Emmerich/Rees. Die neue Rettungswache in Emmerich ist am Großen Wall in Betrieb genommen worden. Kreis Kleve hat 4,45 Millionen Euro in den Neubau investiert.

Die neue Rettungswache in Emmerich ist in Betrieb genommen worden. Wie der Kreis Kleve erst jetzt mitteilt, ist der Rettungsdienst bereits Ende November in den Neubau am Großen Wall gezogen.

Innerhalb der Hilfsfrist kann Rettungsdienst alle Bereiche von Emmerich erreichen

„Für diese wichtige Aufgabe finden wir hier die besten Voraussetzungen vor“, sagt Landrätin Silke Gorißen. „Die Rettungswache liegt zentral, der gesamte Versorgungsbereich kann innerhalb der Hilfsfrist erreicht werden. Die Räumlichkeiten sind freundlich, hell und modern sowie technisch auf neuestem Stand. Zudem fügt sich das Gebäude wunderbar ins Stadtbild ein. Meinen herzlichen Dank an alle, die an diesem Projekt mitgewirkt haben.“

Wichtig für die medizinische Versorgung in der Stadt Emmerich

Die Landrätin führte Emmerichs Bürgermeister Peter Hinze durch die neue Rettungswache und zeigte die großen Möglichkeiten der neuen Wache auf. „Für die medizinische Versorgung in der Stadt spielt eine moderne Rettungswache an zentraler Stelle eine große Rolle. Hier ist im Sinne der Mitarbeiter und der Patienten ein sehr hoher Standard realisiert worden“, zeigte sich Hinze beeindruckt von der Ausstattung des neuen Gebäudes.

47 Personen arbeiten in Emmerich und der angeschlossenen Nebenstelle in Rees

In Emmerich und der angeschlossenen Nebenstelle in Rees arbeiten insgesamt 47 Personen. In der neuen Wache sind ein Notarzteinsatzfahrzeug, zwei Rettungswagen sowie ein Krankentransportwagen stationiert. Weitere Ersatzfahrzeuge sollen folgen.

In Rees stehen zusätzlich ein Rettungswagen und ein Krankentransportwagen zu Verfügung.

Notarzt rückte im Jahr 2020 in Emmerich 1453-mal aus

Die Fahrzeuge werden zu zahlreichen Einsätzen angefordert: Im Jahr 2020 rückte der Notarzt von der Rettungswache in Emmerich 1453-mal aus, die Rettungswagen kamen auf 3187 Einsätze, 2498 Krankentransportfahrten kamen hinzu.

Baubeginn im Februar 2020

Bein Bild vom Baustart der Rettungswache im Jahr 2020.
Bein Bild vom Baustart der Rettungswache im Jahr 2020. © Kreis. | MARKUS VAN OFFERN

Baubeginn für die neue Rettungswache war im Februar 2020. Die Rohbauarbeiten haben im Juli 2020 begonnen. Seit dem 26. November 2021 ist die Rettungswache in Betrieb. Die Entwürfe stammen vom Büro Reppco Architekten aus Kleve, die den Bau auch intensiv begleitet haben. Die Oberbauleitung lag in Händen der Kreis Kleve Bauverwaltungs (KKB) GmbH.

Der Kreis Kleve hat hier insgesamt 4,45 Millionen Euro investiert. Die alte Wache war für die erforderlichen Einsatzkräfte und Fahrzeuge deutlich zu klein geworden und konnte nicht erweitert werden.

Die neue Rettungswache gliedert sich in einen zweigeschossigen, verblendeten Sozialtrakt als Kopfbau. An diesen schließt sich die Fahrzeughalle mit einer Wärmedämmverbundfassade an. Der Sozialbereich bietet 536 Quadratmeter Nutzfläche für die Mitarbeiter des Rettungsdienstes. Die Fahrzeughalle mit Lager und Desinfektion umfasst eine Fläche von 470 Quadratmetern.

Fahrzeughalle für sieben Fahrzeuge

Die Fahrzeughalle bietet Stellplätze für sieben Fahrzeuge. Der Sozialbereich verfügt im Erdgeschoss über eine Küche und Aufenthaltsgelegenheiten sowie sechs Ruheräume.

Es gibt eine klare so genannte „Schwarz-Weiß-Trennung“ im Hygienebereich. Das bedeutet: Nach den Einsätzen gelangen die Einsatzkräfte über eine Schleuse mit Dekontaminationsmöglichkeiten in den Sozialbereich. Zudem gibt es im Erdgeschoss einen Wäscheraum, ein Lager sowie einen Desinfektionsraum.

Im Obergeschoss stehen drei Büros zur Verfügung, die gemeinsam mit einer größeren Multifunktionsfläche genügend Möglichkeiten für Seminare und innerbetriebliche Aus- und Weiterbildung sowie für Einsatz- und Dienstbesprechungen bereithalten.

Ampelanlage für Rettungswache

Am Großen Wall wurde für die Rettungswache eine Ampelanlage errichtet.
Am Großen Wall wurde für die Rettungswache eine Ampelanlage errichtet. © Funke Foto Services GmbH | Thorsten Lindekamp

Die Wache liegt räumlich in guter Nachbarschaft zur Polizeiwache. „Beim Ausrücken der Rettungskräfte können wir aus der Fahrzeughalle eine Ampelanlage steuern“, erklärt Jürgen Baetzen, zuständiger Fachbereichsleiter beim Kreis Kleve. „Das ermöglicht den Kolleginnen und Kollegen eine schnelle, reibungs- und gefahrenlose Ausfahrt vom Grundstück in den Straßenverkehr.“

Eigene Trafostation für Rettungswache in Emmerich

Für die Rettungswache wurde eine eigene Trafostation angeschafft, um das energetisch hocheffiziente Gebäude zu versorgen. Die Energieeffizienz ist mehr als 30 Prozent besser als der aktuelle Neubaustandard. Die Beheizung erfolgt mittels Sole-Wasser-Wärmepumpe und ein Teil der Energie wird mit der eigenen Photovoltaikanlage auf dem Dach der Fahrzeughalle produziert. Daneben wird eine Teilfläche auch als extensives Gründach genutzt.

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Die Fahrzeughalle verfügt über zwei modern ausgestattete Waschplätze. Zur Sicherheit der Mitarbeiter ist eine CO2-Warnanlage installiert. Die Außenanlagen bieten genügend Parkplätze für die Mitarbeiter im Rund-um-die-Uhr-Betrieb und die Freiflächen haben eine ansprechende Bepflanzung erhalten.

>>> Keine offizielle Eröffnung

Aufgrund der Corona-Pandemie kann aktuell keine offizielle Eröffnung mit Einsegnung der neuen Rettungswache stattfinden. Der Kreis Kleve wird dies im Rahmen eines Tags der offenen Tür nachholen.