Rees-Bienen. Eigentlich sollte der Neubau der Zoologie-Außenstelle der Uni Köln in Bienen schon im Mai fertig sein. Jetzt gibt es wieder einen neuen Termin.
Der von HTM-Architektenpartnerschaft (Hülsmann/Thieme/Minor) aus Kleve geplante und vor Ort betreute Neubau der Zoologie-Außenstelle der Uni Köln nimmt Formen an. Eigentlich sollte das Gebäude ja schon im Mai fertig sein. Doch es gab Verzögerungen, weil der zunächst beauftragte Dachdecker-Betrieb wohl einfach nicht kam. Nach NRZ-Informationen wird der Neubau jetzt wohl Ende des Jahres an die Universität übergeben werden können. Der Kostenrahmen von gut 4,1 Millionen Euro soll wohl aber zu halten sein, trotz der Kostensteigerungen und anderer Widrigkeiten.
Am hochmodernen, zweigeschossigen Gebäude, das gleich hinterm Naturschutzzentrum des Kreises Kleve in Rees-Bienen entsteht, wird schon seit November 2020 gearbeitet. Mit dem Rohbau wurde im Februar 2021 begonnen. Bis zur Fertigstellung dürften etwa 25 Gewerke im Einsatz gewesen, viele von ihnen kommen aus der Region, etwa Maler und Fliesenleger.
Neue Garage für Bootshaus der Wissenschaftler entsteht gerade
Mittlerweile kann man von außen gut erkennen, wie das Gebäude aussehen wird. Das Gerüst, das fast ein Jahr stand, ist fort, der hochwertige rote Kliniker angebracht, die Fenster, innen aus Holz, außen aus Aluminium, sind alle eingesetzt, die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach installiert. Bis auf die Fassade an der Mensa ist die Gebäudehülle fertig. Im Bau befindet sich gerade noch die Garage, die künftig von den Wissenschaftlern als Bootshaus genutzt wird.
Lesen Sie auch diese Nachrichten aus Emmerich und Umgebung
- Emmerich: So ist es um die Emmericher Finanzen bestellt
- Emmerich: Lehrermangel im Kreis Kleve
- Rees: Ein Wimmelbuch für Rees
- Anholt: Die DRK-Kita in Anholt wird erweitert
- Lesen Sie hier alle Nachrichten aus Emmerich, Rees und Isselburg
Und auch im Inneren geht’s gut voran. Die Putzarbeiten sind fast abgeschlossen, der Estrich liegt, die Fußbodenheizung ebenfalls, der Trockenbauer wird nächste Woche wieder starten. Energetisch kann sich das künftige Uni-Gebäude auch sehen lassen: Es wird mit Erdwärme betrieben, die aus 99 Meter Tiefe aus dem Erdreich geholt wird. Das Gebäude kommt nach Fertigstellung zu 100 Prozent ohne fossile Energie, also ohne Gas und Öl, aus.
Ende August soll Startschuss für die Außenanlage der Uni-Außenstelle fallen
Draußen laufen schon bald die Vorbereitungen für die Regenwasser-Nutzung. Es wird zwei Tanks mit einem Fassungsvermögen von mehreren Tausend Litern geben. Das Wasser wird nicht nur für die großen Aquarien verwendet, sondern auch als Brauchwasser. Mit Blick auf die Aquarien wurde beim Dach auch kein Zink verwendet, sondern Aluminium. Zink-Rückstände im Wasser wären tödlich für Fische.
Parallel zur Fertigstellung der zehn, jeweils 25 Quadratmeter großen Schlafräume für Doktoranden (Zwei-Bett-Zimmer) und Studenten (Vier-Bett-Zimmer), die in der ersten Etage neben einer Teeküche und den Technikräumen entstehen, nehmen im Parterre unter anderem die Mensa, eine Werkstatt, ein Labor, drei Büros, sowie ein 66 Quadratmeter großer Seminarraum langsam Formen an. Und Ende August soll der Startschuss für die Außenanlage fallen.
Kommunikation der Uni-Köln zum Neubau in Rees findet nicht statt
Sechs Stellplätze sind vorgesehen, zwei E-Ladestationen, eine Außenterrasse vor der Mensa, und viel Grün. Die Zufahrt zum Uni-Gebäude erfolgt übrigens über die Dores-Albrecht-Straße. Seitens der Uni-Verwaltung wird seit Baubeginn wenig über den Neubau und dessen Fortschritt kommuniziert, muss man leider festhalten. Es mache schon den Eindruck, als ob der zweitgrößten Uni in Deutschland kaum etwas daran liegt, die Öffentlichkeit über das doch nicht nur für die Region bedeutende Projekt zu informieren, heißt es immer wieder.
>>>Ausbildung von ökologisch interessierten Biologie-Studenten
In der Außenstelle des Institutes für Zoologie der Universität Köln können ökologisch interessierte Biologie-Studenten unter anderem geologisch, pflanzenkundlich, ornithologisch und fisch-ökologisch ausgebildet werden. Seit Jahrzehnten schon ist die Außenstelle in der ehemaligen Grundschule in Grietherbusch untergebracht. Anfang des Jahres soll die ins neue, 23 Meter lange und 18 Meter breite Gebäude mit 680 Quadratmeter Nutzfläche auf zwei Etagen umziehen.