Düsseldorf. . Die Geburtstagsparty seines Nachbarn war ihm zu laut, da warf ein Düsseldorfer Eier auf den Balkon. Die Attacke blieb nicht ohne Folgen: Eine iPhone-Dockingstation wurde zerstört, ein Fotoalbum und Balkonmöbel beschädigt. Das Amtsgericht entschied: Der Werfer muss den Schaden in Höhe von 800 Euro zahlen.

Dieser Eierwurf kommt den genervten Nachbarn teuer zu stehen: Fast 800 Euro muss er zahlen, entschied jetzt das Amtsgericht Düsseldorf. Denn seine zerbrechlichen Wurfgeschosse mit glibberigem Inhalt hinterließen hartnäckige Spuren.

Verklagt hatte ihn der Mieter im Haus gegenüber. Die Balkone der beiden Wohnungen liegen beide zum gemeinsamen Hinterhof. An dem lauen Augustabend 2012 hatten auf dem Balkon des Klägers mehrere Gäste fröhlich Geburtstag gefeiert, auf dem anderen aß der Beklagte mit zwei Freunden Pizza.

Als der sich über die laute Feier gegenüber beschwerte, erkannte ihn einer der Geburtstagsgäste wieder: „,Da isser ja wieder’, habe ich noch gedacht“, berichtete der Zeuge vor Gericht. Denn im Vorjahr habe sich der Mann ebenfalls beschwert. Und sogar Wasserbomben geworfen. Doch die hätten keine Folgen gehabt. 2012 warf er dann Eier, sechs bis acht Stück.

Angeklagter hat Vorwürfe bestritten

Davon ist das Gericht nach zwei Verhandlungstagen und der Anhörung aller Zeugen überzeugt. Der Beklagte hatte das abgestritten. Er habe zwar über die laute Feier geschimpft, aber keine Eier geworfen. Seine Besucher bezeugten, sie hätten von einem Eierwurf nichts mitbekommen. Doch der Geburtstagsgast hatte den Nachbarn nicht nur wiedererkannt, sondern auch die Würfe beobachtet. Ihm glaubte die Richterin. Es sei auch durchaus möglich, dass die Besucher des Beklagten im entscheidenden Moment in der Küche beziehungsweise im Flur der Wohnung waren.

Neuer Anstrich für Hausfassade

Die Folgen der Eier-Attacke: Zwei Gäste hatten die klebrige Masse auf Kleidung und Haaren. Eine iPhone-Dockingstation, die hinter der offenen Balkontür stand, war nicht mehr brauchbar. Und das stoffbezogene Foto-Album von der Hochzeitsreise des Mieterpaars hatte hässliche Flecken. Einige Eier hatten auf dem Balkon eine Etage tiefer einen Gartenstuhl verschmutzt, aus dessen feiner Bespannung der Besitzer die Ei-Reste nicht mehr herausbekam. Auch die Hausfassade wurde getroffen, allein das Überstreichen der Flecken kostete fast 500 Euro.

Für die Sachschäden muss der Eierwerfer nun aufkommen, den beiden geschädigten Mietern außerdem den Putzaufwand von jeweils zwei Stunden bezahlen.