten Minute an allerbeste Karnevalsstimmung.
Die Haffener wissen, dass es bei der Größe der Halle ein Problem ist, in den hinteren Reihen Büttenreden zu verfolgen. Daher setzen die Programmgestalter auf viel Musik, vorzugsweise Stimmungsmusik. So empfahl Präsident Martin Sent den Gästen in den hinteren Reihen, sich nicht auf ihren Stühlen festzukleben: „Sie werden nachher weggeräumt. Klebt euch wenn, dann lieber an der Theke fest!“ Denn am Ende der Sitzung weichen die Tische zugunsten der Tanzfläche.
Der Prinz entpuppte sich als Karnevalstalent
Dass sofort der Stimmungsbogen gespannt wurde, lag daran, dass das Prinzenpaar mit ansteckender Fröhlichkeit und Bühnenpräsenz das Publikum mitriss. „Zwischen Issel und Rhein soll’n Bier und Party ewig sein“, lautet das Motto von Prinz Justin I. Lamers und Prinzessin Jana I. van Dijk.
Der Prinz aus Isselburg entpuppte sich als wahres Karnevalstalent, während der Prinzessin dieses Gen schon mit in die Wiege gelegt wurde. „Nah am Wasser gebaut haben wir auf den Schiffen in Rees und Emmerich schon unseren Freischwimmer gemacht“, berichtete Prinz Justin von der Feuerprobe auf dem Narrenschiff. So stellte sie Ihr „Schiff“, ein Schwimmreifen, und weiteres Equipment für die Haffener Unterwasserwelt vor, wie ihre „Crew zur Steuerung des Partyschiffs“, dem Elferrat. Wunderbar zusehen, wie diese Crew mitfieberte und feierte.
Büttenabend beim HKV
Hilla Heien aus Kehrum – eine Stimmungskanone
Aber auch das Kinderprinzenpaar Marie I. und Luca I. kannte keine Scheu auf der Bühne. Wunderbar, wie der 13-jährige Prinz Luca seinen Zwillingsbruder erwähnte. Da auf dem Thron nicht Platz für zwei Prinzen sei, reihe dieser sich im Elferrat ein. Prinzessin Marie, die Mitglied der Crazy Girls ist, hatte ihre Tanzgruppe natürlich mitgebracht, die nicht nur mit dem Gardetanz, sondern auch mit Showtänzen, etwa als Piratinnen zu „Wellerman“, brillierten.
Mit Hilla Heien aus Kehrum hatte der HKV eine Stimmungskanone engagiert, die mit langem Liebestöter unter Minirock, Häkelmütze und Rädchen die Blicke auf sich zog. Als Kulisse und sängerische Unterstützung holte sie die Mehrer Schützen auf die Bühne, die nicht nur den Schneewalzer ordentlich mitsangen, sondern auch die Stimmung mit anheizten. Da hielt es niemanden mehr auf den Sitzen.
Als Karnevalssupertalent wurde Sabrina Geerts vorgestellt, die gemeinsam mit Marvin Paß den Abend moderierte. Routiniert und um keine Antwort verlegen führte sie durch das Programm, bewies ihr Talent aber auch als Büttenrednerin und Sängerin über den vertrauten „Promilleweg“, von der Schützenhalle nach Hause, mit diversen Umdrehungen an drei Laternen. „Ich kleb‘ an meiner Laterne“, sang sie vom Rettungsversuch ihrer, an der vereisten Laterne klebenden Zunge.
Beate Bockting ist Vorbild für junge Mädchen
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Sabrina Geerts hielt noch eine Überraschung bereit: die Auszeichnung „das Haffener Original“. Eine Ehrung, die der Person zu Teil wird, die sich ganz besonders um das Dorf verdient gemacht hat. „Wer ist immer da, wenn etwas im Dorf zu tun ist, der zu jeder Veranstaltung etwas beiträgt, das Vorbild für alle jungen Mädchen im Dorf ist?“, fragte die Moderatorin in die Runde. Die Überraschung war ihr gelungen, als sie Beate Bockting auf die Bühne rief, das Haffener Original 2023.
Mit der Verpflichtung der Band Dörmakar hatte der Büttenabend nicht nur einen tollen Programmhöhepunkt, die Band aus Emmerich sorgte mit aktuellen Karnevalshits und schmissigen Liedern auch nach der Sitzung für allerbeste Party. Mit dem Tanz der Prinzengarde und dem Großaufzug aller Beteiligten endete das Sitzungsprogramm, aber lange noch nicht der Karnevalsabend.
>> Beide Bürgermeisterkandidaten sehen Karneval nicht als Pflichtprogramm
Neben den Delegationen der Karnevalsvereine aus Bienen, Millingen, Haldern, Mehr und dem Grün-Weiß Komitee aus Emmerich waren auch die beiden Bürgermeisterkandidaten gekommen, Bodo Wißen als Mickey Maus verkleidet, Sebastian Hense mit seiner Frau als Marienkäfer-Pärchen. Beide Anwärter bewiesen, dass sie Karnevalssitzungen nicht als Pflichtprogramm absolvieren, sondern auch fröhlich mitfeiern. So reihten sie sich selbstverständlich in die Polonaise ein.