Emmerich. Der Medizinische Dienst prüfte im Januar erneut das Pflegeheim auf dem Emmericher Kasernengelände. Der Bericht wurde noch nicht veröffentlicht.
Der freiwillige Belegungsstopp der Emmericher Pflegeeinrichtung „Zentrum für Betreuung und Pflege“ auf dem Kasernengelände gilt auch weiterhin. Dies teilte gestern Andrea Schwan, Fachbereichsleiterin für Soziales in der Kreisverwaltung, im Kreis-Gesundheitsausschuss auf Anfrage mit. Die Einrichtung des Betreibers Korian sei in der jüngsten Vergangenheit eng von der Heimaufsicht begleitet worden und im Januar habe es eine erneute Prüfung durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen gegeben. Dieser Bericht liege aber noch nicht vor. Die aktuelle Auslastung des Heimes liege bei 50 Prozent, so Schwan. Es leben jetzt 69 Menschen in der Einrichtung.
Deutliche Verbesserungen
Wie durch die NRZ im September berichtet, hatte der Medizinische Dienst im Juni 2021 zum Teil gravierende Mängel festgestellt. In dem Bericht war die Rede von „schwerwiegenden Qualitätsdefiziten“ in den Bereichen „Unterstützung der Mobilität“ und „Unterstützung bei der Körperpflege“ sowie „erhebliche Qualitätsdefizite“ bei der Unterstützung von Essen und Trinken.
Bei der erneuten Prüfung habe man jetzt deutliche Verbesserungen feststellen können, so Schwan. Die getroffenen Maßnahmen hätten eine deutliche Wirkung gezeigt. Auch seien in den vergangenen vier Monaten keine weiteren Beschwerden mehr beim Kreis Kleve eingegangen.
Kreistagsmitglied Andrea Schaffeld wollte hingegen auch wissen, warum ein Bericht der Heimaufsicht im März 2021 nur geringfügige Mängel festgestellt wurden und drei Monate später der Medizinische Dienst diese starken Mängel belegen konnte: „Ich sehe da eine deutliche Diskrepanz in der Bewertung. Das sind nur drei Monate. Wie kann das sein“, wollte sie wissen. Eine Antwort darauf erfolgte nicht. In der nächsten Sitzung des Gesundheitsausschusses soll es einen erneuten Bericht geben.
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MDK-Bericht steht bald online
Der fertige Bericht des Medizinischen Dienstes wurde jetzt dem Auftraggeber, der AOK, vorgelegt. Hier bleibt er mindestens vier Wochen unter Verschluss. So lange können mögliche Einsprüche eingelegt werden. Danach wird der Bericht auf der Seite des Pflegelotsen im Internet veröffentlicht.
Das Unternehmen Korian bestätigt den Belegungsstopp. Die Zeit habe man genutzt, um interne Prozesse aufzuarbeiten und neu auszurichten. Neue Mitarbeitende seien eingearbeitet worden. „In den vergangenen Monaten haben wir konsequent daran gearbeitet, unseren hohen internen Standards zu implementieren“, schreibt die Pressestelle von Korian. Dabei seien die Mitarbeitenden und das Führungsteam eng begleitet worden.
Gleichwohl sei man noch nicht am Ziel: „Wir sind uns bewusst, dass Veränderungen der Prozesse ihre Zeit brauchen. Wir sind hier auf einem guten Weg.“