Emmerich. In Emmerich sind die Einschränkungen wegen des Coronavirus an vielen Stellen sichtbar. Das Thema beherrscht auch die Gespräche beim Einkaufen.
Das Green ist nicht Grün sondern Schwarz. Eine riesige Schar an Krähen hat sich auf Bahn acht beim Golfclub Borghees niedergelassen. Sie können ungestört in den Rasen picken. Die Gefahr von umherfliegenden Golfbällen existiert nicht. Denn seit Dienstag ist der Golfplatz geschlossen.
Allgemeinverfügung der Stadt
Dies wird im Laufe des Tages durch eine Allgemeinverfügung der Stadt Emmerich nochmal klar herausgearbeitet. Denn Zusammenkünfte in Sportvereinen sowie sonstigen Sport- und Freizeiteinrichtungen sind untersagt.
Nichtsdestotrotz nutzen ein paar Sportbegeisterte das kostenlose Angebot von Mutter Natur. Im Borgheeser Wald ab Höhe des Alten Rheingolders bis hin zur Wild bei Alt Voorthuysen sind immer mal wieder Jogger unterwegs. Zumeist wird als Einzelkämpfer gegen den inneren Schweinehund das Laufpensum in Angriff genommen. Einige Eltern haben aber auch ihre Kinder dabei, die wegen der Corona-Pandemie nicht in die Schule dürfen. Größere Menschengruppen gibt es nicht.
Holzarbeiten am Kuckucksdahl
Vorbei an der Wild und den dort am Flusslauf stehenden ausgebauten Wohnmobilheimen: Es herrscht eine entspannte Stille über dem Wildweg. Das änderte sich am Abzweig Kuckucksdahl. Die Straße durch den Wald nach Hochelten ist gesperrt. Explizit für Fußgänger. Denn mit schwerem Gerät wird hier der Baumschnitt vorgenommen. Da wo einst der Märchenberg Kinder in die Welt der verwunschenen Sagen entführte, wird nun schnöde Holz gesägt.
Gesprächsthema rund um den Markt in Elten
In Elten selbst ist Covid-19 das Gesprächsthema auf der Straße. Der Einkauf in den Geschäften rund um den Markt wird auch dazu genutzt, um sich mit anderen Eltenern über Ansteckungsgefahr, Krankheitsverlauf und alle weiteren Maßnahmen rund um die Pandemie zu unterhalten.
Unterhalten wird sich auf dem Eltenberg auch. Ein paar Mountainbiker ziehen ihre Sportkleidung an und bereiten sich auf die Fahrt am Hang vor.
Umsetzung Masterplan Hochelten
Direkt am Parkplatz tritt die Stadt Emmerich als Bauherr auf. Zur Umsetzung des Masterplans Hochelten wird unter anderem die neue Touristen-Information gebaut. Die Glasfront öffnet sich zur St. Vitus-Kirche. So lässt sich sehen, dass der Innenausbau in vollem Gange ist. Und der tätige Handwerker scheint ein großer Freund des deutschen Schlagerguts der 70er-Jahre zu sein. Die freie Interpretation des Rex-Gildo-Klassikers „Marie, der letzte Tanz ist nur für dich“ schallt mit seiner wohltemperierten Baritonstimme aus dem Inneren über den Parkplatz.
Handwerker sucht man am Waldhotel hingegen vergeblich. Denn hier wurde bekanntlich ein gerichtlicher Baustopp erzwungen.
Sport- und Freizeitanlagen müssen zunächst bis 19. April schließen
Doch zurück zur zukünftigen Touristen-Info. Der ursprüngliche Plan sah vor, dass die Arbeiten im Herbst des vergangenen Jahres abgeschlossen sein sollten. Der Zeitplan ist aus den Fugen geraten. Allerdings ist es aktuell eh fraglich, wie sich der Tourismus in Zeiten des Coronavirus in den kommenden Monaten entwickelt. Am Dienstag steht in jedem Fall kein einziges Wohnmobil auf dem neugestalteten Stellplatz,der aber auch noch nicht über Wasser- und Stromanschlüsse verfügt, vis-à-vis von der Minigolfanlage.
Die Miniatur-Anlage ist ebenso wie der „große Bruder“ in Borghees verweist. Eigentlich sollte die Saison in Hochelten am 1. April beginnen. Eigentlich. Denn Sport- und Freizeiteinrichtungen müssen in Emmerich bis zunächst zum 19. April geschlossen bleiben.
Auch Yachthafen ist eine Sportstätte
Der Yachthafen in Hüthum muss ebenfalls geschlossen werden. Denn ein Yachthafen gilt als eine Sportstätte, wie Stadtsprecher Tim Terhorst auf NRZ-Anfrage bestätigt. Somit gilt dort die Allgemeinverfügung der Stadt Emmerich.
>>> Veranstaltungen im Sommer abgesagt
Die Kreis Klever KulTourtage am Wochenende des 16. und 17. Mai finden nicht statt. Auch das Jugendfestival Courage des Kreises Kleve, das für Samstag, 06. Juni 2020 geplant war, ist abgesagt. „Aufgrund der Verbreitung der Corona-Infektionen kann der Kreis Kleve die erforderlichen umfangreichen Planungen und Vorbereitungen, die derzeit mit Hochdruck erfolgen würden, nicht in Angriff nehmen“, so Landrat Wolfgang Spreen.
Zahlreiche kleine und große Courage-Fans haben bereits ihr Ticket im Online-Ticket-Shop erworben. Der Kreis Kleve hat das weitere Vorgehen mit dem Ticketshop besprochen. Die Käufer müssen sich nicht selbst aktiv beim Online-Ticket-Shop melden. Vielmehr werden die gezahlten Beträge in einigen Tagen automatisch dorthin erstattet, von wo die Zahlung die Kundinnen und Kunden beim Kauf erfolgt ist.