Duisburg. Halbzeit auf dem Weihnachtsmarkt in Duisburg: Nach drei Wochen sprechen Händler von ihren Geschäften, einer positiven Neuerung – und Problemen.

Es ist Halbzeit auf dem Weihnachtsmarkt in Duisburg: Seit drei Wochen verwandeln mehr als 100 verzierte Holzhütten die König- und die Kuhstraße in ein Weihnachtsdorf. Doch wie laufen bislang die Geschäfte der Betreiber? Unter Zusicherung der Anonymität gewähren verschiedene Händler Einblicke:

Der Feind der Standbetreiber ist nasses Wetter, dann bleiben die Kunden weg. Schleppend sei der Betrieb deshalb in diesem Jahr angelaufen. „Die Regenzeiten haben weh getan“, sagt der Betreiber eines Getränkeausschanks. Auch Temperaturen um den Gefrierpunkt seien nicht förderlich: „Wenn es zu kalt ist, kommen die Leute auch nicht“, sagt ein Händler. Gerade an den sonst umsatzstarken Wochenenden hoffen die Betreiber für die nächsten Wochen auf einen gnädigen Petrus.

Weihnachtsmarkt in Duisburg: Händler berichten von „rappelvollen“ Tagen

Denn ist das Wetter gut, kommen die Besucher zahlreich. So sei es an manchen Tagen schon „rappelvoll“ gewesen, sagt ein Betreiber eines Glühweinstandes. Er sei bislang „zufrieden“, wenngleich der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr geringer ist. Mehrere Betreiber, so auch er, haben den Preis für Glühwein in diesem Jahr von 3,50 Euro auf 4 Euro angehoben.

Lesen Sie unsere Berichte über den Duisburger Weihnachtsmarkt 2023:

Der Schritt sei angesichts gestiegener Kosten „unumgänglich“ gewesen. Teurer dürfe das mit Zimt und Nelken gewürzte Heißgetränk in Duisburg aber nicht werden: „Die Schmerzgrenze ist damit erreicht“, sagt der Wirt für seinen Stand und mit Blick auf die Kundenzufriedenheit. Wenngleich in Düsseldorf mitunter schon fünf Euro fällig sind, zeigen andere Städte, dass es günstiger geht: So kostet die Tasse in Essen an vielen Ständen 3,50 Euro.

Weihnachtsmarkt in Duisburg: Neue Beleuchtung kommt gut an

Unisono Lob gibt es von den Betreibern der Stände für die neue Beleuchtung auf dem Weihnachtsmarkt. Die 100 verschiedenen Lichtelemente – vom großen Frohe-Weihnachten-Schriftzug vor dem Stadttheater bis hin zum Sterne-Tunnel auf dem Portsmouthplatz – seien ansprechend. „Das macht was her und kommt gut bei den Besuchern an“, sagt einer der Betreiber.

Auch der sechs Meter hohe und zehn Meter breite leuchtende Rundbogen am Eingang der Königstraße sei ein gelungenes Eingangstor für den Budenzauber. „Die blauen Tannen wirkten wie aus der Zeit gefallen“, sagt ein Standbetreiber über die Dekoration der Vergangenheit.

Teil der neuen Beleuchtung: Auf dem Weihnachtsmarkt gibt es mehrere Rundbögen.
Teil der neuen Beleuchtung: Auf dem Weihnachtsmarkt gibt es mehrere Rundbögen. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Ausgezahlt habe sich auch die Rückkehr eines Highlights: „Die Eisbahn ist ein Muss“, sagt einer der Betreiber. Bei einem Rundgang am Mittwochnachmittag und bei trockenem Wetter zeigt sich der Abschnitt bis hin zum Riesenrad deutlich belebter als im Vorjahr. 2022 fehlte die Eisbahn aus energetischen Gründen.

Wunsch nach mehr Werbung für den Familientag

Aufpassen müsse der Veranstalter Duisburg Kontor in Zukunft bei der Auswahl der Stände, damit die Meile für Besucher weiterhin attraktiv bleibt und nicht zu einer „Fress- und Saufmeile“ verkomme, sagt ein Betreiber. Insgesamt zählt der Duisburger Weihnachtsmarkt 41 Gastro-Stände.

Dass es jeden Montag einen Familientag gibt, der günstigere Preise bei teilnehmenden Händlern oder für eine Karussellfahrt verspricht, sei bei vielen Besuchern nicht angekommen, kritisiert ein Betreiber, der sich für die gute Aktion mehr Werbung vom Veranstalter und eine breite Teilnahme seiner Kollegen gewünscht hätte.

Denn auch das gehört zum Zwischenfazit: Viele Besucher seien in diesem Jahr deutlich preissensibler, sagt eine Händlerin, die Süßwaren verkauft. „Die Leute gucken in diesen Zeiten auf ihr Geld“, sagt sie. Sie überlegen zweimal, ob Leckereien wie Popcorn, gebrannte Mandeln oder Bonbons gekauft werden – oder der Verzicht doch besser schmeckt. „Es läuft sparsam“, sagt sie deshalb auch über die ersten drei Marktwochen.

Sicherheit auf dem Weihnachtsmarkt

„Sprachlos“ habe sie die Nachricht gemacht, dass mehrere Jugendliche das Trinkgeld einer Reinigungskraft gestohlen haben, die in einem Toilettenwagen auf dem Weihnachtsmarkt arbeitet (wie berichtet). Auch an ihrem Stand hätten Jugendliche versucht zu stehlen. Sie wünscht sich deshalb mehr Präsenz von Ordnungshütern.

In den ersten drei Wochen des Weihnachtsmarktes hat es entlang der Königstraße, am Kuhtor sowie an der Kuhstraße insgesamt 47 Diebstähle, davon 30 Taschendiebstähle, gegeben, informiert ein Polizeisprecher. Im vergangenen Jahr seien im selben Zeitraum hingegen 66 Diebstähle, davon 31 Taschendiebstähle, angezeigt worden. Die Beamten haben an einem Infostand an mehreren Tagen über das Thema Taschendiebstahl informiert.

Es sei zudem in diesem Jahr zu Beleidigungen an einem Stand gekommen sowie zu einem Körperverletzungsdelikt. Für ein subjektives Sicherheitsgefühl führt nicht nur der Städtische Außendienst (SAD), sondern auch die Polizei Kontrollen in der Innenstadt durch. Auch zivile Beamte sind auf dem Weihnachtsmarkt im Einsatz.

Der Weihnachtsmarkt in Duisburg ist noch bis zum 30. Dezember geöffnet.
Der Weihnachtsmarkt in Duisburg ist noch bis zum 30. Dezember geöffnet. © FUNKE Foto Services | Daniel Attia

Weihnachtsmarkt in Duisburg: Öffnungszeiten

  • Der Weihnachtsmarkt läuft noch bis zum 30. Dezember. Die Öffnungszeiten: montags bis donnerstags von 11 bis 21 Uhr, freitags und samstags von 11 bis 22 Uhr, sonntags von 13 bis 21 Uhr.
  • An Heiligabend und am ersten Weihnachtstag bleibt der Markt geschlossen, am zweiten Weihnachtsfeiertag öffnet der Markt von 13 bis 21 Uhr.