Duisburg. Wegen steigender Schülerzahlen brauchen Förderschulen mehr Raum. Gegen einen neuen Standort, den das Duisburger Schulamt plant, gibt es Proteste.
Das Amt für schulische Bildung plant, in der ehemaligen Pestalozzi-Förderschule in Homberg ab dem kommenden Schuljahr wieder Kinder mit Förderbedarf (Geistige Entwicklung) unterzubringen.
Deshalb gibt’s nun nicht nur Ärger mit den Eltern der benachbarten Grundschule Ottostraße, sondern auch mit den Kommunalpolitikern. Sie fühlen sich nicht rechtzeitig über die Pläne der Schulverwaltung informiert, in Hochheide einen Teilstandort der Rheinhauser Friedrich-Fröbel-Schule einzurichten.
Bedarf an Förderschulplätzen in Duisburg rasant gestiegen
Für die GGS Ottostraße würde damit eine vergleichsweise komfortable räumliche Situation enden: Denn seit Auflösung der Pestalozzischule zum Schuljahrsbeginn 2017/18 nutzt die nur einen Steinwurf entfernt gelegene Ottoschule die beiden Gebäude, für die sich mittlerweile der Name „Ottoschule Haus 2“ eingebürgert hat.
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So wäre es wohl auch geblieben, würde nicht auch der Bedarf an Förderschulplätzen in Duisburg rasant steigen. In Wanheimerort ist deshalb der Umbau der ehemaligen Hauptschule Hitzestraße geplant. Auch die einstige Waldorfschule in Hüttenheim muss vor einer möglichen Folgenutzung als Förderschule saniert werden. „Darauf können wir aber nicht warten“, rechtfertigt Ralph Kalveram, Leiter des Amtes für schulische Bildung, die Suche nach Alternativen.
Amtsleiter: Verständnis für verärgerte Eltern
Um den linksrheinischen Bedarf zu befriedigen, richtete sich der Blick auf die Pestalozzischule. Im vergangenen Dezember habe darüber ein erstes Gespräch mit den Schulleitungen von Fröbel- und Ottoschule gegeben, berichtet der Amtsleiter. Die Begeisterung habe sich vor allem seitens der Grundschule in Grenzen gehalten: „Das kann ich gut verstehen.“
Zeit genug wäre gewesen, die Politik zumindest im nicht öffentlichen Teil zu informieren. Die Bezirksvertretung Homberg/Ruhrort/Baerl und auch der Schulausschuss tagten im Januar. Doch auf die „Buschtrommel“ ist Verlass. Der Plan sprach sich herum, Kommunalpolitiker, die nun von den Eltern angesprochen werden, sind sauer.
Zweigstandort der Fröbelschule für bis zu 60 Kinder
Der Amtsleiter gelobt nun Kommunikation: „Ich werde mit dem Elternrat sprechen.“ Konkret plant die Schulverwaltung, zum nächsten Schuljahr eines der beiden Gebäude der ehemaligen Pestalozzischule als Zweigstandort der Fröbelschule zu nutzen. Etwa 50 bis 60 Kinder mit der Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“ sollen dann dort zur Schule gehen.
Welche Jahrgangsstufe es sein soll, sei noch nicht klar, so Kalveram. Grundschüler mit älteren Kindern an einem Standort zu mischen, sei ein erkanntes Problem, versichert der Amtsleiter: „Es ist deshalb vorgesehen, beide Gebäude durch einen Zaun voneinander zu trennen.“