Rees. Kirchendach in Rees, das bei den Stürmen schwer beschädigt wurde, wird derzeit provisorisch repariert. Wann die Sperrungen beendet sein werden.

Jetzt spielt auch das Wetter mit: Der Dachdeckerbetrieb Bollwerk aus Rees-Haldern hat am Mittwoch in der Früh damit begonnen, dass durch den Sturm arg beschädigte Kupferdach von der Kirche St. Mariä Himmelfahrt im Herzen der Stadt provisorisch zu reparieren. „Alles andere hätte mehrere Wochen gedauert“, sagt der Handwerker. Er hatte kurzfristig zugesagt, den Schaden zu beheben – was sehr wichtig ist. Denn der Bereich um die Kirche ist aus Sicherheitsgründen seit Samstag gesperrt, Anwohner können mit ihren Autos nicht vorfahren. „Wenn alles glatt geht, kann die Sperrung aber vielleicht heute noch aufgehoben werden“, meint Dirk Bollwerk am Mittwoch.

Bereits am Samstag war der 51-Jährige gemeinsam mit Pfarrer Michael Eiden hinauf gestiegen, um sich vor Ort ein Bild der Zerstörung machen zu können. „Es ist enorm, mit welcher Wucht das Kupfer aufgerollt worden ist“, ist selbst der Fachmann von der schieren Kraft der Sturmböen überrascht. Zunächst hätte man nach der Besichtigung oben in 20 Metern Höhe eine Strategie entwickeln müssen, wie es überhaupt weiter gehen soll.

Gut 200 Quadratmeter große Fläche des Reeser Kirchendaches auf der Ostseite kaputt

Das Gute: Der Dachdecker konnte schnell einen Gocher Gerüstbauer, die Firma Elsing, dafür gewinnen, ein Gerüst an der Ostseite, sprich in Richtung der Straße Kirchplatz, zu errichten. Das ging aber wegen der weiter heftigen Windböen nicht am Montag, sondern erst Dienstag. Am Mittwoch konnte ein Vier-Mann-starkes Team mit den Arbeiten beginnen. „Es geht um eine Fläche von gut 200 Quadratmeter Kupfer, das demontiert werden muss. Das ist auf dieser Seite des Daches etwa ein Drittel der Fläche“, erklärt der Fachmann.

Mittwoch oder spätestens Donnerstag, 24. Februar, können die Sperrungen rund um die Kirche wieder aufgehoben werden, hofft auch Pfarrer Michael Eiden.
Mittwoch oder spätestens Donnerstag, 24. Februar, können die Sperrungen rund um die Kirche wieder aufgehoben werden, hofft auch Pfarrer Michael Eiden. © Remy

Schäden seien auch nur auf der Seite des Kupferdaches aufgetreten, das noch nie ausgebessert werden musste. Anders auf der gegenüberliegenden Seite: Dort hatte es im Laufe der Jahre immer wieder mal Sturmschäden gegeben, die in Ordnung gebracht wurden. Nachdem auch der Kran der Firma aufgestellt war, konnte mit den Arbeiten begonnen werden.

Beschädigten Kupferteile dürften etwa zusammen eine Tonne wiegen

Insgesamt dürfte das Kupfer, das oben aufgeschnitten und dann nach unten herabgelassen wurde, etwa eine Tonne an Gewicht auf die Wage bringen. Das Material werde zunächst auf dem Firmengelände in Haldern gelagert, meint Vorarbeiter Werner Hankeln. Der erklärt, dass provisorisch eine selbstklebende Bitumen-Schweißbahn mit Alu-Schienen angebracht werde, um das Dach gegen Regen zu schützen.

Dachdeckermeister Dirk Bollwerk beseitigt mit seinen Mitarbeitern die Sturmschäden auf dem Dach der Kirche St. Mariä Himmelfahrt in Rees.
Dachdeckermeister Dirk Bollwerk beseitigt mit seinen Mitarbeitern die Sturmschäden auf dem Dach der Kirche St. Mariä Himmelfahrt in Rees. © Firma Bollwerk

Das Gerüst bleibe jetzt erst einmal vier Wochen stehen, sagt der Dachdecker, währenddessen das Gerüst der Firma Buchwald an der Stirnseite abgebaut wird. Dort sind die seit Monaten laufenden Sanierungsarbeiten abgeschlossen. Wobei gerade erst die Ausschreibung rausgegangen sei für die schon lange beschlossene Dachsanierung, sagt Pfarrer Michael Eiden. Es werde auf jeden Fall wieder ein Kupferdach. Eiden weiter: „Das wird zunächst braun und nicht grün sein wie das jetzige Dach.“

Kirche bekommt wieder ein klassisches braunes Kupferdach

Die Überlegung, vorbehandeltes Kupfer zu verwenden, das schnell grün werde, sei verworfen worden. Jetzt kann es Jahrzehnte dauern, bis das Kirchendach wieder die gleiche Farbe hat wie in den letzten Jahren. Gegen das vorbehandelte Kupfer habe gesprochen, dass da schneller Reparaturen anfallen würden. Das hätten entsprechende Erfahrungsberichte gezeigt, heißt es.

Pfarrer Eiden ist jedenfalls heilfroh, dass durch die Sturmschäden niemand zu Schaden gekommen ist. „Und bei den Anwohnern möchte ich mich ausdrücklich für das Verständnis wegen der Riesen-Einschränkungen, die aus Sicherheitsgründen notwendig waren, bedanken“, sagt Eiden. Der wie alle anderen hofft, dass die Sperrungen ganz schnell aufgehoben werden. Ist doch auch das Pfarrbüro davon betroffen.