Düsseldorf. 19.100 Menschen waren von einer Bombenentschärfung in Düsseldorf-Mörsenbroich betroffen. Bauarbeiter hatten den Blindgänger am Donnerstagnachmittag auf dem ehemaligen Gelände der Reitzensteinkaserne freigelegt. Die Zehn-Zentner-Bombe ist seit 18.28 Uhr entschärft. Alle Infos in unserer Chronik.

Schon wieder ein Bombenfund in Düsseldorf-Mörsenbroch: Auf dem ehemaligen Gelände der Reitzensteinkaserne ist Donnerstagnachmittag bei Bauarbeiten eine amerikanische Zehn-Zentner-Fliegerbombe freigelegt worden. 4100 Menschen im Radius von 500 Metern um die Fundstelle mussten ihre Häuser verlassen, darunter auch die Bewohner eines Altenheims. 15.000 Menschen im Radius von einem Kilometer rund um die Straße "Zur alten Kaserne" waren angehalten, während der Entschärfung in ihren Häusern zu bleiben. Um 16 Uhr sollte diese beginnen, doch die Aktion verzögerte sich um gut eine Stunde. Die Ereignisse des Tages in unserer Chronik.

19 Uhr: Ursache für den festen Zünder waren laut Stommel die feuchte Umgebung und Rost. "Das ist nicht die Regel, aber es kommt vor", sagt er. Nervös sei er nach dem ersten missglückten Versuch nicht geworden. "Das ärgert einen nur, weil man ja auch Ehrgeiz hat." Stommel kann nach getanter Arbeit übrigens noch nicht ins Wochenende: Er hat Bereitschaft.

18.36 Uhr: Jetzt sind auch die Sperrungen aufgehoben. Die Anwohner können in ihre Häuser zurückkehren.

18.25 Uhr: Es ist vollbracht! Die Bombe ist entschärft! Satte 80 Minuten lang hat das gedauert. Die Sperren bleiben aber noch aufrecht, bis die Bombe verladen ist.

17.49 Uhr: Bis zur Entwarnung kann es noch etwas dauern. Der erste Versuch ist offenbar fehlgeschlagen. Sprengmeister Stommel muss noch einmal neu ansetzen. Der Zünder sitzt zu fest.

17.27 Uhr: 750 Anrufe gingen übrigens seit Bekanntwerden der Bombe beim Gefahrentelefon der Stadt ein, und 200 über den Notruf. Die Stadt weist darauf hin, dass die Notrufnummern nur für Notfälle genutzt werden sollten.

17.06 Uhr: Mit gut einer Stunde Verspätung kann Sprengmeister Stommel nun mit der Entschärfung beginnen.

16.45 Uhr: Ein Krankenwagen ist noch im Bereich A unterwegs und sammelt Leute ein. Sobald er den Gefahrenbereich verlassen hat, soll es losgehen.

16.12 Uhr: Oh nein! Die Entschärfung verzögert sich, weil noch Krankentransporte nachgemeldet und vereinzelt Leute im gesperrten Bereich gesichtet wurden. An der Graf-Recke-Straße sollen sich laut Feuerwehr noch Personen in einem Gebäude befinden, die erst von der Polizei herausgeholt werden müssen. Wann es losgehen kann, ist bisher unklar.

16.05 Uhr: Die Evakuierung ist nach Angaben eines Stadtsprechers abgeschlossen, die Entschärfung müsste jetzt jeden Augenblick beginnen. Sprengmeister Frank Stommel vom Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf wird heute Hand anlegen. Das soll voraussichtlich etwa 30 Minuten dauern.

15.33 Uhr: Im inneren Sicherheitskreis sind noch vereinzelt Autos unterwegs, aber ab jetzt bauen Ordnungsamt und Polizei die Straßensperren auf. Auch die betroffenen Rheinbahn-Linien werden nun umgeleitet. Die Sperrungen sollen voraussichtlich bis 17 Uhr bestehen bleiben.

15.20 Uhr: Noch immer läuft alles nach Plan. "Bemerkenswert", findet das Feuerwehrsprecher Tobias Schülpen. Sonst laufe ja immer irgendetwas schief. 16 Uhr steht!

14.47 Uhr: Das hier ist übrigens der Übeltäter, der heute alles durcheinander wirbelt: Die 500 Kilogramm schwere amerikanische Fliegerbombe, aufgenommen kurz nach der Freilegung am Donnerstag.

