Hochelten. Das Verwaltungsgericht hat die Baugenehmigung fürs Waldhotel Hochelten für rechtswidrig erklärt. Für den Betreiber wird die Zeit zum Problem.

Noch in diesem Jahr wollte Frank Gesthuizen das umgebaute Waldhotel Hochelten im Idealfall eröffnen. So kündigte er es bei einem Rundgang im Februar ambitioniert an. Daraus wird nichts. Das Verwaltungsgericht Düsseldorf hat per einstweiliger Verfügung zunächst mal einen Baustopp erwirkt. Die Baugenehmigung wurde für rechtswidrig erklärt.

Ein Anwohner hatte die Baugenehmigung angefochten. Kernproblem ist das Ausmaß der Geschäfte, die im Waldhotel getätigt werden sollen. Der Betreiber muss nachbessern – was durchaus zu leisten sei, aber mindestens rund drei Monate Verzögerung nach sich ziehen wird, schätzt die Stadt Emmerich.

Personal ist ab Februar schon eingestellt

Der sonst immer sehr positiv eingestellte Frank Gesthuizen äußert erstmals Sorgen: „Geplant war eine Eröffnung im Februar. Ich habe zum Teil schon Personal eingestellt, musste jetzt die Handwerker wegschicken. Außerdem werden bald Dinge wie die Küche angeliefert. Wenn das alles zu lange dauert, dann haben wir ein Problem.“ Die Kosten stiegen weiter an.

Gesthuizen beteuert, dass er dieses schöne Projekt in Hochelten aus idealistischen Gründen angegangen sei, weniger, um den maximalen Profit herauszuschlagen. „In den Niederlanden haben wir bei vielen Gastronomien nie Probleme mit den Nachbarn gehaben. Wir wollen auch in Hochelten gut mit ihnen auskommen“, zeigt sich Gesthuizen gesprächsbereit. Dieses Leuchtturmprojekt müsse für Emmerich ein Erfolg werden.

Gericht sieht Bewirtung externer Gäste als Fokus

Bekanntlich soll das Hotel neun Zimmer vorhalten. Ein Restaurant mit Terrasse bietet einen herrlichen Blick ins Rheintal. Hierfür wurden Öffnungszeiten von 7 Uhr morgens bis 2 Uhr nachts genehmigt.

Insgesamt sind 24 Plätze für die Außengastronomie, 16 Plätze für die Weinstube und bis zu 147 Plätze für die Innengastronomie, wo auch größere Events wie Hochzeiten gefeiert werden sollen, vorgesehen. Für das Verwaltungsgericht liegt somit der Schwerpunkt nicht auf den neun Hotelzimmern, sondern auf der Bewirtung der externen Gäste.

Der Parkplatz könnte zum Knackpunkt werden

Allerdings hat Gesthuizen, und das auch erst in einem zweiten Schritt, den Bau von nur rund 50 Parkplätzen vorgesehen. Ursprünglich dachte der Niederländer, die Hotelkunden könnten den öffentlichen zentralen Parkplatz von Hochelten mitnutzen.

Der Parkplatz soll an der Graf-Wichmann-Allee entstehen, wo bisher Tennisplätze waren. Dort wohnt der Anwohner, der sich gegen die Pläne erfolgreich gewehrt hat. Eben der Verkehr auf dem Parkplatz war es offenbar, der ihn den Rechtsweg beschreiten ließ.

Die Folgen sind noch nicht absehbar

Im Sinne des Nachbarrechts sei die Baugenehmigung zu unbestimmt, hat das Verwaltungsgericht moniert. Mit welcher Lärmbelästigung ist zu rechnen? Wie genau sehen die Betriebsabläufe aus? Vor allem dann, wenn große Feiern oder Konferenzen hier stattfinden. Und wie oft sind große Events überhaupt geplant?

Die Verfügung habe „aufschiebende Wirkung. Es ist ein Arbeitspapier, was dem Investor aufzeigt, was er noch beibringen muss“, schildert Stadtsprecher Tim Terhorst.

Nun muss Frank Gesthuizen seine Hausaufgaben machen und im Bauantrag nachbessern. Was schlussendlich die Folgen sein werden, vermag die Stadt Emmerich derzeit nicht beurteilen: „Ob baulich etwas geändert werden muss, ein Schallgutachten vorgelegt werden muss oder Änderungen in den Betriebsabläufen erforderlich sein werden, das ist im Moment alles offen“, schildert Tim Terhorst.

>> Seit 2014 in Planung

Für die Umsetzung des Masterplans Hochelten nimmt der Wiedereröffnung des Waldhotels zweifelsohne eine zentrale Bedeutung ein. Das Hotel steht seit 2008 leer. 2014 hat die Familie Gesthuizen das Gebäude erworben und plant seither die Neueröffnung. Der Umbau des Hotels selbst ist inzwischen vorangeschritten.