Emmerich. Stadtbücherei Emmerich zieht positive Bilanz und kündigt für 2023 Erneuerung des Online-Auftritts an. Wieso Leseratten bald tapfer sein müssen.

„Es müssen nicht immer nur schlechte Nachrichten sein, die in den Medien landen“, sagt Andrea Joosten, Leiterin der Stadtbücherei Emmerich, vergnügt. Und sie hat gut lachen, denn sie und ihr Team können auf ein äußerst positives Jahr 2022 zurückblicken.

Nach den deprimierenden Pandemiejahren mit vielen Schließungen und Beschränkungen kamen die Kunden wieder zurück. 369 Neuanmeldungen wurden registriert, so viele wie seit vielen Jahren nicht mehr. Personen von zwei bis 99 Jahren besitzen einen Büchereiausweis.

Nicht nur Kunden aus Emmerich

Erstaunlich ist auch das Einzugsgebiet. Natürlich kommt ein Großteil aus Emmerich, aber der Kundenkreis reicht von Niederkrüchten bei Mönchengladbach bis in die Niederlande nach Arnheim. Die Nutzer der Bücherei können auf fast 60.000 elektronische Medien zurückgreifen, die über zwei Apps angeboten werden.

Vor Ort sind rund 27.500 Medien im Bestand. Das meiste sind Bücher, aber es gibt noch deutlich mehr zu entdecken. Insgesamt wurden die Angebote der Bücherei zu 60 Prozent mehr genutzt als in den Jahren der Pandemie. „Mit dieser Entwicklung sind wir sehr zufrieden“, sagt Andrea Joosten. „Wir wissen auch genau, was ausgeliehen wurde. Die neuen Medien gehören immer noch zu den beliebtesten Angeboten. Zu den Tonies und Tiptoi-Büchern kamen 2022 Konsolenspiele hinzu, die kaum im Regal stehen blieben.“ Bei den Büchern waren Kinderbücher am gefragtesten. Jedes Bilderbuch wurde mehr als fünfmal im Jahr ausgeliehen. Die Erwachsenen stürzten sich derweil auf die Bestseller, ein zusätzlicher Service, der vom Förderverein der Bücherei finanziert wird.

Stadtbücherei schließt vom 6. Februar bis 4. März

Alle Aktivitäten sollen auch 2023 fortgesetzt werden. Dennoch wird es viele Veränderungen geben. Um die Aufenthaltsqualität in der Bücherei zu verbessern, werden einige Bereiche umorganisiert. Auch der Online-Auftritt wird 2023 runderneuert. Das beginnt schon im Februar mit der Umstellung auf eine neue Software.

Dazu muss die Bücherei vom 6. Februar bis zum 4. März schließen. „Das ist nach den vielen Corona bedingten Einschränkungen der letzten Jahre schmerzlich aber leider unumgänglich, da wir alle Arbeitsabläufe auf die neue Software abstimmen müssen“, so Andrea Joosten.

Die Leihfristen aller Medien werden dafür großzügig bis zum 15. April verlängert. Im März öffnet dann die Bücherei mit einem wesentlich komfortableren Onlinekatalog.

Weitere Projekte für 2023 geplant

Im gleichen Monat werden in der Bücherei die prämierten Werke der Schülerinnen und Schüler ausgestellt, die am Wattbewerb der Stadt Emmerich teilgenommen haben. „Dazu räumen wir unser Schaufenster frei.“ Andrea Joosten und ihr Team freuen sich schon auf die Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit Hanna Kirchner, der Klimaschutzbeauftragten der Stadt Emmerich organisiert wird.

Zeitgleich geht es auch schon in die nächste Ausgabe der Saattütchen. In diesem Jahr stehen wesentlich mehr Tütchen zur Verfügung als 2022. In Kooperation mit den Volkshochschulen im Kreis Kleve wird es zudem ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm geben. Im Sommer geht die Stadtbücherei im Rahmen des Sommerleseclubs auf Weltreise. Dazwischen kann man sich auf weitere Veranstaltungen freuen.