Emmerich. Die Nutzung der bestehenden Radwege an einigen Straßen in Emmerich ist nicht mehr verpflichtend. Das hat mit Fahrradfreundlichkeit nichts zu tun.
Die Radwege der Innenstadtstraßen Van-Gülpen-, Gerhard-Storm-, Hansa-, Speelberger-, ‘s-Heerenberger- sowie der Ingenkampstraße in Hüthum müssen jetzt nicht mehr von Radfahrern verpflichtend genutzt werden. Stattdessen haben Radfahrer die Wahl, auch auf der Straße zu fahren.
Man muss diese Nachricht einen Augenblick sacken lassen, um zu erkennen: Das kann keine gute Lösung sein. Warum um Himmels Wille, will man Rad- und Autoverkehr auf den nicht breiter gewordenen Straßen vermischen? Was hat dies mit Fahrradfreundlichkeit zu tun? Das sorgt nur für eines: höhere Gefahr im Straßenverkehr.
Viele dieser Straßen werden vom motorisierten Verkehr stark frequentiert und befinden sich in unmittelbarer Nähe von Schulen bzw. Schulwege führen hier entlang. Welche Eltern werden ernsthaft ein gutes Gefühl haben, wenn ihr Kind womöglich noch vor Sonnenaufgang sich über diese Straßen zwängt, wo der Berufsverkehr bekanntlich eher ungeduldig ist?
Und dann noch 1,50 Meter Abstand halten beim Überholen
Es sei daran erinnert, dass die Straßenverkehrsordnung 2020 geändert worden ist . Autofahrer müssen beim Überholen der Radfahrer innerstädtisch 1,50 Meter Abstand halten. Zu Stoßzeiten werden diese Straßen damit praktisch einspurig. Die Autofahrer müssten womöglich komplett hinter den Radfahrern herfahren, weil bei Radfahrer-Auto-Auto-Radfahrer nebeneinander ein Begegnungsverkehr nicht auf die Straßen passt – schon gar nicht mit 1,50 Meter Abstand.
Womöglich werden sich einige Autofahrer daran halten. Und etliche Radfahrer werden lieber auf dem Radweg bleiben, der wahrscheinlich einfach nur nicht breiter ausgebaut werden kann, um wirklich fahrradfreundlich zu werden. Aber in Einzelfällen werden Autofahrer sich durch den Verkehr drängeln. Den Rest mag man sich gar nicht ausmalen...
Gebührenerhöhung: Es geht nicht um höhere Einnahmen für die Stadt
Anderes Thema: Etliche Emmericher schimpfen auf anstehende Gebührenerhöhungen bei Begräbnissen , Straßenreinigung, Abwasser und Müll. Um das nochmal klarzustellen: Es geht nicht darum, dass die Stadt Emmerich höhere Einnahmen generiert. Die Gebühren müssen nur die Kosten decken. Tun sie das nicht, ist die Lücke anders zu füllen. Mit Haushaltsmitteln. Anders herum haben die Emmericher in den vergangenen Jahren auch von Gebührensenkungen profitiert , wenn Geld übrig blieb. Auch dies ist mit Fristen verpflichtend.
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