Emmerich. Johannes Völlm ist neuer stellvertretender Leiter der Gesamtschule Emmerich. Diese Themen sind dem gelernten Tischler und Mathematiker wichtig.

Die tägliche Fahrt mit dem Fahrrad zur Arbeit lässt sich Johannes Völlm nicht nehmen. Diese Ruhe, den Sport, das Abschalten – all das liebt der 40-jährige Mathematiker, bevor pünktlich vor Schulbeginn um 7 Uhr in seinem Büro des neuen Hauptgebäudes der Gesamtschule Emmerich Platz nimmt. Jeden Morgen ist der neue stellvertretende Schulleiter mit seinem Rad von Rees nach Emmerich unterwegs und hat dabei viele neue Ideen im Kopf, wie man den Schulbetrieb noch besser machen kann.

Und jetzt die Digitalisierung ins Klassenzimmer bringen

Johannes Völlm hat ein großes Lieblingsthema – und das ist die Digitalisierung. Der Technik-Fan arbeitet in seiner neuen Funktion als stellvertretender Schulleiter ständig daran, die Abläufe an der Gesamtschule zu verbessern. Viel Kommunikation sei da erforderlich – mit Kollegen, Schülern und Eltern. Aber dass die Stadt Emmerich als erste Kommune im Kreis Kleve den Bildungsbetrieb bereits vollständig mit Tablets, Computern und Smartboards ausgestattet hat, empfindet Völlm als großen Segen: „Das ist ein Riesenvorteil“, sagt der 40-Jährige, der unter anderem auch für die Erstellung der Stundenpläne und die schulische Begleitung bei der Umsetzung der Neubauvorhaben verantwortlich ist.

Umsetzung des digitalen Klassenbuches

Johannes Völlm ist neuer stellvertretender Leiter der Gesamtschule Emmerich.
Johannes Völlm ist neuer stellvertretender Leiter der Gesamtschule Emmerich. © NRZ | Andreas Gebbink

Die Digitalisierung des Schulunterrichts ist eine Mammutaufgabe, die sich an alle Kollegen der Gesamtschule richtet. Ob es die Kommunikation mit Schülern und Eltern ist oder die Vorbereitung des Schulunterrichts mit Hilfe von Lernplattformen – alles ist heute digital. Aktuell arbeitet Völlm an der Umsetzung des digitalen Klassenbuchs. Und auch in den Support für die digitalen Programme müsse noch mehr Transparenz und Struktur hinein. Das Kreidezeitalter hat man in Emmerich definitiv hinter sich gelassen.

Johannes Völlm war schon immer technikaffin. Er hat als 16-Jähriger eine Ausbildung zum Tischler in Stuttgart gemacht und danach ein Jahr lang als Geselle gearbeitet. Danach machte er das Abitur und studierte in Essen und Duisburg Mathematik und Sport – die Fächer, die er bis heute auch unterrichtet. Bevor er am 1. August die Stelle in Emmerich angetreten hat, war er als Lehrer an der Willi-Fährmann-Gesamtschule in Xanten tätig.

„Ich glaube schon, dass noch der Handwerker in mir steckt“

„Ich glaube schon, dass noch der Handwerker in mir steckt“, sagt Völlm. Er habe gelernt, in Prozessen zu denken und ein genaues Ziel vor Augen zu haben. „Das hilft bei der Organisation, das hilft aber auch in der Pädagogik. Wenn man ein Ziel hat, dann kann man gezielt darauf hinarbeiten“, sagt er. Bis heute profitiere er von seinen Erfahrungen der Lehrzeit. Und er wünschte sich, dass einige Lehrerkollegen auch mal ein Praktikum im Handwerk machen würden.

Johannes Völlm ist nur schwer aus der Ruhe zu bringen. Er besitzt ein ausgeglichenes und ausgleichendes Wesen. „Ich fühle mich hier sehr, sehr wohl“, sagt er. Es sei nur schade, dass die Schule auf zwei Standorte aufgeteilt ist, so fehle immer ein Teil des Kollegiums im Lehrerzimmer. Für den Zusammenhalt sei das nicht gerade förderlich.

„Sport und Bewegung sind wichtig“

Seine zweite große Leidenschaft gilt dem Sport. Als Stundenplankoordinator setzt er auch alles daran, dass die Sportstunden nicht zur Füllmasse verkommen. „Sport und Bewegung sind der Antrieb zum geistigen Handeln“, sagt Völlm. Die Schule müsse dafür verantwortlich sein, dass die Schüler ein Schwimmabzeichen erwerben oder das Sportabzeichen machen. „Damit kann man etwas anfangen“, findet Völlm.