Rees. Beim 21. Reeser Kunstsonntag gab es an 17 Standorten reichlich Kunst zu erleben. Die NRZ hat sich umgesehen und interessante Werke gefunden.

Beim 21. Reeser Kunstsonntag konnte man an 17 Standorten im Reeser Stadtgebiet Kunst live erleben. 23 Künstler präsentierten in Rees, Haldern und Millingen den zahlreichen Besuchern persönlich ihre Werke.

In den Geschäftsräumen der Sparkasse konnte man Kunst von drei Generationen bestaunen. Die Reeserin Heidi Wellmann zeigte ihre meist abstrakten Bilder und Schmuckdesign. Tochter Marén stellte Fotos aus und Enkelin Frieda realistische Malerei.

Maren (v.l.), Heidi und Frida Wellmann stellten beim Reeser Kunstsonntag aus – drei Generationen einer Familie.
Maren (v.l.), Heidi und Frida Wellmann stellten beim Reeser Kunstsonntag aus – drei Generationen einer Familie. © FUNKE Foto Services | Thorsten Lindekamp

Die Wellmanns waren in drei Generationen vertreten

Als Heidi Wellmann nach einigen Jahren Pause wieder mal an einem Kunstsonntag teilnehmen wollte, hatte Ehemann Heinz die Idee, die Tochter und die Enkelin mit einzubeziehen. Schnell war klar, dass für die drei Damen der Platz im Atelier von Heidi Wellmann am Reeser Feld nicht ausreichen würde, so entschloss man sich in der Sparkasse am Markt auszustellen.

Marén Wellmann zeigte zahlreiche Fotografien: „Ich fotografiere alles, was mir vor die Linse kommt, dabei viele Industrieanlagen oder Bahnhöfe.“ Bei den Bildern der 19-jährigen Frieda muss man schon genau hinsehen, um zu erkennen, dass es sich nicht um Fotografien handelt, sondern um äußerst realistische Zeichnungen mit Bleistift oder mit dem Kugelschreiber. Auch Bilder in Acryl wie Poseidon, Leben (ein detailliertes Bild eines Herzens) oder Medusa sind äußerst detailliert und mit einer überraschenden Tiefe gemalt.

Harley Davidson-Vitrine in der Artraum-Mosimo-Galerie

Auch die Artraum-Mosimo-Galerie beteiligte sich mit ihren Wohnkunstwerken am Reeser Kunstsonntag. Seit einigen Jahren haben Simone und Olaf Müllers ihre Kunstgalerie in eine Kreativwerkstatt verändert und erstellen Wohnkunstwerke. „Wir bringen unsere Kunst mit den Möbeln zusammen, machen Upcycling und nutzen dabei alles, was die Leute sonst wegschmeißen“, erklärte Simone Müllers.

Die Besucher schauten sich die Kunstwerke an. Wie hier bei der Sparkasse.
Die Besucher schauten sich die Kunstwerke an. Wie hier bei der Sparkasse. © FUNKE Foto Services | Thorsten Lindekamp

Im Moment befindet sich eine „Harley Davidson“-Vitrine in der Ausstellung, mit passenden Logos versehen und innen beleuchtet. Die Türgriffe wurden aus einem Stück Motorradkette und einem Kettenrad zusammengeschweißt. Fans der Fernsehserie „Vikings“ finden einen passenden Tisch und Whiskey-Trinker können in einem „Jack Daniels“-Sessel relaxen. Aus Schaufensterpuppen wurden außerdem Lampen oder Stehtische hergestellt.

„Verspielte“ Natalie Rösen stellte in der Fahrschule aus

Simone Müllers stellte in der Artraum-Mosimo-Galerie in Rees aus.
Simone Müllers stellte in der Artraum-Mosimo-Galerie in Rees aus. © FUNKE Foto Services | Thorsten Lindekamp

Gegenüber auf der anderen Straßenseite stellte Natalie Rösen in der Fahrschule ihres Vaters aus. Sie zeigte Naturbilder in Acryl oder Öl auf Leinwand. In manchen Bildern von Seen, Strand oder Wald baut sie echten Sand, Muscheln oder Pflanzen mit ein. Als Gesundheits- und Krankenpflegerin hat die 27-Jährige aus Neuss einen stressigen Job: „Ich mache das als Ausgleich zuhause um runterzukommen. Ich habe dabei keinen besonderen Stil, bin da eher verspielt.“

Gerfried Schell nahm Häfen, Schiffe und Meer ins Visier

Bei der Ausstellung von Gerfried Schell im alten Amtsgericht ging es um „Häfen, Schiffe und das Meer“, sowie Künstler wie Willi Angenendt, Bernd Schulte oder Bernd Terhorst, die am Rheinstrom gearbeitet haben. Schells Lieblingsbilder in der Ausstellung kommen jedoch vom niederländischen Künstler Gerbrand Frederik van Schagen sowie vom russischen Künstler Usovolad Sudzilovskij.

Im Eiscafé Roma wollte Jutta Rades ihre Delft- und Kunstmalerei ausstellen und zeigen wie diese Keramiken herstellt werden. Wegen Abstimmungsproblemen zwischen Künstlerin und Betreiber des Eis-Cafés fiel dieses Event leider aus.