Emmerich-Hüthum. Erster Spatenstich für das 3,5-Millionen-Euro-Projekt in der Emmericher Ward mit Minister Oliver Krischer. Wie das Gebiet feuchter werden soll.

Unter dem Motto „Wir lassen den Rhein rein“ feierte die Nabu-Naturschutzstation Niederrhein in der Nähe der Wanderhütte Hüthum, Runde Straße, den festlichen Bauauftakt. Zum Start des Life+-Projektes Wiederherstellung des Feuchtgebietscharakters der Emmericher Ward waren viele hohe Gäste eingeladen.

Das Wasser soll in den Rheinauen Emmericher Ward bleiben

Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, der stellvertretende Landrat Stefan Welberts und Bürgermeister Peter Hinze waren der Einladung des Nabu gefolgt, gemeinsam den ersten Spatenstich zu tätigen. Auch die beiden Landtagsabgeordneten Dr. Günter Bergmann (CDU) und Dr. Volkhard Wille (Die Grünen) sowie rund 50 Gäste nahmen an dem Festakt teil.

Der Große Brachvogel profitiert von dem Projekt in den Rheinauen der Emmericher Ward.
Der Große Brachvogel profitiert von dem Projekt in den Rheinauen der Emmericher Ward. © Nabu | Otto de Zoete

Gegenstand des 3,5 Millionen Euro teuren Projektes ist ein umfassendes Maßnahmenpaket bei dem künftig wieder der ganzjährige Einlauf kleinerer Hochwasser in die Rheinaue Emmericher Ward und einen Rückhalt des Wassers in den tieferen Teilen des Gebietes nach Flutereignissen gewährleistet wird. Mittels Aufstau eines Entwässerungsgrabens wird der Abfluss aus dem Gebiet wieder verlangsamt und Auengewässer werden reaktiviert. Zahlreiche seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten sollen so erhalten und gefördert werden.

Minister Oliver Krischer outete sich als passionierter Vogelbeobachter

Nach einer kurzen Vorstellung des Projektes durch Dietrich Cerff, den Vorsitzenden der Nabu-Naturschutzstation Niederrhein sprachen die drei geladenen Ehrengäste ihr Grußworte. Minister Oliver Krischer (Bündnis 90/Die Grünen) outete sich als passionierter Vogelbeobachter und kannte die Emmerich Ward bereits aus verschiedenen ornithologischen Exkursionen: „Es ist mir eine ganz besondere Freude ein Projekt mit beginnen zu dürfen, dass im wesentlichen Beitrag leistet, die Fluss- und Auenlandschaft zu schützen und den Tieren und Pflanzen einen neuen und einen verbesserten Lebensraum zu geben.“

So sieht es in dem Gebiet der Emmericher Ward aus, wenn das Gebiet geflutet ist. Das ist gut für das Feuchtgebiet.
So sieht es in dem Gebiet der Emmericher Ward aus, wenn das Gebiet geflutet ist. Das ist gut für das Feuchtgebiet. © Thomas Chrobock / Nabu

Darauf folgte auf der anderen Deichseite der offizielle erste Spatenstich. Bei der anschließenden Infobörse „Feuchtgebiet Emmericher Ward – Aus dem Projekt“ ließen sich die Anwesenden von Projektleiter Klaus Markgraf-Maué ausführlich informieren und konnten bei der Fotoausstellung „Auenleben“ erfahren, welche Tiere und Pflanzen mit Hilfe des Projektes gerettet werden sollen. Ein Sektempfang und kleiner Imbiss, sowie ein umfangreiches Kinderprogramm, sorgten für ein angenehmes Umfeld. Den Abschluss bildete eine ausführliche Exkursion ins Naturschutzgebiet, bei dem die Teilnehmer viel über das Vogelschutzgebiet kennenlernten.

Fertigstellung im Frühjahr 2024 vorgesehen

Da die Arbeiten im Schutzgebiet nur in den Sommermonaten vorgenommen werden können, ist eine Fertigstellung erst im Frühjahr 2024 geplant. Zwei Kampfmittelfunde sowie fehlende Genehmigungen haben dafür gesorgt, dass die Arbeiten erst jetzt beginnen können.