Duisburg. Mit dem GreenView soll der Duisburger Süden eine neue Prestige-Immobilie bekommen. Doch jetzt gibt‘s Streit zwischen Projektentwickler und Stadt.

Eigentlich sollte in Huckingen längst eine neue Prestige-Immobilie stehen: Das GreenView, geplant als Büro- und Ärztezentrum, sollte – nach einer Verzögerung während der Corona-Pandemie – 2023 fertig werden. Davon ist nach wie vor nichts zu sehen. Seit einiger Zeit ist das Projekt außerdem aus der Vermarktung auf einschlägigen Internetportalen verschwunden. Droht dem Projekt GreenView das Aus?

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„Das Projekt ruht“, sagt Dr. Andreas Martin, Geschäftsführer des Projektentwicklers Concepta aus Düsseldorf. Dabei wolle Concepta das GreenView weiterhin realisieren, hatte bereits mehr als die Hälfte der Fläche vermarktet. Inzwischen aber „gibt es unterschiedliche Auffassungen zwischen der Stadt Duisburg und uns“.

Es gibt unterschiedliche Auffassungen zwischen der Stadt Duisburg und uns.
Dr. Andreas Martin - Geschäftsführer des Projektentwicklers Concepta

Konkret geht es um den Bebauungsplan. Dieser sehe am Kreisverkehr hinter dem Edeka-Center Angerbogen Büros vor, das GreenView soll allerdings ein Ärztezentrum mit Büroanteil werden. Und: In welchen Grenzen darf überhaupt gebaut werden? „Es geht da um einige Themen“, sagt Martin.

Concepta uneins mit Duisburg: Projektentwickler musste GreenView-Mietern absagen

Dabei waren nach seinen Angaben 60 Prozent der Immobilie, die sich Concepta als eine Mischung aus Praxen für Ärzte und Physiotherapeuten, weiteren medizinischen Feldern und Büros vorstellt, schon vermarktet und die Mietverträge unterschriftsreif. „Wir haben den Mietern abgesagt. Die sind unglücklich, die fanden das Konzept gut.“

Auch bei Concepta glaubt man weiterhin an das GreenView-Konzept: 6500 Quadratmeter für ein modernes Büro- und Ärztezentrum mit zehn bis zwölf Praxen aus dem Gesundheitsbereich, verteilt auf vier Geschosse und zwei Staffelgeschosse, dazu Gastronomie im Erdgeschoss und 80 Pkw-Stellplätze. „Wir sind bereit, uns zu bewegen“, sagt Martin im Hinblick auf die Differenzen mit der Stadt. „Aber es muss insgesamt funktionieren.“

6500 Quadratmeter für Arztpraxen, Büros und Gastronomie: Das ist das Konzept für das GreenView im Duisburger Süden.
6500 Quadratmeter für Arztpraxen, Büros und Gastronomie: Das ist das Konzept für das GreenView im Duisburger Süden. © Concepta Projektentwicklung

Für die Stadt geht der Plan von Concepta in seiner jetzigen Form offenbar nicht auf. Zwar sei man sich ursprünglich einig gewesen, sagt Geschäftsführer Martin. Dann aber habe es auf Seiten der Stadt personelle Änderungen gegeben, deutet er einen Grund für die inzwischen unterschiedlichen Vorstellungen für das GreenView an – 2022 wechselte der damalige Wirtschaftsdezernent Andree Haack nach Köln.

Heute geht die Stadt deutlich auf Distanz zur Idee eines Ärztehauses am Standort. „Die Vorgaben des Bebauungsplans sind eindeutig“, sagt Stadtsprecher Malte Werning. Die Planung für das GreenView lasse sich „nicht mit den Vorgaben des rechtskräftigen Bebauungsplans vereinbaren“. Und weiter: „Daher kann das Projekt des Entwicklers dort nicht umgesetzt werden.“

Stadt Duisburg will Entwicklung des GreenView-Grundstücks ausschreiben

Der Bebauungsplan sehe dort eine andere Nutzung vor: ein Verwaltungsgebäude und Hotel, alternativ ausnahmsweise Dienstleistungsbetriebe oder Gastronomie. Mit diesen Nutzungen will die Stadt kurzfristig die Entwicklung des Grundstücks in unmittelbarer Nähe des Neubaugebiets Am Alten Angerbach voranbringen: Sie wird neu ausgeschrieben. „Das streben wir noch für das erste Halbjahr 2024 an.“

Das endgültige Aus für das Projekt GreenView – oder ein Neuanfang? Der Geschäftsführer des Düsseldorfer Projektentwicklers kündigt an: „Wenn es ein Verfahren gibt, werden wir uns bewerben.“

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