Düsseldorf. .

Die Golfer vom Golf-Sport-Verein Düsseldorf an der Lausward wollen sich keine faulen Eier ins Grün legen lassen. Und haben deshalb den Trainer (40) aus dem Verein geworfen, der sich unter der Überschrift „Faule Eier“ im Internet über typische Vereinsfiguren in einem Golf-Club lustig macht. Gegen den Rauswurf klagt der Trainer vor dem Amtsgericht.

Den selbstherrlichen „Gott der Anlage“ hat er auf die Schippe genommen, ebenso den drückebergerischen „Feigling“ und den gierigen „Nassauer“. Zur Darstellung dieser Typen zeichnete der gelernte Grafiker Gesichter auf Hühnereier, malte ihnen Hintergrund und Sprechblasen. Die Bilder illustrieren seine satirischen Schilderungen des Vereinslebens, die auf einer Seite namens „Faule Eier“ im Internet-Netzwerk „Facebook“ nachzulesen sind.

Seine Vereinskameraden fanden das gar nicht lustig. Insbesondere der Vorstand fühlte sich persönlich beleidigt. Im letzten Jahr verklagten sie ihn, forderten die Löschung der Facebook-Seite und dass er sie nicht mehr beleidigt. Die Klage nahmen sie zurück, als klar wurde, dass sie wenig Aussicht auf Erfolg hatte. Sie hatten nicht klar genug gemacht, wer sich durch welche Beschreibung beleidigt fühlte.

Der Trainer hatte versichert, er habe gar keine konkreten Personen gemeint, sondern allgemein Funktionäre in Golf-Vereinen. Er wolle Nachwuchs-Golfer mit seinen Geschichten ansprechen, die sich wie er oft von den etablierten Mitgliedern übergangen fühlen. Er spiele auch in anderen Vereinen. Auch dort hätten sich einige gemeint gefühlt.

Der Golf-Sport-Verein blieb trotzdem dabei, ihm die Mitgliedschaft zu kündigen. Der Trainer klagte, gestern verhandelte das Gericht. Und signalisierte, dass auch diese Klage scheitern könnte. Zunächst kritisierte der Richter, dass über den Rausschmiss genau die drei Personen — nämlich der Vorstand – entschieden hätten, die sich angegriffen fühlten. Zudem war die Kündigung erklärt worden, als man den Urheber der Seite noch gar nicht sicher kannte. Der Trainer hatte das erst vor Gericht zugegeben. Es wäre also eine Verdachtskündigung.

Eine Einigung war nicht möglich. Denn die Facebook-Seite existiert noch. Hätte er sie gelöscht, „käme mir das wie Erpressung vor“, sagte der Trainer. Das Gericht will jetzt am 15. November verkünden, ob der Rausschmiss rechtmäßig ist.