Rees. In einer Sondersitzung beschäftigte sich der Reeser Rat mit dem geplanten Ferienpark am Reeser Meer. Die Politik stimmte für das Konzept.

Die Entscheidung ist gefallen. Einstimmig votierten die Ratsmitglieder in Rees dafür, der Verwaltung den Auftrag zu erteilen, das geplante Projekt des Ferienparks am Reeser Meer voranzutreiben. In einer Sondersitzung des Rates hatten sich die Politiker nur mit dieser einen Frage befasst.

Erik Winther, Gesellschafter und Geschäftsführer von Marissa, war gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Ulrik Lundsfryd und Vertriebsleiter Christian Puls nach Rees gekommen, um das Projekt der versammelten Politik und den zahlreich anwesenden Bürgern vorzustellen. „Es soll ein Projekt beginnen, das wegweisend für unsere Stadt sein wird“, betonte Bürgermeister Christoph Gerwers direkt zu Beginn der Sondersitzung des Rates.

Ein Ferienpark für alle Menschen in der Region

Erik Winther stellte dem Publikum im Saal des Bürgerhauses dann erstmal den schon bestehenden Marissa-Freizeitpark am Dümmer See vor. 150 Millionen Euro wurden dort investiert und das Projekt war, von Baubeginn an, in dreieinhalb Jahren komplett fertig. Dabei betonte Winther immer wieder, dass man mit Politik und Interessengruppen vor Ort immer gut zusammengearbeitet habe. „Alles muss transparent sein und man muss Vertrauen aufbauen“, erklärte er. In diesem Sinne sollen auch der am Reeser Meer ansässige Ruderverein und der Wahrsmannhof in die Planungen mit einbezogen werden.

Im Marissa Ferienpark am Dümmer See in Niedersachsen wurde massiv gebaut. Für Rees tendieren die Verantwortlichen bisher eher zu der Idee, Holzhäuser zu errichten.
Im Marissa Ferienpark am Dümmer See in Niedersachsen wurde massiv gebaut. Für Rees tendieren die Verantwortlichen bisher eher zu der Idee, Holzhäuser zu errichten. © Marissa Ferienpark | Unbekannt

Die Entwicklung am Reeser Meer solle ein „Leuchtturmprojekt“ für NRW werden. Die Projektentwicklungsgruppe will vor Ort komplett nachhaltig bauen. „Die Energie soll aus Erdwärme und Photovoltaik kommen“, sagte Erik Winther. Zudem wolle man wahrscheinlich hauptsächlich mit Holz als Material bauen. Und, nicht ganz unwichtig: „Unser Park ist öffentlich“, so Winther. Will heißen: Jeder kann das Parkgelände betreten, und die Freizeitangebote, die dort entstehen sollen (Skaterpark, Spielplatz, Outdoor-Fitness-Geräte) frei nutzen. Ebenso die gastronomischen Angebote, die man sich vor Ort vorstellt.

Politik zeigte sich begeistert von dem Projekt

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Von der Politik gab es nur Zustimmung zu dem Projekt, das gerade noch am Anfang seiner Planungsphase steht. „Sie haben bei uns eine Reihe von Sympathiepunkten gesammelt“, sagte Grünen-Fraktionssprecher Helmut Wesser. Vor allem die öffentliche Gestaltung der Anlage und die nachhaltige Energieversorgung überzeugten. „Wir sind von dem Projekt begeistert“, erklärte CDU-Fraktionschef Dieter Karczewski und lobte den hohen Standard der Häuser am Dümmer See und die positiven Auswirkungen des dortigen Projektes auf die Umgebung.

Das ist eine Chance für Rees“, sagte der FDP-Fraktionsvorsitzende Thomas Winkler, betonte aber auch, dass die Stadt das Projekt mittragen müsse. „Wir sind gefordert, mit dem Marissa-Park im Sprint mitzugehen“, sagte er mit Verweis auf die städtische Infrastruktur. „Wir stehen dem Projekt offen gegenüber“, erklärte der SPD-Fraktionsvorsitzende Peter Friedmann. Seine Fraktion hatte kürzlich noch ein Konzept fürs Reeser Meer gefordert.

Nachfragen zu Details der Planung oder zum Umgang mit anderen Interessengruppen vor Ort konnte Erik Winther weitestgehend noch nicht beantworten. „Wir haben am Dümmer See immer positive Lösungen gefunden“, erklärte er. „Es soll immer eine Win-Win-Situation sein.“ Eine Nachfrage zum Projekt von Helmut Wesser, nämlich zu einer Wassersportnutzung der so genannten Norderweiterung am Reeser Meer beantwortete allerdings Christoph Gerwers direkt: Eine solche Nutzung sei nicht geplant, gleiches gelte für den Südsee. „Das ist nicht Teil des Bebauungsplans“, erklärte Gerwers. Beginnen soll der Bau der Anlage übrigens im nördlichen Bereich des Reeser Meers.

Einstimmiges Votum für das Projekt – aber nicht endgültig

Die Politiker stimmten einstimmig für den Start der Projektentwicklung. Damit erteilten sie der Verwaltung den Auftrag, die Ansiedlung des Ferienparks auf Grundlage des bestehenden Bebauungsplanes für das Reeser Meer fortzuentwickeln, die erforderlichen Vereinbarungen zu verhandeln und die notwendigen Verträge vorzubereiten.

Allerdings noch kein endgültiges Votum: „Die Angelegenheit ist dann dem Rat der Stadt Rees erneut zur endgültigen Beschlussfassung vorzulegen“, hieß es in der Vorlage der Verwaltung. Trotzdem soll es jetzt vorangehen. „Wir freuen uns auf eine intensive Zusammenarbeit“, sagte der Reeser Bürgermeister Christoph Gerwers nach der Abstimmung. Die Projektentwicklungsgruppe möchte noch in diesem Jahr mit der Entwicklung fertig sein. Gibt der Rat dann seine endgültige Zustimmung, könnte 2023 dann der Bau beginnen und 2024 der Ferienpark in Betrieb gehen.