Emmerich. Aus Klemmbausteinen haben Auszubildende Maren Schröder-Arntzen und Projektteilnehmerinnen hilfreiche Rampen gebaut. Wie sie an die Steine kam.
Diese Initiative macht Emmerich nicht nur bunter, sondern auch barrierefreier. Maren Schröder-Arntzen hat im Rahmen ihrer Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin am LVR-Berufskolleg Bedburg-Hau mit Klienten der Hausgemeinschaft Polderbusch der Lebenshilfe Unterer Niederrhein in Emmerich beim Abschlussprojekt Rampen aus Klemmbausteinen gebaut.
Mit den Projektteilnehmerinnen Joelle Herzberg, Carmen Melander und Bianca Schmidt hat sie 39 Kilogramm der Steine zu zwei zweispurigen und einer einspurigen Rampe verbaut. Damit können Stufen überwunden werden.
Die Stadt Emmerich etwas barrierefreier gemacht
„Wir haben das gemacht, damit Rollstuhl- und Rollatorfahrer oder Leute mit Kinderwagen besser in die Geschäfte kommen. Es hat Spaß gemacht“, sagte Bianca Schmidt vor dem Blumengeschäft Elyon in der Kaßstraße, das nun mit einer solchen Rampe ausgestattet ist. „Wir wollten ein Hilfe schaffen“, ergänzt Joelle Herzberg. Das ist ihnen gelungen.
Wie kam Maren Schröder-Arntzen an die Klemmbausteine? Sie hat über einen Aufruf in den sozialen Medien 35 Kilogramm gespendet bekommen. Sowohl von Einzelpersonen, als auch von Unternehmen.
Interessenten für Rampen und Klemmbaustein-Spender können sich melden
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Herzberg, Melander und Schmidt sind selbst auf Gehhilfen oder Rollstuhl angewiesen. Für den pädagogischen Hintergrund war es Schröder-Arntzen wichtig zu vermitteln, dass die Teilnehmerinnen selbst an mehr Barrierefreiheit mitwirken könne, um ihre Situation zu verbessern.
„Weitere Geschäfte, die so eine Rampe haben wollen, können sich gerne bei der Hausgemeinschaft Polderbusch melden. Auch weitere Klemmsteinspenden nehmen wir gerne“, sagt Initiatorin Schröder-Arntzen. Die Hausgemeinschaft ist unter 02822/2674 zu erreichen.
Der Bürgermeister lobt die Eigeninitiative
„Wenn die Eigeninitiative so läuft, dann ist das zu begrüßen. Es macht die Stadt nicht nur bunter, es schafft Zugänge, die nicht für alle Selbstverständlich sind“, lobte auch Emmerichs Bürgermeister Peter Hinze das Projekt.
Bei der Präsentation der Rampen bekamen alle Besucher auch einen Schlüsselanhänger mit Klemmbausteinen. Peter Hinze wusste das sofort einzuordnen: „Eine Erinnerung, dass man manchmal nicht überall sofort hinein kommt“, spannte der Bürgermeister dann eine gedankliche Brücke zu den Rampen.
>> Die Idee stammt von der Lego-Oma
Die Idee zu dem Projekt kommt von Rita Ebel, auch als Lego-Oma bekannt. Sie baute in Hanau als erste diese Rampen. Sie selbst ist auf den Rollstuhl angewiesen und ärgerte sich über oft nicht-barrierefreie Zugänge. Seit 2019 verfolgt sie das Projekt und stellt auch Bauanleitungen zur Verfügung.
Die Aktion in Emmerich wird durch die Stadt Emmerich und die Wirtschaftsförderungs- und Stadtmarketinggesellschaft unterstützt.