Emmerich. Auf einem 1,65 Hektar großen Planungsgebiet in Emmerich soll bezahlbarer Wohnraum mit überwiegend kleineren Wohneinheiten geschaffen werden.
- Auf dem ehemaligen Schneegans-Firmengelände soll ein Wohngebiet entstehen
- Umsetzung des Konzeptes „Stadt der kurzen Wege“
- Quartierstreffpunkt, Gemeinschaftsgrünflächen sowie Kindertagesstätte sind geplant
In Emmerich wird ein neues Wohngebiet entstehen. Zumindest wurde der Aufstellungsbeschluss des Bebauungsplans im zuständigen Fachausschuss einstimmig verabschiedet. Das Plangebiet befindet sich zwischen der Wassenbergstraße im Süden, der Straße Am Portenhövel im Osten, der Kurfürstenstraße im Norden sowie angrenzenden Privatgärten und dem Gelände der Stadtwerke im Westen.
Hallen auf Schneegans-Gelände in Emmerich werden abgerissen
Das Plangebiet ist rund 1,65 Hektar groß, derzeit noch überwiegend mit Gewerbehallen und befestigten Verkehrsflächen bebaut und dadurch fast vollständig versiegelt. Die gewerbliche Nutzung des ehemaligen Schneegans-Geländes wurde vollständig aufgegeben. Die Hallen und Verkehrsflächen sollen vollständig abgerissen und das Areal zu einem innerstädtischen Wohnquartier umgenutzt werden.
Emmericher Politik stimmt einstimmig für Aufstellungsbeschluss
Die Umnutzung der innerstädtischen gewerblichen Brachfläche entspricht somit dem Grundsatz Innenentwicklung vor Außenentwicklung. „Die CDU-Fraktion begrüßt dieses Vorhaben ausdrücklich“, sagte Botho Brouwer im Ausschuss. Die gleiche Wortwahl wählte Joachim Sigmund (BGE). Dieter Baars (SPD) vermied zwar das Wort ausdrücklich, signalisierte aber ebenfalls Zustimmung von seiner Fraktion. Wobei der Sozialdemokrat auch über den Parkplatzschlüssel sprach, der seiner Meinung zu niedrig angesetzt sei. Verwaltungsseitig wurde mitgeteilt, dass solche Fragen erst im weiteren Verlauf des Verfahrens zu erörtern seien.
Stabiles Wohnumfeld mit innerstädtisch-urbanem Charakter
Beabsichtigt ist die Entwicklung eines Quartiers, dass einen Rahmen für „ein lebendiges und durchmischtes, sozial aktives und stabiles Wohnumfeld mit innerstädtisch-urbanem Charakter bietet“, wie es die Stadtverwaltung in der Sitzungsvorlage ausdrückt. In dem Quartier soll eine Kindertagesstätte integriert werden.
Die Entwicklung des Quartiers soll unter Berücksichtigung diverser Nachhaltigkeitselemente in den Bereichen Nahmobilität, verbessertes Stadtklima, angepasstes Regenwassermanagement sowie bezahlbarer Wohnraum erfolgen. Es wird angestrebt, dass das Quartier damit grundsätzlich die Kriterien eines Klima-Quartiers erfüllt.
Schaffung von bezahlbarem Wohnraum mit überwiegend kleineren Wohneinheiten
Die Umsetzung des Konzeptes „Stadt der kurzen Wege“ soll durch die innenstadtnahe und angemessen verdichtete Wohnbebauung erreicht werden. Aufgrund der Nähe zur Innenstadt und zum Bahnhof, bestehen optimale Voraussetzungen für die Umsetzung neuer innovativer Mobilitätskennziffern und -konzepte. Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum mit überwiegend kleineren Wohneinheiten soll unter Berücksichtigung zeitgemäßer Energiestandards erreicht werden.
Das Quartierskonzept sieht neben der Wohnbebauung auch einen Quartierstreffpunkt, Gemeinschaftsgrünflächen sowie die erwähnte Kindertagesstätte vor. Ein weiteres wesentliches Merkmal ist die Schaffung von Dach- und Fassadenbegrünungen zur Verbesserung des Mikroklimas.
Die Wassenbergstraße und in Verlängerung die Netterdensche Straße bilden wichtige Sammelstraßen mit Anbindung an die Gewerbegebiete im Bereich der Weseler Straße und an die Autobahnanschlussstelle Emmerich-Ost der Autobahn 3. Aufgrund des damit verbundenen höheren Verkehrsaufkommens auf der Wassenbergstraße und wegen des benachbarten Netto-Marktes an der Straße Am Portenhövel, soll zu diesen beiden Straßen eine geschlossene Straßenrandbebauung entstehen. Der Wechsel zwischen drei- und viergeschossiger Bebauung sowie der Einsatz von Vor- und Rücksprüngen der Fassaden soll dennoch zu einer aufgelockerten Baustruktur führen.
Wohnturm als Sichtmarke vorgeschlagen
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Im Eckbereich von Wassenbergstraße und Am Portenhövel wird seitens des Projektentwicklers ein Wohnturm vorgeschlagen, welcher als Sichtmarke dient und den Eingangsbereich zum Quartier markiert. Im Erdgeschoss des Wohnturms soll ein Quartierstreffpunkt integriert werden, der für verschiedenste Veranstaltungen, aber auch für die täglichen Sozialkontakte genutzt werden kann. Die Geschossigkeit des Gebäudes ist im weiteren Verfahren noch abzustimmen.
Der Innenbereich des Quartiers soll mit einer Ringstraße erschlossen werden. Im Innenbereich des Quartiers soll eine dreigeschossige Bebauung dominieren. Entlang der Kurfürstenstraße sollen die Gebäude so angeordnet werden, dass die Kubaturen und Gebäudehöhen sich in die vorhandene Struktur einfügen.
Gemeinschaftsgrünfläche im Innenbereich
Des Weiteren sollen im Innenbereich die Gemeinschaftsgrünflächen angeordnet werden. Hier können unterschiedliche Angebote, wie zum Beispiel Urban Gardening, Spielbereiche, soziale Treffpunkte oder multifunktional nutzbare Bereiche, realisiert werden.
Für die Straßenrandbebauung an der Wassenbergstraße und Am Portenhövel sind Tiefgaragen vorgesehen, um das Quartier möglichst autoreduziert zu halten. Weitere notwendige Stellplätze sollen oberirdisch angeordnet werden. Für das Quartier soll im weiteren Verfahren ein Mobilitätskonzept erarbeitet werden.