Duisburg. Über die Gebühren auf dem Duisburger Weihnachtsmarkt wird viel geschwiegen, doch einige Händler nennen Zahlen. Wie die Preise berechnet werden.

Der Weihnachtsmarkt in Duisburg lockt Menschen aktuell in die Innenstadt. Doch welche Kosten kommen auf die Händler, die Betreiber der Stände zu, wenn sie Teil des Budenzaubers an der Königstraße sein wollen? „Die Standgebühr ist sehr individuell und hängt von zahlreichen unterschiedlichen Faktoren ab“, erklärt ein Sprecher von Duisburg Kontor. Mit Verweis auf die Verträge möchte die städtische Tourismusgesellschaft zwar keine konkreten Zahlen nennen, der Veranstalter gibt aber Hinweis auf die komplexe Bemessung.

So wird bei der Festlegung der Standgebühren etwa das jeweilige Sortiment des Händlers berücksichtigt. Für eine Glühweinbude wird ein anderer Preis aufgerufen als für Stände mit Essen oder Kunsthandwerk. „Die Erträge, die von den Betreibern mit den jeweiligen Produkten erzielt werden können, sind stark unterschiedlich“, erklärt der Kontor-Sprecher. Eine Rolle bei der Bemessung spielt auch die Kundenfrequenz und die Verweildauer der Gäste.

Standgebühren auf dem Weihnachtsmarkt: Betreiber geben Einblicke

Unter Zusicherung der Anonymität geben verschiedene Händler Einblicke in ihre Kosten. So berichtet der Betreiber eines Glühweinstands, dass er rund 15.000 Euro Standgebühren zahle. Die Ausschankfläche, so der Händler, sei ein weiteres Kriterium bei der Berechnung, die er als „fair“ bezeichnet. Die großen Hütten müssen wohl noch tiefer in die Tasche greifen.

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„Verdoppelt“ habe sich der Preis für Strom, berichten gleich mehrere Betreiber. Gestiegen seien auch die Einkaufskosten: „Kakao, Glühwein – alles ist teurer geworden“, sagt ein Schausteller. Hinzu kommen Personal- und Gebühren für die Musiknutzung. Eine Preissteigerung, wie etwa beim Glühwein von 3,50 auf vier Euro, sei für mehrere Betreiber deshalb „unumgänglich“ gewesen. Hinzu kommt: Das Geld für die umsatzschwachen nächsten Monate ohne Veranstaltungen müssen Schausteller mit dem Weihnachtsgeschäft verdienen.

Duisburg Kontor hat die Platzgelder 2023 nicht erhöht

Die positive Nachricht: Duisburg Kontor hat die Standgebühren mit Verweis auf den „Kostendruck der Betreiber und der Inflation“ im Vergleich zum Vorjahr nicht angepasst. Man sei auch „an der Grenze“, was in Duisburg verlangt werden könne, urteilen gleich zwei Betreiber. Auf dem Weihnachtsmarkt in Dortmund, wo die Schausteller auch Veranstalter sind, seien die Gebühren geringer.

Damit auch traditionelles Kunsthandwerk seinen Platz beim Budenzauber hat, sind die Gebühren dort am niedrigsten. Standgebühren in Höhe von rund 4000 Euro wurden in der Vergangenheit berichtet. Mehr zahlen Imbisse und Süßwarenstände: Eine Verkäuferin erzählt von einer Gebühr in Höhe von 10.000 Euro, die ihrem Vorgesetzten berechnet werden. „Mein Chef steht sogar selbst im Wagen, um Geld für Personal zu sparen“, sagt sie. Der Kostendruck sei in diesem Jahr sehr hoch.

Weihnachtsmarkt in Duisburg: Vor dem Forum ist es beliebt – und teuer

Ein weiteres Kriterium für die erhobenen Gebühren sind die jeweiligen Standorte entlang der Flaniermeile. Dabei arbeitet Duisburg Kontor auf dem Weihnachtsmarkt mit vier unterschiedlichen Zonen. „Grundsätzlich ist der Bereich zwischen Forum und City Palais derjenige mit der höchsten Besucherfrequenz und der höchsten Verweildauer, daher werden hier auch die, vergleichsweise, höchsten Gebühren für die Betreiber erhoben“, erklärt der Veranstalter.

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Der König-Heinrich-Platz mit Forum und City Palais sei auch bei den Standbetreibern besonders beliebt, verrät Duisburg Kontor. Viele der teilnehmenden Händler entscheiden sich aber auch seit Jahren bewusst für Stellplätze außerhalb des am stärksten frequentierten Bereichs. Ein Grund: Die Stammkunden, die sich viele Betreiber über die Jahre erarbeitet haben.

Bei der Anordnung der Buden durch Duisburg Kontor spielt deshalb auch eine Rolle, dass „Anbieter mit Tradition möglichst dort zu finden sind, wo sie auch in den zurückliegenden Jahren angesiedelt waren“, erklärt ein Sprecher. Zudem wolle der Veranstalter auf Abwechslung im Angebot achten. Hinzu kommt eine „gezielte Positionierung von Geschäften mit starker Publikumsfrequenz“, so sollen dann umliegende Angebote profitieren.

Der Weihnachtsmarkt in Duisburg hat in diesem Jahr eine neue Beleuchtung bekommen. Vom Riesenrad ist das Lichtermeer gut zu sehen.
Der Weihnachtsmarkt in Duisburg hat in diesem Jahr eine neue Beleuchtung bekommen. Vom Riesenrad ist das Lichtermeer gut zu sehen. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

>> Weihnachtsmarkt Duisburg: Kosten für Duisburg Kontor

  • Klar ist: Mit den Standgebühren finanziert Duisburg Kontor auch den Weihnachtsmarkt. Zu den Kosten für die städtische Tourismusgesellschaft zählen etwa der Sanitätsdienst oder auch der Sicherheitsdienst, der an 44 Tagen und Nächten präsent ist.
  • Auch das Einrichten sowie der Betrieb der temporären Infrastruktur wie Strom, Wasser und Abwasser für die Betreiber stehen auf dem Kostenzettel. Ebenso werden der Betrieb und die Instandhaltung der Eislaufbahn von Duisburg Kontor finanziert.