Emmerich. Das geförderte Geschäftsflächenmanagement bringt erste Erfolge: Happy Fashion – Damenmode für Übergrößen – und Elyon Blumen haben jetzt eröffnet.
Es tut sich was im Emmericher Handel. Das Geschäftsflächenmanagement zeigt Wirkung. Zwei neue Geschäfte haben eröffnet, Nummer drei steht am Alten Markt kurz vor der Unterschrift, mit zwei weiteren steht Manuela Sommer in Verhandlungen. Hilfreich hierbei ist das NRW-Förderprogramm zur Stärkung der Innenstädte, aus dem Emmerich 490.000 Euro zugesagt wurden, wie Wirtschaftsförderin Sara Kreipe berichtet.
Die Neueröffnungen passen vom Sortiment her sehr gut in die City. Denn mit Happy Fashion an der Steinstraße 6 (zuvor Bestattungen Wienemann-Keunecke, die zur Hansastraße 42 umgezogen sind) hat ein Damen-Moden-Geschäft für Größen ab 40 eröffnet. Und Elyon Blumen an der Kaßstraße 48 (früher Schüsterken) bringt die fehlende florale Pracht in die Innenstadt. Beide Geschäfte hat Rob van Leur aus Zelhem eröffnet.
Aushilfen und Florist gesucht
Der niederländische Unternehmer hatte auf Facebook gesehen, dass es in Emmerich Möglichkeiten gibt und erkundigte sich. Zunächst ging es nur um das Blumengeschäft. „Dann kam heraus, dass er auch was Damenmode in Übergrößen anbieten könnte“, so Sommer. Etwas, dass Emmerich suchte.
Bei Happy Fashion darf der Kunde Abwechslung erwarten: „Wir kaufen nie das Gleiche ein“, verrät Rob van Leur. Außerdem seien die Preise eher moderat. Geöffnet ist hier, wie auch bei Elyon Blumen, montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr, samstags bis 14 Uhr. Das Blumengeschäft hält ein schönes Basisangebot für drinnen und draußen vor, auch kleinere Blumensträuße sind gut zu bekommen. Sowohl Aushilfen für beide Geschäfte als auch ein Florist werden übrigens noch gesucht.
Manuela Sommer verhandelt geschickt und hartnäckig
Bürgermeister Peter Hinze sieht in den Ansiedlungserfolgen eine „Win-Win-Situation für die Stadt. Gerade die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie groß die Konkurrenz im Internet ist“. Alle Beteiligten, die Einzelhandelsberatungsgesellschaft Schneider + Straten, die durch Manuela Sommer vertreten wird, die Wirtschaftsförderung, die Erschließungsgesellschaft Emmericher (EGE), das City-Management, hätten an einem Strang gezogen.
Als großes Plus sieht Hinze Manuela Sommer, die „sehr geschickt und hartnäckig ihre Wege verfolgt“. Man sei schon bemüht, sich die Dienste von Sommer längerfristiger als nur im zweijährigen Projektzeitraum zu sichern. Hierzu wurden Mittel aus dem NRW-Förderprogramm Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren beantragt, für Emmerich und für Elten.
Manche Vermieter erkennen den Nutzen noch nicht
Manuela Sommer liegen weiterer Bewerbungen vor, allerdings fehlten dafür häufig Ladenlokale ab 150 m2. „Mittlerweile geht es mehr darum, Leerstände verfügbar zu machen“, ergänzt Sara Kreipe. Die Vermieter müssten halt auf 30 Prozent ihrer Miete verzichten, damit das Programm greift. Häufig wohnten schwierige Vermieter nicht in Emmerich. Mit Rob van Leur zu verhandeln, sei sehr angenehm gewesen, so Sommer: „Da gibt es ganz andere Baustellen in Emmerich. Manche Eigentümer sind nicht so offen und freundlich.“
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Für Peter Hinze eine Frage des langfristigen Denkens: „Es ist schade für Emmerich, wenn Vermieter lieber Baustoffe im Ladenlokal lagern, als es zu vermieten. Ein Leerstand zieht den nächsten.“ Aber Manuela Sommer sei es gewohnt, dicke Bretter zu bohren. „Wir hoffen darauf, dass die Eigentümer jetzt die Chance erkennen“, sagt Wirtschaftsförderin Kreipe. Und interessierte Mieter könnten sich auch weiterhin melden.
Der Bürgermeister appelliert aber auch an seine Mitbürger: „Am Ende hat das nur Erfolg, wenn die Emmericher in die Stadt kommen.“ Zum Shoppen versteht sich.
>> Mieter zahlen zwei Jahre nur 20 Prozent
Manuela Sommer verspricht den Mietern eine komplette Betreuung; sei es, wenn es darum gehe einen Steuerberater oder Kontakt zur IHK zu finden: „Ich will Erfolge sehen.“ Die Wirtschaftsförderung unterstützt die Mieter auch. Zum Beispiel wenn es um Sondernutzungsanträge geht, um Waren oder Werbetafeln draußen aufzustellen, erklärt Eline Hülkenberg von der WFG. Kontakt zu Manuela Sommer: 0170/7544154.
So läuft das Förderprogramm: Für zwei Jahre mietet die Stadt bzw. eine Tochter ein Ladenlokal für 70 Prozent der Altmiete an, um sie an einen Händler/Gründer weiterzuvermieten. Der neue Mieter zahlt 20 Prozent der Altmiete. Von der Differenz werden 90 Prozent aus dem Förderprogramm gezahlt, der Rest ist der städtische Anteil.