Emmerich/Praest/Vrasselt. Derzeit läuft Offenlage des Betuwe-Abschnitts Praest-Vrasselt. Einige Wünsche Emmerichs werden nun berücksichtigt. Einwendungen bis 15. Juli.
Noch bis zum 1. Juli läuft die Offenlage des Planfeststellungsverfahrens 3.3 Emmerich-Praest der Bahnübergangsbeseitigungen an der Betuwe-Linie. Es handelt sich um das sogenannte 2. Deckblattverfahren. Das heißt, dass zum zweiten Mal die Planungen überarbeitet wurden. Wie ist der aktuelle Stand? Das haben Jens Bartel, Leiter des Fachbereiches Stadtentwicklung, und Yvonne Surink, die Tiefbau-Expertin im Fachbereich, der NRZ erklärt.
Bedingt durch die Corona-Krise hat die Bezirksregierung als durchführendes Organ des Verfahrens auf eine Einladung zu einer öffentlichen Vorstellung der Pläne verzichtet. Die Bürger können die Pläne online auf der Seite der Stadt einsehen. Oder im Raum 225 im Rathaus. Hierzu können Termine vereinbart werden zu den Dienstzeiten montags bis freitags 8.30 bis 12.15 Uhr; montags bis mittwochs 14 bis 15.30 Uhr sowie donnerstags 14 bis 18 Uhr.
Gradlinige Rampenführung Sulenstraße jetzt eingeplant
Zunächst wird ein Blick auf die Pläne erstmal verwirrend wirken. Die erste Planung, die erste Änderung und die neueste Änderung sind zusammen, aber in verschiedenen Farben dargestellt. Grün ist die aktuellste Version. Für den Laien sind die Pläne harte Kost. Der Text dazu ist hilfreich.
Was hat sich geändert? An der Sulenstraße hatte die Stadt sich für eine gradlinige Rampenführung der Fußgänger-Unterführung eingesetzt: „Das ist jetzt so eingeplant“, freut sich Surink. Vom Bahnweg aus wird es einen barrierefreien Zugang und eine Treppe geben.
Weiterer Zugang zu den Bahngleisen wird berücksichtigt
Nicht ganz erklären kann sich die Stadt Emmerich, warum der Bahnsteig in Praest um zehn Meter auf 190 Meter verlängert wurde. Sei’s drum. Wichtig war der Stadt aber ein Zugang zum neuen Bahnsteig von der Kreuzung Raiffeisenstraße/Bahnweg aus. Und der ist nun vorgesehen: „Das heißt, dass die Bahnfahrgäste nicht erst nach hinten laufen müssen“, so Surink. Also bis zur Sulenstraße.
Um eine komfortable Querung der L7 zu gewährleisten, wird auf Höhe Praestsches Feld für Fußgänger und Radfahrer eine Mittelinsel vorgesehen.
Unterführung an der Broichstraße nun im Plan
An der Broichstraße in Vrasselt ist nun auch eine Fußgänger- und Radfahrer-Unterführung geplant, wie sie die Stadt gewünscht hat.
Thyssen-Gas wird seien Leitungen ganz anders verlegen müssen. Bisher sind die Leitungen unterhalb des Bahnweges geplant. Durch die Änderungen der Unterführungen hätte die Leitung noch tiefer gelegt werden müssen. Nun wird im Norden eine großzügige Umleitung eingeplant.
Elf weitere Rettungszuwege, fünf weitere Hydranten
Was die Feuerwehr Emmerich begrüßen wird: Es gibt nun ein Notfall- und Sicherungskonzept für den Abschnitt, das Ergänzungen zur Löschwasserversorgung und den Zugang der Rettungskräfte entlang der Strecke berücksichtigt. Zu den sieben vorhandenen Rettungszuwegen sind elf ergänzt worden. Bisher neun Hydranten wurden um fünf erweitert.
Was in den Plänen, die vom September 2019 stammen, noch nicht zu erkennen ist: An der von-der-Recke-Straße wird eine Fußgänger- und Radfahrer-Unterführung vorgesehen.
Einwendungsfrist endet am 15. Juli
Sind damit alle Wünsche der Stadt erfüllt? „Nein, wir hätten gerne den Bahnhaltepunkt zwischen der Raiffeisenstraße und dem Praestschen Feld gehabt. Das wäre zentraler“, räumt Surinkt ein. „Wir fordern das weiterhin“, ergänzt Bartel. Abwarten: Wie im Detail die Planung am Ende tatsächlich umgesetzt wird, entscheidet das Eisenbahnbundesamt, dass die Argumente aller abwägen muss.
Die Einwendungsfrist läuft am 15. Juli aus: „Alles, was bisher eingereicht wurde, hat weiterhin Bestand“, betont Surink. Zusätzliche Einwendungen können geschickt werden an die Bezirksregierung Düsseldorf, Am Bonneshof 35, 40474 Düsseldorf oder an die Stadt Emmerich, Fachbereich 5/Stadtentwicklung, Geistmarkt 1, 46446 Emmerich.