Emmerich/Rees/Isselburg. Sturm von Freitag auf Samstag hat Feuerwehren in Emmerich, Rees und Isselburg gefordert. Rheinbrücke war lange gesperrt. Nächster Sturm angesagt.

Eine extrem unruhige Nacht lag am Samstag hinter den Menschen auch in Emmerich, Rees und Isselburg. Mit über 120 Kilometern die Stunde war der Sturm über Stadt und Land gefegt und hatte erhebliche Schäden angerichtet. Die Rheinbrücke ist aber mittlerweile offen, das teilweise zusammengebrochene Gerüst beseitigt. „Die Lage rund um die Kirche in der Reeser Stadtmitte ist aber immer noch gefährlich“, warnt Jörn Franken, in der Stadtverwaltung zuständig für Öffentlichkeitsarbeit. Wie berichtet, waren Teile des Daches heruntergestürzt. Sperrungen rund um die Kirche bleiben bestehen. Und der nächste Sturm ist für den Abend angekündigt.

Die Rheinbrücke zwischen Emmerich und Kleve war bis zum Samstagmittag gesperrt. Die für die Sanierungsarbeiten montierten Gerüstteile hatten sich am Freitagabend gelöst und sind zum Teil auf die abgesperrte Fahrbahn gedrückt worden. Am Samstagvormittag wurden die Schäden von Straßen.NRW und dem Gerüstbauer Teupe begutachtet.

Die Rheinbrücke ist wohl nicht beschädigt worden

Im Anschluss wurden die Gerüstelemente, die jeweils gut 4000 Kilogramm wiegen, aufgeräumt. In dieser Woche wird der Gerüstbauer mit den Instandsetzungsarbeiten an der Brücke beginnen. Die Rheinbrücke selbst sei nicht beschädigt worden, teilte Stephan Lamprecht, Sprecher von Straßen.NRW, der NRZ auf Nachfrage mit. Gleichwohl sind Teile des Straßengeländers ordentlich verbogen worden.

In der Nacht zu Samstag hatte der Reeser Bauhof den Bereich rund um die Kirche gesperrt, die Polizei hatte die Anwohner aufgefordert, aus Sicherheitsgründen die Häuser nicht zu verlassen. Noch in der Nacht hatte sich ein Baustatiker vom Technischen Hilfswerk in Emmerich den Dachbereich von innen angeschaut. Die Reeser Feuerwehr war zuletzt mit 123 Kräften unterwegs.

Die Rheinbrücke war bis Samstag um 14 Uhr gesperrt. Teile des Baugerüstes waren herabgestürzt, eine Spezialfirma musste sie beiseite schaffen.
Die Rheinbrücke war bis Samstag um 14 Uhr gesperrt. Teile des Baugerüstes waren herabgestürzt, eine Spezialfirma musste sie beiseite schaffen. © FUNKE Foto Services | Konrad Flintrop

Bäume rund um Kirche in Rees müssen auf ihre Standfestigkeit überprüft werden

Nach einem Ortstermin des Reeser Ordnungsamtes war entschieden worden, die Sperrung der Straße Kirchplatz beizubehalten, und auch den Bereich um die Kirche und die Kapitelstraße bis Höhe Pfarrbüro, sowie die Kreuzung Oberstadt/Kapitelstraße/Fallstraße zu sperren. „Das kann bis in die nächste Woche andauern, je nachdem, wann das Kirchendach gesichert wird“, kündigt Franken an.

Zudem müssten auch die Bäume rund um die Kirche auf ihre Standsicherheit überprüft werden. Von der Oberstadt aus komme man jetzt nicht mehr auf die Fallstraße, heißt es weiter. Franken appelliert an die Bürger, sich an die Vorgaben zu halten. „Leider machen das nicht alle“, sagt der Pressesprecher. Aber das sei gefährlich.

In Emmerich war der Schwerpunkt der Einsätze im Raum Hüthum

Insgesamt musste die Reeser Feuerwehr, unterstützt von Bauhof und Ordnungsamt, in der Nacht zu Samstag zu 27 Einsätzen ausrücken. In Haldern beispielsweise waren Dachziegel vom Kirchendach geflogen, „da war es aber nicht so dramatisch“, sagte Wehrleiter Marc Pohle. Überwiegend mussten wohl umgestürzte Bäume aus dem Weg geräumt werden. Der Samstag sei ruhig gewesen, es gab keine weiteren Einsätze.

Im Dauereinsatz befand sich auch die Emmericher Feuerwehr. „Schwerpunkt war eindeutig der Bereich Hüthum“, berichtet Wehrleiter Martin Bettray. Hier fiel zeitweise der Strom aus. Darum kümmerten sich Mitarbeiter der Stadtwerke. Im Umfeld von Hoher Weg, Borgheeser Weg und Abergsweg waren besonders viele Bäume umgestürzt, konnten aber aus Sicherheitsgründen zunächst nicht beseitigt werden, so Bettray.

Video von umgestürzten Containern sind nicht vom Emmericher Hafen

Zur Unterstützung der Feuerwehr waren die Kommunalbetriebe Emmerich (KBE) mit schwerem Gerät wie Baggern ausgerückt. Insgesamt, schätzt Bettray, waren im Stadtgebiet Emmerich rund 20 große Bäume dem Sturm zum Opfer gefallen. Insgesamt fuhr die Feuerwehr bis 0.30 Uhr am Samstag mit 90 Kräften 58 Einsätze. Überwiegend ging es um Schäden an Dächern, umgestürzte Baugerüste und Bauzäune. Ein Brand des 10-KV-Stromtrafos an der Schützenstraße musste gelöscht werden, der Schaden sei schnell mit Hilfe der Stadtwerke behoben worden.

War in Brand geraten, aber schnell gelöscht: das Trafo-Haus an der Schützenstraße in Emmerich.
War in Brand geraten, aber schnell gelöscht: das Trafo-Haus an der Schützenstraße in Emmerich. © FUNKE Foto Services | Konrad Flintrop

Nachdem ein Video von herabstürzenden Containern in einem Hafen in den sozialen Netzwerken in Emmerich die Runde gemacht hatte, hatte sich auch die Feuerwehr am Samstag im Emmericher Hafen kurz ein Lagebild verschafft und Entwarnung gegeben. „Die Aufnahme sind nicht von hier“, sagte Martin Bettray. Der schon auf die nächste Nacht zu Montag schaut, für die wieder Sturm angesagt ist. „Wir sind vorbereitet“, so Bettray. Am Samstag musste die Emmericher Feuerwehr übrigens wieder 22 Mal ausrücken. Da seien aber viele Lappalien dabei gewesen, wo Leute fälschlicherweise geglaubt hätten, die Feuerwehr würde auch auf Privat-Grundstücken zuständig sein, um Bäume zu beseitigen.

Isselburger Feuerwehr hatte viele Einsätze

Die Feuerwehr in Isselburg musste wegen des Unwetters von Freitag bis Samstag bis 23 Uhr zu 22 Einsätzen ausrücken. Hier handelte es sich meist um umgestürzte Bäume, die teilweise in Stromleitungen gefallen waren und heruntergestürzte Dachziegel.