Emmerich. Die ersten Flüchtlinge aus der Ukraine sind auf privatem Wege nach Emmerich gekommen. Stadt bereitet sich vor. Integrationsrat plant Kundgebung.
Sie sind da. Die ersten Flüchtlinge aus der Ukraine sind in Emmerich eingetroffen. „Allerdings ist es momentan so, dass auf offiziellem Wege noch niemand hier ist“, sagt Markus Dahms, Leiter des Fachbereiches Arbeit und Soziales. Es handelte sich um Privatpersonen, die tatsächlich über den Familienverbund nach Emmerich gekommen und dann in diesem auch in der Hansestadt untergebracht sind.
Aktuell gebe es 33 Ukrainer, die in Emmerich als wohnhaft gemeldet sind, „die also theoretisch Verbindungen in die Ukraine haben und ihre Familien nachholen könnten“, sagte Dahms am Donnerstagsabend in der Sitzung des Integrationsrates. Aktuell wisse man von sieben Geflüchteten, die auf privatem Wege nach Emmerich gekommen sind.
Vorbereitungen laufen auf Hochtouren
Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine wollte vor allem die Vorsitzende des Integrationsrates von der Stadtverwaltung wissen, „wie hat sich Emmerich auf die Geflüchteten vorbereitet, welche Hilfsangebote hat die Verwaltung angeboten, werden Sachspenden gesammelt und wie viele Geflüchtete könnte Emmerich überhaupt aufnehmen?“.
„Die Vorbereitungen laufen natürlich schon auf Hochtouren“, konnte Dahms berichten. Dies sei im Grunde auch selbstverständlich. Es werde derzeit auch nach zusätzlichen, räumlichen Immobilien geschaut, „da die Kapazitäten eingeschränkt seien, weil die Obdachlosenunterkunft abgebrannt ist“.
Stadt Emmerich hat Kapazitäten an den Kreis gemeldet
Dennoch habe die Stadt Emmerich bereits dem Kreis Kleve einige Kapazitäten für eine eventuelle Aufnahmen von offiziellen Flüchtlingen aus der Ukraine gemeldet. Genaue Zahlen nannte Dahms nicht. Spontan gebe es auch immer Optionen, etwa wieder eine große Halle zu nutzen. „Letztlich wissen wir einfach noch gar nicht, wie viele kommen. Und auch nicht deren Zusammensetzung, etwa wie viele Familien darunter sind“.
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In Sachen Hilfsangebote hätte die Stadt Emmerich bereits am Montag eine zentrale Emailadresse (emmerich-hilft@stadt-emmerich.de) eingerichtet. Die solle insbesondere genutzt werden von Privatpersonen, die Wohnraum oder auch Unterkünfte zur Verfügung stellen können. Sachspenden, so unterstrich der Leiter des Fachbereiches Arbeit und Soziales, seien aktuell noch nicht zielführend. Da würde auch die lokale Caritas noch von abraten. „Wir stehen aber natürlich auch da weiterhin mit in Kontakt. Auch mit Ehrenamtlern und anderen Gruppierungen“.
In Emmerich werden aktuell noch keine Sachspenden gesammelt
Sachspenden seien in Emmerich aktuell noch nicht zu koordinieren, „Transporte von Emmerich aus werden sicherlich aber auch noch stattfinden“. Wie und wann? Dazu gab Dahms vor allem den Tipp, die städtische Internetseite (www.emmerich.de) im Blick zu halten. Dort würde eine ukrainische Flagge auftauchen. Wer diese drückt, erfährt alle wichtigen Informationen und was aktuell benötigt wird.
„Bereiten Sie denn eventuell auch einen Runden Tisch vor?“, wollte die Vorsitzende außerdem wissen. „Intern bereiten wir uns schon vor. Auch Gespräche mit der Caritas haben bereits stattgefunden“, konnte Dahms berichten. Künftig sei auch ein Runder Tisch geplant mit allen Ehrenamtlern, die eventuell mithelfen werden, wenn es denn dann nötig ist.
Integrationsrat plant Kundgebung in Emmerich
Die Vorsitzende des Integrationsrates, Sabina Palluch, zeigte sich in der jüngsten Sitzung des Gremiums enttäuscht darüber, dass Emmerich noch kein wirkliches Zeichen der Solidarität mit der Ukraine gesetzt habe. Das soll sich nun ändern.
So schlug Sultan Seyrek in der Sitzung vor, dass man vielleicht eine Kundgebung organisieren könnte. Ein Vorschlag, der Anklang fand. Sie und Sabina Palluch wollen nun versuchen, schnellstmöglich diese zu organisieren.