Duisburg. Im Kampf gegen Elterntaxis soll es jetzt möglich werden, Straßen vor Schulen zu sperren. Welche Maßnahmen in Duisburg getestet werden.
Raser vor Schulzentren, drehende Elterntaxis in Schulhofeinfahrten – der Schulweg ist an vielen Stellen ein Risiko-Parcours, auch in Duisburg. Jetzt soll es möglich werden, Schulstraßen einzuführen, das plant jedenfalls das Verkehrsministerium NRW. Damit Kinder zu Fuß oder mit dem Rad sicher zur Schule kommen, könnten Straßen im Umfeld einer Schule temporär für den Autoverkehr gesperrt werden.
Ein entsprechender Erlass liege der Stadtverwaltung noch nicht vor, schreibt Stadtsprecher Sebastian Hiedels, aber sie „verfolgt die Diskussionen über die Einrichtung von Schulstraßen und prüft dabei auch, ob es sinnvolle Anwendungsbereiche im Duisburger Stadtgebiet gibt“.
An welcher Schule die Einrichtung einer Schulstraße sinnvoll wäre, kann er noch nicht beantworten. „Es ist jeweils eine sorgfältige Prüfung erforderlich, da die Auswirkungen von Schulstraßen auf die Anwohner einer Straße beträchtlich sein können.“
Gefahrenzone Schulweg: Einbahnstraßenlösung als Pilotprojekt
Duisburg macht bereits seine ganz eigenen Erfahrungen: An der Grundschule Albert-Schweitzer-Straße in Huckingen ist Mitte Januar eine Einbahnstraßenregelung eingeführt worden. Sechs Monate soll das Pilotprojekt laufen. Zuvor gab es mehrfach täglich Verkehrschaos durch Elterntaxis und ihre Wendemanöver.
In den sozialen Netzwerken wird hier und da Kritik laut, dass sich die gefährlichen Situationen verlagern und nun durch hektische und zu schnell fahrende Eltern auf den Zubringerstraßen entstehen würden. Auch manche Anwohner sind nicht glücklich mit der Einbahnstraße vor der Tür.
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Pilotprojekt soll am Ende evaluiert werden
Der Schulleiter hatte noch im Januar erklärt, dass ihm eine temporäre Sperrung lieber gewesen wäre, weil das überschaubare Einschränkungen mit sich gebracht hätte. Jetzt läuft das von der Politik beschlossene Verfahren. Ob sich die Situation vor der Grundschule nachhaltig gebessert hat, soll eine Abschlussevaluation zeigen.
Je nach Ausgang wären dann auch Einbahnstraßenregelungen vor anderen Schulen denkbar. Oder eben Schulstraßen – wenn es bis dahin Ausführungsverordnungen gibt.
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Auch mit Eltern-Haltestellen wird versucht, den gefährlichen Hol- und Bringverkehr an Schulen zu entzerren. Da, wo es die Hunderte Meter von den Schulen entfernten Parkplätze bereits gibt, halten sich zwar viele Eltern nicht daran und bringen ihr Kind trotzdem bis vors Schultor. Im Schulausschuss wurde kürzlich dennoch ein Prüfantrag abgesegnet. Die Stadtverwaltung muss jetzt ausloten, wo weitere Eltern-Haltestellen eingerichtet werden könnten.