Rees/Kalkar. Die Reeser Rheinbrücke soll 2023 saniert werden, parallel zur Emmericher Brücke. Jetzt gibt’s überraschend für Radfahrer eine gute Nachricht.

Wer einmal als Radfahrer die Rheinbrücke in Rees benutzt hat, weiß es nur zu genau: Auf dem Standstreifen als (E-)Biker unterwegs zu sein, ist alles andere als ungefährlich. Doch jetzt gibt’s die gute Nachricht: Bis Ende der Woche sollen die Standstreifen nur noch für Rad- und Mofafahrer freigegeben sein. Eine orange-farbene Absperrung hält den Straßenverkehr auf Abstand.

„Die Abtrennung wird derzeit montiert“, bestätigt Gregor Hürter, Sprecher bei Straßen NRW für die Niederlassung Niederrhein. Mitarbeiter der Firma Loock seien derzeit damit zugange, Straße und Standstreifen baulich voneinander zu trennen. Schon in den vergangenen Tagen kamen Radler da, wo die Arbeiten bereits abgeschlossen sind, in den Genuss des entspannten Fahrens.

Standspuren auf Reeser Rheinbrücke sollten erst 2023 für Radler da sein

Im Gegenzug sah man bereits lange Autoschlangen – nämlich dann, wenn langsam fahrenden Traktoren die Brücken queren. Denn die sind meistens auf den Standstreifen ausgewichen, um so den rückwärtigen Verkehr passieren zu lassen. „Man kann nicht beides haben“, kommentiert Hürter die neue Situation.

Ein Jahr früher als eigentlich geplant stehen die Standstreifen auf der Reeser Rheinbrücke nur noch für Rad- und Mofafahrer zur Verfügung. Gelbe Markierungen werden zwischen Standstreifen und Fahrbahn montiert, um das Fahren für Zweiradfahrer sicherer zu machen.
Ein Jahr früher als eigentlich geplant stehen die Standstreifen auf der Reeser Rheinbrücke nur noch für Rad- und Mofafahrer zur Verfügung. Gelbe Markierungen werden zwischen Standstreifen und Fahrbahn montiert, um das Fahren für Zweiradfahrer sicherer zu machen. © FUNKE Foto Services | Thorsten Lindekamp

Dabei sollten die beiden Standstreifen als Spuren für Radfahrer erst 2023 kommen. Das hatte die zuständige Ingenieurin bei Straßen NRW, Vera Helferich, noch im vorigen Jahr angekündigt. Erfolgen sollte die für Radfahrer erfreuliche Entwicklung im Zuge der turnusmäßigen Brückensanierung im Jahr 2023.

Auswertung der statischen Überprüfung liegt noch nicht vor

Jetzt wird es vorgezogen. Am Plan, die Rheinbrücke parallel zu den Arbeiten am Emmericher Bauwerk über den Rhein auf Vordermann zu bringen, werde aber festgehalten, so der Mann von Straßen NRW. Der bestätigt, dass die Auswertung der statischen Überprüfung der Reeser Rheinbrücke noch nicht vorliegt. „Das wird wohl im Herbst der Fall sein“, so Hürter.

Wobei die etwa 1000 Meter lange Brücke, die nach dem Bau 1969 für den Verkehr freigegeben wurde, in recht guten Zustand ist. Das jedenfalls hatte der noch vor gut zwei Jahren zuständige Bauingenieur Stephan Huth gesagt. Er hatte der Brücke die Schulnote 2,5 gegeben. Ob aber vielleicht doch etwa Stahlseile ausgetauscht werden müssten, hatte später Vera Helferich offen gelassen. „Das wäre wie ein Blick in die Glaskugel“, meinte Huths Nachfolgerin. Zunächst müssten die Daten der Untersuchungen und die Machbarkeitsstudie vorliegen.

Brücke wird während der Sanierung wohl so gut wie nie voll gesperrt

Wahrscheinlich ist, dass die Arbeiten an dem Brückenbauwerk, über das täglich über 15.500 Fahrzeuge unterwegs sind, wohl zwei bis drei Jahre dauern dürften. Gesperrt werde die Brücke nicht, „mit Vollsperrungen ist jedenfalls bis auf wenige Tage nicht zu rechnen“, stellte die Bauingenieurin damals klar.

2020 war die sogenannte Einfach-Prüfung an der Brücke vorgenommen worden, die zwei Wochen dauerte. Das geschieht alle sechs Jahre. Die Hauptprüfung erfolgt alle drei Jahre, sie nahm vier Wochen in Anspruch.