Rees. Bestattungen Warning hält in Rees nun einen Abschiedsraum vor. Eine weitere Neuerung wird Seminarteilnehmer aus ganz Deutschland anlocken.
Zum Stadtfest in Rees hat das Unternehmen Bestattungen Warning in Rees erstmals die Pforten für den nun fertiggestellten Erweiterungsbau geöffnet. Prompt, so berichtet Mitarbeiter Andre Bossmann, habe eine Passantin gefragt: „Muss das heute denn sein? Sowas Trauriges?“ Es gibt immer noch Leute, die den Tod tabuisieren wollen. Aber: „Unsere Branche hat eine Daseinsberechtigung“, entgegnet Bossmann. Und der Trend geht tatsächlich eher zu einem offeneren Umgang mit der Sterblichkeit...
Vor gut anderthalb Jahren begannen Tanja Warning und ihre Kollegen die Planung und Umsetzung für den Ausbau des denkmalgeschützten Gebäudes im hinteren Bereich der Hauptfiliale am Kirchplatz in Rees. Kein leichtes Unterfangen in Corona-Zeiten, wo Verteuerungen und Lieferschwierigkeiten prägend sind. Um so mehr kann sich Warning über das Resultat freuen.
Der Abschiedsraum wurde ansprechend gestaltet
Ein ansprechendes Ambiente finden Trauernde jetzt im Abschiedsraum vor: „Hinterbliebene haben hier 24 Stunden die Möglichkeit, Abschied zu nehmen“, schildert Tanja Warning. Sie bekommen einen Schlüssel zu dem schön gestalteten Raum, in dem der Sarg des Verstorbenen je nach Wunsch auf dem Katafalk aufgestellt wird.
Dahinter befindet sich der Versorgungsraum, in dem nach DIN-Norm und nach modernsten Standards der Verstorbene hygienisch versorgt wird. Hier wird auch die Kühlung vorgehalten. Die Anfahrt über den Innenhof erfolgt von hinten.
Bundesverband Deutscher Bestatter führt hier Seminare durch
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Und bundesweit wird künftig ein Raum in der ersten Etage Seminarteilnehmer anlocken. Der Bundesverband Deutscher Bestatter (BDB) wird hier die Fortbildung zur hygienischen Versorgung für Mitarbeitende der Bestattungsinstitute vorhalten. „Das ist schon was Außergewöhnliches“, berichtet Warning. Denn ansonsten finden solche Seminare nur im bayrischen Münnerstadt statt. Es handelt sich um ein dreitägiges Seminar plus Vorseminar. Dozent wird der Gocher Bestatter Andreas Großkopf sein. Warning, selbst BDB-Mitglied, vermietet den Seminarraum an den BDB für die Veranstaltungen.
Wie steht’s um den Nachwuchs in der Branche? „Das wird oft familiär geregelt, aber das Interesse am Beruf ist groß. Es ist schwierig gute Leute zu finden. Auftreten und Empathie sind entscheidend“, weiß Warning zu berichten.
Sanierung der Außenfassade folgt
Jetzt soll am Kirchplatz nur noch die Außenfassade saniert werden, dann sind die Arbeiten bei Bestattungen Warning abgeschlossen.
Wie zuletzt Michael Keunecke, der ja an der Hansastraße in Emmerich ein Bestattungsunternehmen betreibt, bestätigt auch Andre Bossmann: „Es nimmt zu, dass die Menschen sich mit dem Tod befassen. Die Bestattungsvorsorge zu Lebzeiten nimmt zu. Manche haben alles geregelt. Andere aber auch nichts.“ Aber auch in diesen Fällen helfen die örtlichen Bestatter.