14.34 Uhr: Mittlerweile haben sich etwa 20 Anwohner in der Thomas-Edison-Realschule eingefunden. Darunter auch Günter Güssen mit seiner Frau Renate. Bombenfunde rund um die Lenaustraße seien mittlerweile fast schon zur Normalität geworden, so der 72-Jährige. Es sei bestimmt nicht das letzte Mal, dass evakuiert werden müsse. Dass er so schnell sein Haus verlassen musste, sei ärgerlich, aber natürlich habe er Verständnis für die Sicherheitsmaßnahmen: "Es könnte ja was passieren."

14.20 Uhr: 310 Helfer sorgen heute für einen (hoffentlich) reibungslosen Ablauf. Die Rettungskräfte kommen auch aus den Nachbarstädten, um die Landeshauptstadt bei der Evakuierung der vielen Menschen zu unterstützen.

14.06 Uhr: Insgesamt 100 Altenheim-Bewohner sind inzwischen evakuiert worden: Die mobilen 50 machen mit ihren Betreuern einen Ausflug, die anderen 50 sind in zwei Seniorenheimen in der Nähe untergebracht.

13.44 Uhr: Bisher ist laut Einsatzleitung alles im Zeitplan, alle Anwohner spielen mit. Querulanten gebe es immer, um die kümmere sich das Ordnungsamt. So sieht es derzeit übrigens auf dem Schulhof der Thomas-Edison-Realschule aus: Dort reiht sich Rettungswagen an Rettungswagen.

13.25 Uhr: Der Zugverkehr ist übrigens nicht betroffen, die Bahnlinien verlaufen außerhalb des Gefahrenbereichs. Dafür aber die Rheinbahn: Ab 15 Uhr kommt es zu Fahrplan-Änderungen auf den Linien 712, 730, 733 und 834.

13.05 Uhr: Ab jetzt geht es richtig los mit der Evakuierung, die Thomas-Edison-Realschule ist als Anlaufstelle geöffnet. Informationen für Betroffene gibt es übrigens auch über das Gefahrentelefon der Stadt unter der Rufnummer 0211/89-93838.

12.50 Uhr: Erst am 19. Juli ist auf dem selben Gelände eine Fünf-Zentner-Bombe vom Kampfmittelbeseitigungsdienst erfolgreich entschärft worden. Damals mussten aber nur 121 Anwohner ihre Häuser verlassen. Zwischen Heinrichstraße und Lenaustraße sind in den vergangenen Jahren immer wieder Blindgänger gefunden worden.

12.19 Uhr: Auch einige Verkehrsachsen sind von der Sperrung betroffen (s. Karte). Die Brehmstraße und die St.-Franziskus-Straße bleiben aber zum Glück offen - auch wenn der Evakuierungsradius damit nicht kreisrund ist: "Wir entscheiden nach Rücksprache mit dem Kampfmittelbeseitiger und einer Gefährdungsanalyse, es wird also nicht einfach ein Kreis mit dem Zirkel gezogen", erklärt Feuerwehrsprecher Hans-Jochen Hermes. Verkehrsbeeinträchtigungen sind laut Stadt aber dennoch zu erwarten. Autofahrer sollten das Gebiet während der Zeit der Entschärfung weiträumig umfahren.

11.50 Uhr: Als Anlaufstelle stehen ab 13 Uhr die Räume der Thomas-Edison-Realschule in der Schlüterstraße 20 in Mörsenbroich offen. Dort ist durch die Stadt Düsseldorf eine Betreuung organisiert. Die Rheinbahn bietet ab 13 Uhr einen Bustransfer an: Die Haltestellen Mörsenbroicher Weg, Max-Halbe-Straße, Thomas-Mann-Straße, Ostendorfstraße, Ludwig-Beck-Straße und Clara-Viebig-Straße werden dann im Pendelverkehr angefahren.

11 Uhr: Seit drei Stunden befahren Warnfahrzeuge der Feuerwehr das betroffene Gebiet und geben Verhaltenshinweise. Bewohner in Zone 1 werden gebeten, ihre Häuser frühzeitig zu verlassen, damit pünktlich mit der Entschärfung begonnen werden kann. Bis spätestens 15.30 Uhr muss die Zone vollständig geräumt sein.