Haldern. Viele Bürger wünschen sich mehr Aufenthaltsqualität für den Marktplatz in Haldern. Fußgänger sollen Vorrang vor Autos haben. Das wurde besprochen.

Die Haldern Pop Bar liegt bekanntlich am Marktplatz im Lindendorf Haldern. Genau der richtige Ort, um über dessen Zukunft zu beraten. Jetzt kamen rund 20 Vertreter der Halderner Vereine und Fraktionen des Stadtrates auf Einladung des Gewerbevereins Haldern e.V. zusammen, um erste Vorschläge zu entwickeln, wie es mit dem Markt weitergehen soll.

Vorausgegangen war die Auftaktveranstaltung zur Zukunft des Halderner Marktplatzes, die am 13. September im Pfarrheim starrgefunden hatte und auf lebhaftes Interesse gestoßen war. „Wir sollen die ersten Diskussionen bei der Auftaktveranstaltung auswerten und Herausfinden, ob wir bereits eigene gemeinsame Vorstellungen entwickeln können“ umriss der Vorsitzende des Gewerbevereins, Klemens Cornelißen, die Aufgabe.

Schrittgeschwindigkeit

Die Ideen und Gedanken sprühten. In den allermeisten Fragen waren sich die Teilnehmer einig: Der Marktplatz soll verkehrssicherer werden, indem Schrittgeschwindigkeit auf dem Marktplatz und der Lindenstraße vom Parkplatz vor der Bäckerei Jansen/Eisdiele Otten bis etwa Einmündung Parkplatz vor der alten Apotheke gelten soll. Grundsätzlich sollen, ähnlich der „shared space“-Konzeption, Fußgänger und Radfahrer Vorrang vor Autos haben. Außerdem sollen genügend Fahrradstellplätze eingerichtet und der Marktplatz barrierefrei oder zumindest barrierearm werden.

Das Planungsbüro und die Stadtverwaltung mögen darüber hinaus prüfen, ob eine Abbindung des Marktplatzes vom Durchgangsverkehr (Lindenstraße auf Bahnhofstraße und Klosterstraße) möglich sei. Am Markt selbst gäbe es nur noch Ziel- und Quellverkehr, insbesondere für die Anwohner, Kunden und Gewerbetreibenden. Der Durchgangsverkehr würde dann an der ehemaligen Apotheke auf die Isselburger Straße umgeleitet.

Tempo-30-Zonen

Das Planungsbüro und die Stadtverwaltung sollen außerdem in Verhandlungen mit Straßen.NRW treten, um im gesamten Ort Haldern auf der Klosterstraße und der Isselburger Straße/Bahnhofstr. eine Höchstgeschwindigkeit vom 30 km/h durchzusetzen. Für die Lindenstraße soll durchgängig eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h gelten, am Markt Schrittgeschwindigkeit.

Keine Anliegerkosten und mehr Parkplätze

Im Rahmen einer Wohnumfeldverbesserung sollten für die Anwohner rund um den Halderner Markt keine Anliegerkosten anfallen. Das äußerten die Vertreter der Halderner Vereine bei der Versammlung in der Haldern Pop Bar. Daher die Forderung: Die Stadt möge sich rechtzeitig um Fördergelder bemühen.

Die Stadtverwaltung möge außerdem prüfen, ob zumindest zeitweise mehr Parkplätze, als derzeit geplant, auf dem alten Ketteler-Gelände an der Kirche in Haldern geschaffen werden könnten. Diese sollten nicht als „Längsparkplätze“ sondern schräg oder gerade ausgeführt werden.

Da das „Lindendorf“ seinem Namen gerecht werden soll, sollen alle Bäume am Markt erhalten bleiben. Wo möglich, sollen weitere Lindenbäume und auch weitere Grünanlagen geschaffen werden. Der Marktplatz müsse multifunktional nutzbar und bespielbar sein. Es wurde festgestellt, dass die zeitweise dort aufgebaute Holzkiste und auch die Holzmöbel an der Pumpe rege genutzt werden. Eventuell könnten dort weitere möglichst hölzerne Stadtmöbel wie Liegen und Spielgeräte aufgestellt werden, um die Aufenthaltsqualität zu erhöhen. Wichtig sei, dass die Möbel wieder abgebaut oder versetzt werden können.

Sperrung von Parkplätzen wird begrüßt

Die zeitweise regelmäßige Sperrung von Parkplätzen für die Außengastronomie, wie jetzt schon für die Haldern Pop Bar, wird begrüßt. Die Pumpe sollte auf einen besser wahrnehmbaren Platz versetzt werden und wieder die Wasserentnahme ermöglichen. Auch könnte ein Trinkbrunnen errichtet werden. Der „Schilderwald“ soll gelichtet und geordnet werden. Insgesamt soll die Aufenthaltsqualität auf dem Marktplatz gesteigert werden.