Duisburg. Das Torhaus Süd in Duisburg feiert Richtfest, vom Torhaus Nord ist nichts zu sehen. Wie es mit den Häusern an der Düsseldorfer Straße weitergeht.

Bis 2024 sollten mitten in der Duisburger Fußgängerzone zwei Neubauten entstehen, gleich gegenüber von Galeria Kaufhof. Dafür wurden 2020 und 2021 die alte Stadtbibliothek und die Volksbank abgerissen. Während das Torhaus Süd auf der Bankfläche am 17. April zumindest Richtfest feiert, ist vom Torhaus Nord noch nichts zu sehen. Was ist da los?

Torhaus Süd in der Duisburger Fußgängerzone feiert bald Richtfest

Die Möglichkeiten des Standorts werden seit über zehn Jahren diskutiert. Damals sollte noch Primark nach Duisburg kommen, später pendelten die Ankermieter-Möglichkeiten zwischen Edeka und Zara. Schließlich griff die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft VBG zu und baute das Torhaus Süd auch gleich selbst.

Für das Torhaus Nord reichte Fokus Development-Geschäftsführer Andrej Pomtow im April 2022 den Bauantrag ein. Erst jetzt, zwei Jahre später, hat die Stadt das Projekt genehmigt.

Die Genehmigung habe so viel Zeit gekostet, weil „ein erheblicher Abstimmungsbedarf mit den Eigentümern an der Königstraße bestand, da es eine Erschließung der Grundstücke gibt, die über die Flächen des Torhauses Nord erfolgen muss“, schreibt Stadtsprecher Maximilian Böttner.

Torhäuser werden wegen logistischer Probleme nacheinander gebaut

Beim gleichzeitigen Bau beider Gebäude wären erhebliche technische und logistische Probleme entstanden, insbesondere wegen des Baus der Tiefgarage im Bereich der Börsenstraße. Zudem hätte es bei gleichzeitiger Herstellung mehr Einschränkungen im Bereich der Baustellen gegeben und es wären wahrscheinlich erhebliche weitere Kosten auf Investorenseite entstanden.

Böttner ergänzt, dass es für die Stadt positiv sei, dass beide Projekte trotz angespannter Situation in der Baubranche umgesetzt werden. Durch den Einzug der Bezirksverwaltung werde der Bereich der Düsseldorfer Straße wieder mehr belebt.

Fokus-Chef Andrej Pomtow freut sich, dass es bald losgeht mit der Baugrube für das zweite sandsteinfarbene Gebäude. Er betont, dass das Genehmigungsverfahren für den VBG-Bau im Einvernehmen vorgezogen worden sei. Insgesamt sei es sinnvoller gewesen, beide Bauvorhaben logistisch auseinanderzuziehen. Neue Termine für Fertigstellung und Einzug seien noch nicht spruchreif, die Ausschreibung sei fast fertig. Fokus zieht selbst in das Torhaus Nord, im Erdgeschoss wird sich die AOK breit machen. Auf die Frage, ob sich die Kosten durch die Verzögerung erhöht haben, antwortet Pomtow: „Eindeutig Ja.“ Konkret will er aber auch hier noch nicht werden.

So sollen die beiden Torhäuser an der Düsseldorfer Straße in der Duisburger Fußgängerzone aussehen.
So sollen die beiden Torhäuser an der Düsseldorfer Straße in der Duisburger Fußgängerzone aussehen. © Fokus Development | Fokus Development

Generalunternehmer baut Verwaltungsgebäude für die VBG

Das Torhaus Süd hat die VBG von Generalunternehmer Zech Bau hochziehen lassen. Im Oktober 2025 soll der finale Umzug in das sechsgeschossige Büro- und Verwaltungsgebäude erfolgen, dann stehen 11.470 qm für rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Verfügung: Büros und Konferenzräume, Sportflächen, Mitarbeiterbistro, Empfang und Poststelle.

Für zwei Jahre musste die Bezirksverwaltung allerdings noch von Duissern nach Huckingen ziehen. Diese Interimslösung ist auch keine unbekannte Immobilie: Die Versicherer sitzen derzeit gegenüber vom Landhaus Milser in Huckingen, wo das Tec-Unternehmen Infineon einen seiner 20 deutschen Sitze hat.

Damit das alles passt, wurden 95 Prozent des Papieraktenbestandes digitalisiert, berichtet die Bezirksverwaltung Duisburg. Das habe jede Menge Umzugskartons gespart, so die Pressestelle. „Die Kolleginnen und Kollegen freuen sich, vorübergehend in unserem Interimsstandort im grünen Duisburger Süden tätig zu sein“, sagt Geschäftsführer Hendrik Hillebrand-Hüter.

RUND UMS THEMA: IMMOBILIEN IN DUISBURG