Emmerich. Die meisten Kunden in Emmerich tragen auch nach dem Wegfall der Maskenpflicht in den Geschäften und Supermärkten einen Mund-Nasen-Schutz.
Der Wind weht kalt über den Parkplatz bei Kaufland an der Normannstraße. Einige Emmericher erledigen zu Wochenbeginn mit der Fiets ihren Einkauf. Auch etliche Niederlander haben ihren Pkw abgestellt und huschen Richtung Eingang. Was sie alle verbindet: Die Maske verbirgt Mund und Nase.
Auch wenn seit Montag in Deutschland die Maskenpflicht im Einzelhandel abgeschafft worden ist, wirklich viel ist an diesem nasskalten Morgen auf dem Parkplatz nicht davon zu entdecken.
Nur wenige Kunden im Emmericher Supermarkt tragen keine Maske
Lediglich vor Kaufland sind die Hinweistafeln verschwunden, die über Monate auf die Regeln zum Betreten des Geschäfts aufmerksam gemacht haben. Im Inneren des Supermarkts sind dann aber doch wenige Personen zu finden, die keinen Mund-Nasen-Schutz mehr tragen. Sie wirken wie Exoten gegenüber dem Großteil der Kundschaft, der weiterhin auf diesen Schutz setzt.
Obst- und Gemüsehändler Angenendt wird von Kunden nach Maskenpflicht gefragt
In der Emmericher Innenstadt ist das Bild ähnlich. Sascha Angenendt steht in seinem Obst-Gemüse-Eier-Geschäft in der Hühnerstraße hinter der Ladentheke. Er selbst trägt weiterhin eine Maske. „Heute morgen waren schon drei Kunden hier, die mich gefragt haben, ob sie eine Maske tragen müssen, weil ich ja auch eine auf habe“, berichtet Angenendt. „Ich habe dann erklärt, dass ich die Maske weiter aus Eigenschutz aufbehalten werde, sie das aber nicht müssen. Sie haben dann auch keine Maske aufgesetzt.“
Bei Thesing Schuhmode tragen die Mitarbeiterinnen weiter Maske
Schräg gegenüber bei Thesing Schuhmode hält es Inhaberin Elisabeth Wolbring mit dem Eigenschutz ähnlich. Sie und ihre drei Mitarbeiterinnen haben sich darauf geeinigt, weiterhin eine Maske zu tragen: „Wir würden uns freuen, wenn auch unsere Kunden das Geschäft weiterhin mit Maske betreten würden“, sagt Wolbring, als mitten in ihrem Satz der starke Wind die Markise draußen vibrieren lässt. Es ist kein Wetter für Shopping.
Der Wegfall der Maskenpflicht ist dann in den Augen der Emmericher Geschäftsfrau auch kein Umsatzankurbler. „Die Leute müssen im Moment mehr für Lebensmittel, Öl und Benzin ausgeben, da bleibt weniger Geld für Artikel wie Schuhe“, meint Wolbring, die zudem auch weiterhin drauf achten möchte, dass nicht zu viele Kunden gleichzeitig ins Innere des Landelokals drängen.
Bei Optik Jahn bleiben die Plexiglas-Schutzwände hängen
Optik Jahn an der Tempelstraße war zwar im bisherigen Verlauf der Corona-Pandemie nicht vom Lockdown betroffen, aber Inhaber Marcel van Spanjen hatte gleich zu Beginn Schutzmaßnahmen getroffen. „Als es kurz nach Karneval 2020 mit Corona los ging, habe ich sofort im ganzen Laden Plexiglas-Schutzwände angebracht – zu dem Zeitpunkt war von Maskenpflicht in Deutschland noch gar nicht die Rede“, berichtet der Optiker. Jetzt mehr als zwei Jahr später hängen die Schutzwände immer noch. Und das bleibt auch weiterhin so. „Sie lassen sich leicht reinigen, stören niemanden und bieten einfach einen zusätzlichen Schutz“, so van Spanjen.
Auch im Emmericher Rathaus gibt es Neuigkeiten bezüglich der Einlassregeln: Die 3G-Regelung fällt weg. Allerdings: „Das Rathaus darf weiterhin nur mit Schutzmaske betreten werden“, berichtet Tim Terhorst, Leiter der Stabsstelle Kommunikation und Archiv bei der Stadtverwaltung. „Insbesondere zum Schutz der Mitarbeiter haben wir uns dafür entschieden.“
Einzelhändler haben das Hausrecht
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In diesem Zusammenhang ist wichtig zu erwähnen, dass auch jeder Einzelhändler sein Hausrecht so ausüben darf, dass er eine Maske zwingend vorschreibt. Denn Geschäftsleute können ja beispielsweise darauf bestehen, dass Kunden Schuhe tragen müssen und nicht barfuß das Geschäft betreten dürfen.
Bei der Emmericher Stadtverwaltung wird man darüber hinaus eine Handhabung beibehalten, die während der Corona-Pandemie eingeführt wurde: Persönliche Termine sind nur mit Anmeldung möglich. Dies geht unter anderem fürs Bürgerbüro auch über Internet. „Es hat sich einfach gezeigt“, so Terhorst, „dass der Bürger lieber im Vorfeld zwei bis drei Wochen auf einen Gesprächstermin wartet, als sich zwei bis drei Stunden hier in den Wartebereich zu setzen.“