Werth. Rund eine Stunde lang schossen zwei Aspiranten um die Königswürde der Schützengesellschaft Werth in Isselburg. Wer am Ende jubeln konnte.
Er hat es geschafft. Endlich. Und sicherlich auch dank seines Kontrahenten, der ihm so schön den Weg zum letzten Schuss bereitet hat. Christoph Bugdoll ist der neue Schützenkönig der Schützengesellschaft Werth. Um 13.28 Uhr konnte der 37-Jährige endlich jubeln und seine ersten Freudentränen vergießen.
Es war ein spannender, freundschaftlicher Kampf um die Krone, den sich Bugdoll und Thomas Looks im Beisein zahlreicher Werther da lieferten. Um 12.30 Uhr hatte das Schießen um die Königswürde auf dem Festplatz an der Stadthalle Werth am Pendeweg in Isselburg begonnen.
Anfeuerungsrufe mit Pommes und Kaltgetränk
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Bugdoll versucht es schon seit Jahren, Schützenkönig in Werth zu werden. Bislang war das Glück nicht auf seiner Seite. Zumindest bis jetzt. Thomas Looks (42) war schon einmal König in Werth. Und zwar 1990. Damals war er Kinderschützenkönig und hatte sich daher vorgenommen, 2020 auf den Vogel zu schießen. Vor zwei Jahren fiel das natürlich aus bekannten Gründen ins Wasser. „Daher versuche ich es einfach in diesem Jahr“, so der Abteilungsleiter.
Gebannt verfolgten zahlreiche Werther, wie die beiden Schützen den zähen Holzvogel fast eine Stunde lang malträtierten. Die Werther Schulkinder, die gerade von der Schule kamen, nahmen mit einer Portion Pommes in Sichtweite des Schießstandes Platz und feuerten auch beim Essen das Gespann an. Auch die anderen Schützen hatten sich mit Stühlen in Richtung Schießstand begeben – mit dabei, natürlich, auch ein Kaltgetränk.
Kontrahenten lieferten sich einen spannenden Wettkampf in Werth
Immer wieder wurde Pause gemacht. Die war auch bitter nötig, denn das Schießen mit Schrot auf den Vogel ging vor allem aufgrund des starken Rückstoßes des Gewehres auf die Schultern der Anwärter. Fast jeder Schuss saß – und so wurde der Vogel immer mürber. Letztlich so sehr, dass Thomas Looks bei seinem letzten Schuss den Rumpf spaltete und dieser nur noch minimal oben hing. Den vorgelegten Elfmeter nahm Christoph Bugdoll dann auf – und verwandelte ihn.
Schön war es zu sehen, wie die Kontrahenten sich freudig in den Armen lagen. Und wie auch die Söhne Linus und Leon ihren Vater Christoph Bugdoll mit Tränen in den Augen umarmten und sich für ihn freuten. Dann ging es auf den Schultern der Schützenbrüder in das Festzelt.
Daniela Brambrink ist neue Schützenkönigin in Werth
Hier warteten dann zahlreiche Gratulanten – und natürlich die neue Schützenkönigin. Daniela Brambrink (44) wird gemeinsam mit Christoph Bugdoll regieren. „Das steht schon lange fest und ich freue mich einfach, dass es nun geklappt hat. Viermal hat er schon versucht König zu werden“, so die Wertherin. Christopher Bugdoll genoss einfach seine ersten Momente als König. „Boah is das geil“, sagte er und ließ sich von den Gratulanten umarmen.
Von einem natürlich besondern gern. Nämlich den bis dahin noch amtierenden Schützenkönig Dirk Giesing. Dieser überreichte Schützenkette und Schärpe an seinen Nachfolger, der sich nun auf eine spannende Zeit freuen kann.
Königsanwärter hatten einen Deal gemacht
Vor allem auch deshalb, weil er einen netten Vizekönig an seiner Seite haben wird. Dieses Amt übernimmt nämlich Thomas Looks. Das hatten die beiden schon vor dem Schießen so ausgemacht, dass sie jeweils Vizekönig des anderen werden.
Übrigens: Den Kopf beim Preisschießen schoss Karsten Riegert herunter, den rechten Flügel Karl Kaienburg und den linken Flügel Andreas Brauweiler.
>>> Ehrungen bei den Schützen
Natürlich haben die Schützen in Werth am vergangenen Wochenende auch allerlei Ehrungen nachgeholt. 2020 waren Christoph Blecking und Andreas te Grotenuis 25 Jahre im Verein, Manfred Drunagel, Ludger Dunkerbeck und Frank Preuß 50 Jahre, sowie Werner Nienhaus und Hermann van Thiel 50 Jahre.
2021 waren Andreas Brauweiler, Jens Bovenkerk, Friedhelm Blecking, Kurt Hübers, André Ratering und Michael Struck 25 Jahre Mitglied in der Schützengesellschaft, Jürgen Berning, Wilhelm Dunkerbeck, Klaus Müller und Lothar Hartmann 40 Jahre und Siegfried Sandow 50 Jahre.
2022 sind Marc Nienhaus, Markus Jansen und Kai Roeloffs 25 Jahre bei den Werther Schützen, Bernhard Bonnes, Bernhard Hübers, Gerd Hübers und Thomas Opitz 40 Jahre, Klemens Nienhaus, Johann Radstaak, Ludger Heßling, Günter Lübbers, Friedhelm Drunagel, Lothar Klein-Übbing und Joachim Peters 50 Jahre und Norbert Dunkerbeck sogar 60 Jahre.