Emmerich/Rees. Personalmangel führt auch am Airport Düsseldorf zu Problemen. Warum das am Airport Weeze nicht der Fall ist. Wie Reeser und Emmericher reagieren.

Die Lust aufs Reisen ist ungebrochen, gerade nach den schweren Corona-Zeiten. Während sich viele Urlauber mit ihren Autos gen Süden und in Richtung Nordsee aufmachen und auf freie Fahrt hoffen, gerade jetzt am langen Wochenende, träumen Flugreisende von der Freiheit über den Wolken, die grenzenlos ist – falls man, wenn überhaupt, einigermaßen pünktlich abheben kann. Was gerade am Airport Düsseldorf nicht garantiert ist. „Unsere Kunden wissen aber, dass sie Wartezeiten mitbringen müssen“, sagt Rabea Daniels vom Reisebüro Poot in Emmerich.

Natürlich wisse sie von dem Problem, dass alle größeren Airports, aber auch die Fluggesellschaften hätten, sagt die Reisebüro-Mitarbeiterin. Es fehlt einfach an geschultem Personal dort, etwa bei der Abfertigung. „Bislang haben wir aber keine nennenswerten Beschwerden unserer Kunden gehabt“, erzählt sie. Denn mittlerweile wüssten ja auch alle, die mit dem Flieger verreisen wollten, von den Problemen an den Flughäfen.

Urlauber sollen sehr früh am Airport sein

Abschrecken würden die zahlreichen Schlangen im Flughafen nicht. „Wir raten den Urlaubern, auf jeden Fall mindestens bis zu drei Stunden vor Abflug dort zu sein“, sagt Rabea Daniels. Daran würden sich offensichtlich auch die allermeisten halten. Wer kann, der checke auch schon am Abend vorher ein und nutze den Online-Check-In. Trotzdem könne es natürlich zu Verspätungen, ja sogar Flugausfällen kommen.

Ärgerlich sei wohl, dass man vor Ort im Flughafen nur spärlich, wenn überhaupt, aufklärende Informationen erhalten würde. „Aber das war eigentlich schon immer so“, meint Rabea Daniels. Die in Kürze selbst mit dem Flugzeit in Richtung Griechenland starten wird, und zwar ganz früh am Morgen. „Mal schauen, wie das klappt. Das ist eine Stoßzeit, wo es immer eng ist zwischen 6 und 8.30 Uhr“. Sie sei aber optimistisch, wie ihre Kundschaft.

Am Airport Weeze ist die Lage völlig entspannt

Einen speziellen Service bietet Brigitte Pollmann vom gleichnamigen Reisebüro in Rees, derzeit wohl im Homeoffice, ihren Kunden an. „Ich schau am Tag des Abfluges auf die im Airport angegebenen Zeiten und informiere dann via Handy meine Kunden, wenn es Veränderungen geben sollte“, sagt sie. Das klappe ganz gut, Beschwerden habe es noch nicht gegeben. Wobei sie davon ausgeht, dass die derzeitigen Probleme an den Airports andauern werden. Das werde gerade für Familien mit Kindern in den Sommerferien nicht leicht, befürchtet sie. Ihr Rat: Unbedingt schon vier Stunden vor Abflug am Flughafen sein.

Gänzlich entspannt ist die Lage derweil am Airport Niederrhein in Weeze. „Bei uns läuft alles planmäßig, wir haben keine Flugausfälle, auch keine Wartezeiten“, bestätigt Pressesprecher Holger Terhorst. Es reiche, wenn die Fluggäste zwei Stunden vor Abflug im Terminal seien. Wobei Terhorst die Passagiere, die zu gut 40 Prozent aus den Niederlanden kommen, ausdrücklich lobt. „Die sind pünktlich da und gut vorbereitet“, weiß er. Laptops etwa würden sofort rausgeholt aus den Taschen, auch Flüssigkeiten. Das helfe Zeit zu sparen.

Mitarbeiter-Team am Airport Weeze ist sehr flexibel

Personalmangel wie etwa am Airport Düsseldorf habe man auch nicht, und wenn nur in Spitzenzeiten. Terhorst: „Dafür suchen wir auch immer noch Personal, speziell im Gastronomie-Bereich.“ Aber es laufe trotzdem gut, sagt der Pressesprecher, der auch mit Blick auf die Ende nächster Woche anstehenden Sommerferien – zunächst in NRW, später in den Niederlanden, keine Sorgen hat. Man habe ein sehr engagiertes, zuverlässiges Team, das darüber hinaus auch sehr flexibel sei, sagt Terhorst.

Der, wenn alles gut läuft, in diesem Jahr mit fast einer Million Fluggäste rechnet – fast so viel wie vor Corona im Jahre 2019. 29 Ziele werden angeflogen, es sind wöchentlich etwa 80 Abflüge, und zwar die allermeisten in Richtung Mittelmeer, aber auch nach Nordafrika und Osteuropa.