Rees/Kalkar. Energiekrise ist am Klärwerk Hönnepel angekommen. So sind Substanzen zur Klärung des Abwassers viel teurer geworden. Warum es problematisch wird.
Die Energiekrise hat das Klärwerk in Kalkar-Hönnepel erreicht, in dem auch das Abwasser von Rees landet: „Wir bekommen absehbar nicht mehr das Mittel, mit dem Phosphat eliminiert wird“, bedauerte Betriebsleiter Heinz Arntz jetzt im Betriebsausschuss des Abwasserbehandlungsverbandes Kalkar-Rees. Bis Ende es Jahres würde die Subsatz noch zu bekommen sein, dann müsse man schauen. Arntz: „Es bahnt sich ein ernstes Problem an“.
Grund für die Entwicklung: Der langjährige Vertragspartner habe den Liefervertrag von Eisen-II-Sulfat gekündigt, da die Herstellung des Produktes aufgrund der anhaltenden Rohstoff-Knappheit und der Preisgestaltung bei der Energie nicht in ausreichendem Umfang hergestellt werden könne. Arntz: „Dieses Problem betrifft derzeit die Vielzahl der Kläranlagen.“ Wobei er versuche, das Mittel bei anderen Herstellern einzukaufen. Im Moment könnten einem die Hersteller aber mit Blick auf die Preisgestaltung „die Pistole auf die Brust setzen“, räumte er etwas frustriert ein.
Aluminium-Produkt als Alternative ist gut dreimal so teuer
Sollte es nicht gelingen, die Eisensalze zu bekommen, werde man versuchen, auf ein Aluminium-Produkt zur Phosphatfällung umzusteigen. Das scheine in ausreichender Menge zur Verfügung zu stehen. „Preislich ist dieses Produkt allerdings gut dreimal so teuer“, informierte Arntz die Mitglieder des Ausschusses, der im Halderner Hotel Lindenhof getagt hat. Und er wies darauf hin, dass das Problem gelöst werden müsse, und zwar schnell, auch mit Hilfe der Politik. Weil es sonst mit Blick auf Umwelt-Gesetze auch strafrechtliche Konsequenzen haben könnte.
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Der Betriebsleiter kündigte auch schon mal an, dass für 2024 ein neuer Vertrag zur Stromlieferung gelten wird. Dann sei mit einer deutlichen Preisanpassung zu rechnen. Erfreuliches konnte Arntz zum Thema Klärschlamm mitteilen. Nach Leerung des Beetes 6 und der entsprechenden Nachlagerung sei die Klärschlammerde im Sommer bis auf eine Restmenge von etwa 250 Tonnen landwirtschaftlich verwertet worden. Arntz: „Wegen der derzeit hohen Düngemittel-Preise ist Klärschlamm besonders gefragt gewesen.“
Neues Windrad am Klärwerk in Hönnepel soll im Augst errichtet werden
Und noch ein weiteres Mal ging es ums Thema Energie, diesmal mit erfreulichen Nachrichten für den Verband. Denn aufgrund der hohen Strompreise würden die Windanlagen sehr hohe Erlöse einfahren. Deshalb sei es wichtig, zwischen Rückbau des alten Windrades und der Errichtung der neuen Anlage nicht viel Zeit zu verlieren. Das neue Windrad soll übrigens im August gebaut werden.