Emmerich. An den Eisenbahnüberführungen Broichstraße und Praestsches Feld wird nur ein Gehweg geplant. Die Stadt Emmerich fordert einen getrennten Radweg.

Für den Planfeststellungsabschnitt 3.3 Emmerich-Praest beim dreigleisigen Ausbau an der Betuwe-Linie läuft ein drittes Deckblattverfahren. Damit ist ein Verfahren gemeint, bei dem im laufenden Prozess einige Änderungen durch die Deutsche Bahn eingebracht werden. Die Stadt Emmerich wird als Träger öffentlicher Belange und als Grundstückseigentümer aufgefordert, Stellung zu nehmen.

Diese Stellungnahme hat die Verwaltung nun vorbereitet, die Politik soll sie in der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung am Dienstag, 22. Februar, 17 Uhr, beschließen. Bis zum 9. März kann diese Stellungnahme ins Verfahren eingebracht werden.

Längsneigung des Gehweges wird nun eingeplant

Im Wesentlichen werden im Deckblattverfahren Längsneigungen der Gehwege in den Eisenbahnüberführungen an der Broichstraße und am Praestschen Feld angepasst. Die Stadt begrüßt die Anpassung, da hierdurch die Barrierefreiheit gewährleistet wird. Allerdings kritisiert die Verwaltung, dass nur ein Gehweg anstatt eines Geh- und Radweges vorgesehen wird. Mindestens an der Broichstraße war dies aber schon mal vorgesehen.

„Grundsätzlich wird zur Förderung der Nahmobilität bzw. von umweltfreundlichen Fortbewegungsmitteln an neuen Bauwerken bzw. Straßen ein getrennter Geh- und Radweggewünscht. Rad- und Fußverkehr brauchen eigene Wege. Eine Verdrängung des Radverkehrs auf die Gehwege würde die Entwicklung der beiden nachhaltigsten Fortbewegungsarten massiv behindern. Mit den derzeitigen Bedingungen wird der für das Klima nötige Umstieg vom Auto auf die eigenen Füße und das Fahrrad nicht erreicht“, heißt es in der Stellungnahme.

Nicht im Sinne einer fahrradfreundlichen Stadt

Wenn Gehwege nicht durch ein Schild für Radfahrende freigegeben sind, sind sie ausschließlich Fußgängern vorbehalten. „Wer mit dem Rad fährt, muss hier entweder absteigen oder auf die Fahrbahn ausweichen. Dies kann auch zu schweren Unfällen führen. Denn ein von der Hauptstraße abbiegende Autofahrer muss nicht mit einem Radfahrer rechnen, der unerlaubt auf dem Gehweg fährt und seinen Weg kreuzt. Ebenso führt der Wegfall des (gemeinsamen) Geh- und Radweges dazu, dass Fahrradfahrer auf der Fahrbahn durch die Unterführung fahren müssen. Hier ist der Weg aufgrund der Längsneigung länger und steiler, was zu einer verminderten Geschwindigkeit führt.“

Für mehr Sicherheit und für die Transformation der Verkehrsräume im Sinne der fahrradfreundlichen Stadt, die Emmerich anstrebt, wäre weiterhin ein getrennter Geh- und Radweg erwünscht. Besonders im Bereich Praestsches Feld könne mit einer Erweiterung der Wohnbauflächen gerechnet werden und somit auf Dauer mit mehr Rad- und Fußverkehr.