Emmerich. Für 520 Gesamtschüler aus Emmerich begann am Mittwoch der Schulstart zwischen Baustelle und nigelnagelneuen Klassenräumen. So lief der erste Tag.

Noch rattert der Rüttler über dem künftigen Schulhof der Gesamtschule Emmerich. An der Hauswand des Altgebäudes richtet der Gartenbauer das Gelände für den künftigen Fahrradständer her. Mit Hochdruck arbeiten die Handwerker daran, das Außengelände am Brink fertigzustellen, damit hier bald Ruhe einkehrt. Doch bis zum Herbst müssen die gut 520 Schüler mit Baulärm und Staub noch leben. Am Mittwoch wurde der mit Spannung erwartete erste Schultag begangen – für die Schüler liefen einige Dinge etwas provisorisch, aber im Prinzip funktioniert Schule auch auf einer halben Baustelle.

Hochwertige Materialien

Schulstart an der Gesamtschule Emmerich

An der Gesamtschule Emmerich haben am Mittwoch 1050 Schüler das neue Schuljahr begonnen. 520 Schüler werden jetzt am Brink und an der Paaltjessteege beschult. Die 5er starten mit sechs Klassen. Insgesamt gibt es 157 Fünftklässler.

Am ersten Tag stellte sich heraus, dass der Schulhof zu klein ausfällt und auch die Abstellflächen für Fahrräder müssen noch üppiger ausfallen. Der neue Fahrradständer wird vermutlich erst im Herbst bezugsfertig.

Der HausmeisterMark te Baay der Gesamtschule musste sich bei der Einrichtung des Schulhofes auf dem Parkplatz von einigen Anwohnern derbe Beschimpfungen anhören.

Bürgermeister Peter Hinze möchte am Donnerstag mit der Schulleitung schnelle Lösungen für die ersten logistischen Probleme finden.

Der Gang zum Klassenraum führte für die neuen Fünftklässler vorbei an Bauzäunen, Baggern und Sandhaufen. Die Maschinen lärmten im Hintergrund und die Bauarbeiter waren in der brütenden Hitze schwer beschäftigt. Auf den ersten Blick sollte man nicht meinen, dass zwischen Schutt, Gerüsten und Rohren ein Schulbetrieb möglich ist. Doch bei näherem Hinsehen sind Baustelle und Lehrbetrieb gut von aneinander getrennt: Sobald sich die Seitentür des neuen Gebäudes am Brink öffnet, ändert sich die Atmosphäre: Es ist blitzartig still, auf dem Fußboden liegt ein hochwertiger Parkettboden, die massiven Eichentüren sind ein echter Blickfang und die Kombination von Sichtbeton, Stahlgeländer und Holzelementen im Gebäude weiß zu gefallen.

Hochwertige Einrichtung

Schulleiterin Christiane Feldmann hat ihr Büro noch nicht eingerichtet: „Mache ich später.
Schulleiterin Christiane Feldmann hat ihr Büro noch nicht eingerichtet: „Mache ich später." © NRZ | Andreas Gebbink

Lehrer und Schüler sind begeistert. Klassenlehrerin Silke Middendorf etwa freut sich über die geräumigen, hellen Klassen und über die gute Akustik. „Ich habe zuvor in einem Klassencontainer unterrichtet, größer könnte der Unterschied nicht sein“, lacht sie. Alle Klassenräume sind mit Smartboards ausgestattet und die Schüler verfügen über iPads. Leider fehlt noch das Wlan, weil die Access-Points nicht lieferbar sind. Wann diese kommen? Die Verwaltung weiß es noch nicht.

Hausmeister sind im Stress

Im Neubau fehlen einige Möbel, aber Schulleiterin Christiane Feldmann ist sehr zufrieden. Sie freut sich über die hochwertige Einrichtung: „Das ist nicht selbstverständlich“, sagt sie. Die Schulverwaltung und die Schulleitung haben ebenfalls am Mittwoch die neuen Räumlichkeiten bezogen – ebenso wie die 5er-, 6er- und 7er-Klassen. „Die Hausmeister Mark te Baay und Roman den Ouden leisten gerade eine ganze Menge“, lobt Feldmann.

Draußen ist noch Baustellen, drinnen auch noch ein bisschen: Die Schüler müssen bis Jahresende mit dem Provisorium leben.
Draußen ist noch Baustellen, drinnen auch noch ein bisschen: Die Schüler müssen bis Jahresende mit dem Provisorium leben. © NRZ | Andreas Gebbink

Die Schüler erkundeten am Mittwochvormittag zunächst das Gebäude. Die 5er-Klassen wurden durch das Haus geführt und ihnen wurde gezeigt, wo der Klassenraum ist und das Schulsekretariat. Zufrieden nahmen die Schüler ihre Plätze im Klassenraum ein. Alle Tische sind beweglich und können individuell zusammengestellt werden. In den Klassenräumen gibt es Regale und Abstellmöglichkeiten für Schultaschen.

Die Baustelle ist ein lebensnaher Unterricht

Dass die Schule noch nicht fertig ist, findet Schulleiterin Feldmann nicht dramatisch. Ihre Schüler würden so bis zum Jahresende auch mitbekommen, wie so ein Gebäude überhaupt errichtet wird. Das sei quasi eine Art lebensnaher Unterricht.