Emmerich. Homerun Emmerich hat über 100.000 Euro an Spenden gebracht und wird auch im kommenden Jahr stattfinden. Wer dann die Startnummer 1 tragen soll.

Gute Organisation und ein tragfähiges Konzept müssen Hand in Hand gehen – oder besser laufen. Denn nur so lassen sich Menschen begeistern, um zum einen ihren inneren Schweinehund zu besiegen und/oder zum anderen die Geldbörse für den guten Zweck zu öffnen.

4000 Emmericher schnürten die Laufschuhe

Daher blickt Sascha Tück bereits in die Zukunft: „Ich glaube, die Startnummer 1 reservieren wir für nächstes Jahr schon mal fest“, sagt er mit einem Schmunzeln. Mit dieser Ziffer auf dem Trikot soll Peter Hinze in 2022 am Homerun Emmerich teilnehmen, denn in diesem Jahr war der Name von Emmerichs Stadtoberhaupt noch nicht auf der Teilnehmerliste zu finden. Über 4000 Emmericher waren hingegen aktiv geworden.

Ergebnis überrascht selbst das Homerun-Trio

Die Läufer des Homerun 2021 laufen über die Rheinpromenade ins Ziel in Emmerich. Der Homerun ist ein Spendenlauf Geld an die Rudolf W. Stahr - Sozial- und Kulturstiftung geht und für soziale Projekte in Emmerich gedacht ist.
Die Läufer des Homerun 2021 laufen über die Rheinpromenade ins Ziel in Emmerich. Der Homerun ist ein Spendenlauf Geld an die Rudolf W. Stahr - Sozial- und Kulturstiftung geht und für soziale Projekte in Emmerich gedacht ist. © Funke Foto Services GmbH | Thorsten Lindekamp

Daher stellte sich die Frage nach einer Wiederholung des Spendenlaufs überhaupt nicht. „Wir sind eigentlich schon fast verpflichtet, damit weiterzumachen“, sagt Simon Berntsen, der mit Jörg Bujar und Sascha Tück den Homerun Emmerich im Vorjahr noch in einer anderen Form aus der Taufe gehoben hatte.

Schon die Teilnehmerzahl ist beeindruckend. Das Ergebnis für den guten Zweck „hätten wir aber selbst in unseren kühnsten Träumen nicht erwartet“, so Jörg Bujar. Denn bei der Abschlussveranstaltung am 11. September konnte ein symbolischer Scheck von 82.000 Euro in die Höhe gehalten werden. Damals wurde aber bereits angekündigt, dass noch weitere Spendengelder hinzukommen könnten.

Spendensumme wurde nach oben korrigiert

In dieser Woche ist die Spendensumme dann nach oben korrigiert worden. Deutlich sogar. Denn es ist die 100.000-Euro-Marke geknackt worden. Genau sind es 108.395 Euro, die an die Rudolf W. Stahr - Sozial- und Kulturstiftung Emmerich fließen werden. Der gesamten Homerun-Crew ist wichtig, dass „Kinder, Jugendliche und sozial Benachteiligte unserer Heimatstadt“, wie Sascha Tück noch mal ausdrücklich betont, nun von den Spendengeldern profitieren können.

Soziale Zwecke werden bedacht

Jetzt stehe daher die „schwere, aber auch schöne Aufgabe an“, zu überlegen, wohin genau welche Summen fließen werden. Im Bereich der sozialen Zwecke soll etwa auch der Mittagstisch unterstützt werden. „Anträge von weiteren sozialen Zwecken liegen uns vor“, verrät Jörg Bujar.

Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Emmerich

Eintrag ins Golden Buch der Stadt Emmerich.
Eintrag ins Golden Buch der Stadt Emmerich. © FUNKE Foto Services | Konrad Flintrop

Die Stadt Emmerich würdigte das soziale Engagement des laufenden Trios nun auch in einer ganz besonderen Weise. Berntsen, Bujar und Tück durften sich ins Goldene Buch der Stadt Emmerich eintragen. „Damit dieses nun wirklich nicht alltägliche Engagement für die Nachwelt in den Büchern erhalten bleibt“, wie es der Bürgermeister bei einer kleinen Feierstunde im Ratssaal, zu der auch weitere Unterstützer und Angehörige der Geehrten eingeladen waren, ausdrückte.

Es geht um Strecke, nicht um Zeit

Das Besondere am Homerun Emmerich ist sein grundlegend anderes Konzept im Vergleich zu normalen Laufveranstaltungen. Denn es geht nicht um Zeit, sondern um Strecke. Die zurückgelegten Kilometer der Teilnehmer werden von Sponsoren mit einem Obolus bedacht. Kitas, Schulen und auch Firmen waren dieses Mal mit viel Feuereifer bei der Sache.

Abschluss-Event auf der Rheinpromenade

Elf Tage dauerte der Aktionszeitraum, in dem für die gute Sache gelaufen wurde. Mit der Emmericher Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing Gesellschaft (WFG), der Sparkasse Rhein-Maas, dem Stadtsportbund (SSB) mit Karin Thelemann, der Emmericher Firma Zwei und Salvea aus Kleve mit Patrick Prehn als Sponsoren sowie Partner wurde dann Homerun-Abschlussevent auf der Rheinpromenade auf die Beine gestellt.

Elf Tage eine besondere Atmosphäre in der Stadt

„Diese elf Tage haben für eine ganz besondere Atmosphäre in der Stadt gesorgt“, meint Bürgermeister Hinze. „Es gab irre Geschichten rund um den Homerun und die vielen bunten Trikots gehörten zum Stadtbild. Dem konnte man sich gar nicht entziehen.“

Und wenn es nach den drei Homerun-Helden geht, die nun mit ihrer Unterschrift im Golden Buch einen festen Platz in der Historie der Stadt haben, werden auch im kommenden Jahr wieder Tausende für den guten Zweck laufen, joggen oder walken – mit dem Bürgermeister mit der Startnummer 1 an der Spitze.

>>> Begriffserklärung

Der Name Homerun Emmerich zeigt die Heimatverbundenheit der Organisatoren. Denn sie haben einen Lauf (Run) für ihre Heimat (Home) organisiert. Ursprünglich kommt der Begriff aus dem Baseball. In der amerikanischen Nationalsportart wird damit ein Ball bezeichnet, der vom Schlagmann über die Spielfeldbegrenzung bis ins Publikum geschlagen wird. Der Schlagmann kann dann alle Male umkreisen und bis zur Homebase gelangen, was einen Punkt (im Englischen Run) für sein Team bedeutet.